Die Industrie befindet sich im tiefgreifendsten Wandel seit Beginn der vierten industriellen Revolution – so die Bilanz von Smart Electronic Factory (SEF). Der Paradigmenwechsel ist datengetrieben und gestützt von Technologien wie Künstlicher Intelligenz.
„Die vergangenen zehn Jahre haben gezeigt, wie Digitalisierung Prozesse optimieren kann“, sagt Christina Hild, Geschäftsführerin des SEF. „Jetzt verändert Künstliche Intelligenz die Industrie grundlegend – und das schneller als viele erwarten.“ Laut Hild wirken KI, Datenplattformen und Anforderungen wie ESG zusammen und verändern nicht nur Technologien, sondern auch Geschäftsmodelle, Organisationen und Marktlogiken.
Hin zur datengetriebenen Industrie
Der SEF wurde 2015 als Initiative zur Erprobung und Entwicklung digitaler Produktionslösungen gegründet – zu einer Zeit, als Industrie 4.0 noch weitgehend Vision war. In realen Fertigungsumgebungen hat der Verein seitdem mit Mitgliedern aus Industrie, Forschung und IT neue Konzepte zur Digitalisierung des Mittelstands realisiert. Inzwischen nutzen Unternehmen Predictive Maintenance zur vorbeugenden Wartung, optimieren ihre Fertigung mithilfe von KI-Algorithmen und vernetzen Maschinen, Lieferketten und Produkte.
„Die digitale Basis ist gelegt – jetzt beginnt die nächste Phase der Transformation“, sagt Hild. „Nach Jahren punktueller Digitalisierung einzelner Prozesse steht der industrielle Mittelstand nun vor einem strukturellen Wandel: Die Industrie entwickelt sich weiter – von der reinen Effizienzsteigerung hin zu einer intelligenten, resilienten und nachhaltigen Wertschöpfung.“
„Wer jetzt nicht umdenkt, riskiert Wettbewerbsnachteile“
Dabei wirken mehrere Kräfte aufeinander. KI etwa verändert die Entscheidungsfindung in Echtzeit, von der Fertigung über die Lieferkette bis hin zur strategischen Unternehmenssteuerung. Gleichzeitig machen regulatorische Anforderungen wie digitale Produktpässe und ESG-Vorgaben Transparenz und Nachhaltigkeit zu wirtschaftlichen Pflichtaufgaben. Und nicht zuletzt ersetzt die Datenökonomie traditionelle, lineare Wertschöpfungsketten zunehmend durch vernetzte, dynamische Plattform-Ökosysteme.
„Für den industriellen Mittelstand bedeutet das: Wer jetzt nicht investiert und umdenkt, riskiert Wettbewerbsnachteile in einem sich radikal verändernden Marktumfeld“, sagt Hild.