In der aktuellen Transformationsstudie 2025 haben Natuvion und NTT Data Business Solutions weltweit über 900 Manager mittelständischer und großer Unternehmen zu Anlass, Ziel und Ergebnis einer Transformation befragt. Die Ergebnisse weisen teils große Unterschiede auf, sowohl was die Diskrepanz zwischen Wunsch und Zielerreichung als auch den Vergleich der einzelnen Länder und Regionen betrifft.
Erwartungen an die IT-Transformation sind hoch
Im Zusammenhang mit größeren Transformationen – wie beispielsweise auf SAP S/4HANA – hinterfragen Unternehmen häufig ihre bisherigen Prozesse und Systeme. Oft sind die Ziele dabei sehr ambitioniert. Die Hauptmotivation, einen derart umfangreichen und komplexen Prozess zu starten, lag aus internationaler Perspektive eindeutig bei der Innovation und weniger bei der Prozessverbesserung. Mit großem Abstand zu weiteren Motivatoren lag an erster Stelle (57 Prozent) die Einführung moderner Technologien wie Künstliche Intelligenz. Mit 43,4 Prozent lag die Flexibilisierung und die damit einhergehende schnellere Reaktion auf veränderliche Marktbedingungen auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz machte mit 42,8 Prozent der Stimmen die Steigerung der Innovationsfähigkeit. Lizenzrechtliche Gründe lagen auf dem letzten Platz. Ein Upgrade auf neuere Softwareversionen oder Plattformen wird demnach eher als notwendige Pflicht angesehen, jedoch nicht als Grund für eine umfassende IT-Transformation.
Die Motivationen im Ländervergleich sind interessant. Das Ziel „Einführung neuer Technologien“ steht zwar durchgängig auf Platz eins, Osteuropa schert jedoch mit dem zweiten Platz aus. Im Gegensatz zum weltweiten Ranking, bei dem die Flexibilisierung an zweiter Stelle kommt, sehen die Osteuropäer das Thema Kostensenkung als zweitwichtigstes.
Ähnlich verhält es sich in den vier NORDICS-Staaten. Dort ist der Abstand zwischen dem ersten Platz, der Einführung neuer Technologien, und dem zweiten Platz, der Kostenreduktion, mit 52,8 Prozent, sehr gering. Zusätzlich nimmt in Skandinavien – anders als in den anderen untersuchten Ländern – das Thema Nachhaltigkeit mit 51,9 Prozent auf Platz drei einen großen Stellenwert ein. Auch bei den Zielwünschen der amerikanischen Manager gibt es Abweichungen zu den Durchschnittswerten. Zwar liegt auch hier die Einführung neuer Technologien auf Platz eins, jedoch landet die Steigerung der Innovationsfähigkeit mit großem Abstand (51,6 Prozent) auf Platz zwei und die Verbesserung des Kundenservices mit 51 Prozent auf Platz drei.
Harter Aufschlag oder weiche Landung im Zielgebiet?
Bei IT-Transformationen sind die gesteckten Ziele und die erreichten Ergebnisse oft nicht deckungsgleich. Laut der Natuvion Transformationsstudie haben 31 Prozent der Befragten ihre Ziele nicht oder nicht vollständig erreicht. In diesem Zusammenhang ist ein Vergleich der Regionen interessant: Mit 75 Prozent glauben die Amerikaner am häufigsten, ihre Ziele erreicht zu haben. Die Franzosen sind mit 57 Prozent am seltensten von ihren Ergebnissen überzeugt. DACH rangiert mit 73,4 Prozent im Mittelfeld.
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„IT-Transformationen sind zu aufwendig, zu ressourcenbindend und zu teuer, um danach festzustellen, dass man nur einen Teil der gesteckten Ziele erreicht hat. Enttäuschungen bezüglich der Zielerreichung kommen meist von einer ungenügenden Vorbereitung. Werden die Daten nicht konsequent im Vorfeld der Transformation analysiert und optimiert, ist das Erreichen der Ziele grundsätzlich schwieriger. Hinzu kommt nicht selten die geringe Erfahrung mit großen Transformationsprojekten und in Folge eine Transformationsstrategie, die weder zur Ausgangssituation noch zu den gesteckten Zielen passt“, sagt Patric Dahse, CEO und Mitbegründer von Natuvion.
Das Delta ist zu groß
Transformationen sind komplexe Projekte. Für eine realistische Zieldefinition müssen in der Vorbereitung daher viele Variablen untersucht werden. Ein maßgeblicher Aspekt dabei ist die Sicherstellung einer guten Datenbasis. Sind die Daten nicht von höchster Qualität, potenziert sich dieses Manko über das gesamte Projekt hinweg und macht zuvor definierte Ziele teils unerreichbar. Deshalb ist eine gründliche Datenaufbereitung von entscheidender Bedeutung. Dabei werden alte Daten gelöscht oder archiviert und die nötigen Datenbestände geprüft, konsolidiert und verbessert. KI-unterstützte Tools können hierbei maßgeblich helfen.
„Bei der Datenmigration ist die Vorbereitung, das Housekeeping und vor allem der Einsatz von KI ein echter Gamechanger. Unsere Projekte zeigen, dass Aufwand und Kosten um zwei Drittel reduziert werden können, während die Datenqualität um bis zu 40 Prozent verbessert wird“, resümiert Dahse. „Der Einsatz von KI in Kombination mit erfahrenen Transformationsexperten sind die besten Voraussetzungen für Unternehmen, nicht zu dem Drittel zu gehören, die nach der IT-Transformation eine Enttäuschung erleben.“
Im Rahmen der Transformationsstudie 2025 wurden 909 Manager mittelständischer und großer Unternehmen von einem Marktforschungsunternehmen ausgewählt und anonym in den Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien sowie Frankreich, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Polen, Ungarn, Slowakei und USA befragt. Alle Befragten gaben an, ein Transformationsprojekt entweder aktuell durchzuführen oder innerhalb der letzten zwei Jahre abgeschlossen zu haben. Mehr als 75 Prozent der Befragten arbeiten in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, fast 20 Prozent aller Umfrageteilnehmer sind IT-Entscheider von Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern. Die Befragung wurde im Zeitraum von Februar und März 2025 durchgeführt. Die Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung!