INDUSTRY.forward Summit 2019 (Promotion) „Unternehmen müssen sich jetzt mit der Digitalisierung beschäftigen“

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Dr. Stefan Kusterer: „Digitale Produkte erfordern eine neue Art des Denkens.“

Bild: iStock; ipopba
21.03.2019

Digitalisierung und Industrie 4.0 bieten dem Maschinenbau enorme Potenziale, wie diese richtig genutzt werden erklärt Dr. Stefan Kusterer, CTO und Co-Managing Director von Körber Digital, im Interview.

Als internationaler Technologie-Konzern setzt Körber auf permanente Innovation. Wo liegt hierbei die Rolle von Körber Digital?

Die Stärke von Körber ist der Maschinen- und Anlagenbau. Die digitale und technologische Weiterentwicklung des Konzerns trägt dazu bei unserem Anspruch: „Marktführerschaft durch Technologieführerschaft“, auch in Zukunft gerecht zu werden. Die Strategie der digitalen Transformation setzen wir auf allen Ebenen, in allen Funktionen und an allen Standorten um. Ziel ist es, den digitalen Anteil an unseren Angeboten signifikant zu erhöhen. Körber Digital versteht sich dabei als Nukleus für digitale Innovation und neue, digitale Geschäftsmodelle. Wir gestalten und forcieren die Transformation und sind zentrale Anlaufstelle für alle Themen rund um Digitalisierung im Konzern.

Digitalisierung betrifft alle Branchen und Lebenssituationen. Welche Themen stehen für Körber im Fokus?

Für den Maschinen- und Anlagenbau ist das zentrale Stichwort die Industrie 4.0, also die Verzahnung der industriellen Produktion mit intelligenten digitalen Systemen. Die Industrie 4.0 lässt sich aber nur durch richtiges Vorgehen erfolgreich umsetzen. Zu Beginn steht das richtige Geschäftsmodell, gefolgt von einem strukturierten Innovationsprozess und einer Umsetzung, bei der wir auf eine breite Expertise bauen können.

Welches sind die entscheidenden Stellschrauben in diesem Innovationsprozess?

Im klassischen Maschinenbau sind die Entwicklungszyklen häufig recht lang. Digitale Produkte und Services sind aber nur dann wettbewerbsfähig, wenn sie in kurzen Zyklen umgesetzt werden. Bei Körber Digital erreichen wir das, indem wir durch unseren unmittelbaren Kundenkontakt von Anfang an im Entwicklungsprozess dabei sind, die Bedürfnisse sofort erkennen und passende Lösungen entwickeln können. Stellt sich im Laufe der gemeinsamen Entwicklung heraus, dass das Produkt nicht den erhofften Nutzen bringt, wird das Projekt gestoppt. So können wir gleichzeitig strukturiert und flexibel arbeiten sowie Verluste gering halten.

Welche Industrie 4.0-Lösungen haben sie bereits umgesetzt?

Ein grundlegender Gedanke von Industrie 4.0 ist die Idee der intelligenten Fabrik, in der Anlagen, Logistiksysteme und Werkstücke mit Hilfe des Internet of Things kommunizieren. In diesem Kontext haben wir gemeinsam mit einem Kunden durch agile Methoden K.Edge Solutions entwickelt. Die Lösung erfasst, analysiert und visualisiert die Daten von Produktionsmaschinen. Über eine Software können Mitarbeiter dadurch Informationen einfach mit Produktionskennzahlen abgleichen, um ihre Prozesse zu optimieren. Das spart eine Menge Geld und Ressourcen.

Wie positioniert sich Körber Digital im Markt von Industrie 4.0-Lösungen?

Unser großer Vorteil ist unser tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Produktionsbetrieben. Denn ohne etwas von industrieller Fertigung zu verstehen, lassen sich keine Industrie-4.0-Lösungen entwickeln, die wirklich Wert stiften. Viele Ideen für derartige Projekte sind gut, wenn es aber um die konkrete Umsetzung geht, werden Unternehmer und Produktionsleiter oft allein gelassen. Hier sind wir mit Körber Digital hervorragend aufgestellt. Wir legen größten Wert darauf, dass unsere Anwendungen für Industrial Internet of Things (IIoT) die konkreten Anforderungen in der Fertigung erfüllen und dabei sofort einsatzbereit, leicht anzubinden, nützlich und wirtschaftlich attraktiv sind.

Das Start-up connyun wurde 2018 von Körber gekauft, 2019 wurde connyun mit Körber Digital verschmolzen. Worin liegen die größten Potenziale des Zusammenschlusses?

In Berlin und Karlsruhe haben wir unsere Expertise rund um Design Thinking, UX oder Datenanalyse gebündelt, so haben wir die Möglichkeit digitale Produkte in der Frühphase zu schaffen und zu fördern. Wenn es später um konkrete Produktlösungen, Vernetzung, Big Data und Cloud Software geht, übernehmen unsere Software-Experten.

IIoT-Anwendungen können enorme Investitionen erfordern. Kann und sollte sich das jede Firma leisten?

Es müssen Grundvoraussetzungen bei der Automatisierungstechnik und Maschinen-Konnektivität vorhanden sein. Für viele kleinere und mittelständische Unternehmen sind Neuanschaffungen finanziell schwierig zu stemmen. Für diese geht es eher darum, bestehende Anlagen technologisch bestmöglich weiterzuentwickeln. Genau das machen wir bei Körber Digital mit unseren IIoT-Software-Lösungen, diese greifen nicht in die Steuerung produzierender Anlagen ein, sondern bauen auf die vorhandene Struktur auf. Die Anwendungen zeigen die wichtigsten KPIs, den aktuellen Zustand von Maschinen oder Produktions-Zellen und minimieren Ausfallzeiten.

Welche Trends werden die digitale Transformation im Maschinen- und Anlagenbau demnächst prägen?

Im Augenblick geht es der Branche sehr gut, damit das künftig so bleibt, müssen sich Unternehmen aktiv mit der Digitalisierung beschäftigen. Wichtig hierfür sind Kooperationen, denn einzelne Unternehmen können die Dynamiken nicht mehr beherrschen. Software-Firmen schließen sich seit Jahrzehnten in Allianzen zusammen und eben das muss der deutsche Maschinenbau auch machen. Co-Innovation ist das Motto der Stunde, eben gemeinsam eine bessere Lösung zu bauen.

Herzlichen Dank, Herr Dr. Kusterer, für dieses spannende Gespräch.

Körber Digital ist Partner des INDUSTRY.forward Summit 2019.

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