Zukunftsfähige Beschaffungsstrategie Von Power Purchase Agreements profitieren

BayWa r.e. Power Solutions GmbH

Noch steht der deutsche PPA-Markt ganz am Anfang.

Bild: iStock, borchee
17.03.2021

Erneuerbare-Energien-Projekte ohne staatliche Förderung aufbauen stellt Projektierer vor Herausforderungen. Ein sogenanntes Power Purchase Agreements kann hier helfen.

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Digitalisierung, Energiewende, E-Mobilität – die Welt braucht Strom und in Zukunft wohl immer mehr davon. Im Vergleich zum Jahr 1980 stieg der weltweite Verbrauch um das Dreifache. Um zukünftig die Stromversorgung nicht zu gefährden und auch um die Pariser Klimaziele bis 2030 zu erreichen, spielen erneuerbare Energien aus Wind- und Solaranlagen eine wichtige Rolle. Deren Anteil am Bruttostromverbrauch ist in den letzten Jahren stetig gewachsen: Im Jahr 2020 machten sie bereits 46 Prozent des Bruttostromverbrauchs hierzulande aus. Und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2021 sieht vor, dass bis 2030 65 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen soll.

Auch die Kosten für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien können mittlerweile mit konventionellen Energien mithalten. Ein Beispiel dafür in Deutschland ist die 8,8-MW-Solaranlage „Barth V“ an der Ostseeküste, die von BayWa r.e. im Jahr 2019 fertig gestellt wurde. Obwohl Barth V ein vergleichsweise kleiner Standort ist, konnte die Anlage, vor allem durch ihre besonders günstigen Voraussetzungen, von Anfang an wirtschaftlich rentabel betrieben werden. Sie wurde die erste subventionsfreie Solaranlage in ganz Deutschland.

PPAs zur Realisierung und dem Weiterbetrieb förderfreier Projekte

Solche Erneuerbare-Energien-Projekte, die ohne staatliche Förderung finanziert und betrieben werden, werden im Rahmen von mehrjährigen Stromlieferverträgen, sogenannten „Power Purchase Agreements“ (PPA), realisiert. Diese direkten bilateralen Verträge zwischen Stromproduzent und Stromabnehmer sind in Europa mittlerweile weit verbreitet und haben auch, trotz Covid-19-Pandemie, den positiven Trend fortgesetzt. Im November 2020 gab es bereits 11,1GW an erneuerbaren PPAs in Europa.

In Deutschland fielen Ende 2020 die ersten Windanlagen aus der 20-jährigen Vergütung, sodass sich deren Betreiber um einen rentablen Betrieb ohne Förderung kümmern müssen. Deren Anzahl wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, weil immer mehr Anlagen das Ende der Förderdauer erreichen. Seit Januar 2021 werden daher einige dieser Ü20-Anlagen im Rahmen von PPAs vermarktet. Die grüne Eigenschaft des Stroms bleibt hierbei erhalten und kann von Energieversorgern und Stadtwerken zur Belieferung von Endkunden genutzt werden. Dies kommt auch insbesondere Industrie- und Gewerbekunden zugute, die ihren Strombedarf zunehmend mit Grünstrom decken möchten und dadurch gerade an diesen Ü20-Projekten interessiert sind.

PPAs als Teil einer zukunftsfähigen Beschaffungsstrategie

PPAs sind in Deutschland allerdings nicht nur für ausgeförderte Anlagen von Bedeutung, sie können auch für den Neubau von Anlagen interessant sein, die nicht unter die Ausschreibungskriterien fallen oder günstige Voraussetzungen aufweisen. Als Vertragspartner kommen neben Versorgern und Direktvermarktern mittlerweile auch große Unternehmen als Abnehmer in Frage. Durch die Deckung ihres Strombedarfs durch erneuerbare Energien können sie einerseits ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und den selbst gesteckten Nachhaltigkeitszielen gerecht werden, zum anderen langfristig zu stabilen Preisen in erneuerbare Energien investieren.

Gerade für energieintensive Unternehmen ist es wichtig die Stromkosten stabil zu halten beziehungsweise im Idealfall zu senken. Das Risiko sich den Preisschwankungen des Marktes unterwerfen zu müssen, lässt sich durch die Festpreisabsicherung in PPAs senken. Ein prominentes internationales Beispiel dafür ist Google. Der Internetriese hat bereits 2010 einen 20-Jahres-Vertrag mit einer Wind-Farm in Iowa abschlossen. Diesem Beispiel sind viele Großunternehmen gefolgt und laut Bloomberg gab es 2019 bereits zahlreiche solcher Deals weltweit – Gesamtvolumen: 19,5 GW.

Doch nicht nur für Tech-Unternehmen ist ein solches PPA interessant, auch B2C-Unternehmen können davon profitieren. Neben der Unabhängigkeit von den Preisschwankungen des Strommarktes ist für diese das Thema Herkunftsnachweise attraktiv. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf nachhaltig produzierte Waren. Der Nachweis, dass ein Produkt mit Hilfe von Strom aus einer erneuerbaren Energieerzeugungsanlage gefertigt wurde, wird immer wichtiger für ihre Kaufentscheidung.

In Deutschland sowie allgemein im europäischen Markt werden hauptsächlich sogenannte „physische“ PPAs abgeschlossen, bei denen eine direkte Stromlieferung oder eine Stromabnahme über die jeweiligen Bilanzkreise von Erzeuger und Verbraucher stattfindet.

In Abgrenzung dazu gelangen nach und nach auch virtuelle PPAs in den europäischen Markt. Ein virtuelles PPA ist dadurch gekennzeichnet, dass sich der Anlagenbetreiber nur zur Übertragung des Herkunftsnachweises (HkN) verpflichtet, nicht aber zu einer physischen Lieferung. Vorteil ist, dass der Anlagenstandort und der Stromabnehmer aus verschiedenen Ländern oder Staaten kommen können. Ein Beispiel für ein virtuelles PPA ist die Zusammenarbeit von BayWa r.e und AB InBev bzw. dessen Biermarke Budweiser. Beide Unternehmen besiegelten Anfang 2020 Europas größten PPA-Vertrag. Dieser legt fest, dass die Brauereien von Budweiser in ganz Europa ab 2022 von zwei großen PV-Parks in Spanien mit 130 MW über zehn Jahre versorgt werden. Im Januar 2021 schloss BayWa r.e. ein weiteres virtuelles PPA mit HeidelbergCement für den größten und ersten förderfreien Solarpark Polens ab.

Aufklären und Vertrauen zu Power Purchase Agreements aufbauen

Noch steht der deutsche PPA-Markt ganz am Anfang. Banken, Investoren und potenzielle Abnehmer aus der Wirtschaft befinden sich derzeit in der Lern- und Vertrauensbildungsphase für diese neue Art reiner Beschaffung aus erneuerbaren Energien. Auch haben die Corona-Krise und Lockdown-Maßnahmen entsprechende Gespräche verzögert. Dennoch sind die Aussichten für PPAs sehr positiv: In Spanien beispielsweise erlebt der PPA-Markt einen enormen Aufschwung. BayWa r.e. hat als Pionier dort den ersten förderfreien Solarpark in Europa, Don Rodrigo, realisiert und ein 15-Jahres-PPA abschließen können. Und Deutschland wird seinen europäischen Nachbarn mit Sicherheit nachfolgen, denn PPAs sind eine Dynamik, die den Markt für erneuerbare Energien langfristig prägen wird.

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