Energienetz am Bodensee Grüne Wärme für Tettnang

ENGIE Deutschland GmbH

In der oberschwäbischen Stadt Tettnang arbeiten Engie und das Regionalwerk Bodensee an einer Nahwärmeversorgung aus erneuerbarer Energie. Auf dem Bild zu sehen sind Vertreter der Stadt und der Fraktionen sowie der beteiligten Unternehmen vor dem Rathaus Tettnang.

Bild: Regionalwerk Bodensee
10.06.2024

Die Stadt Tettnang in Baden-Württemberg soll künftig von einer nachhaltigen Wärmeversorgung profitieren. Hierfür errichtet das Regionalwerk Bodensee gemeinsam mit Engie ein Nahwärmenetz mit einer Leistung von bis zu 14,1 MW für 14 öffentliche Gebäude. Eine Ausdehnung auf angrenzende Wohn- und Gewerbegebiete ist geplant.

Sponsored Content

Wie stellen Städte und Kommunen ihre Wärmeversorgung für die Zukunft auf? Vor dieser Herausforderung steht im Kontext der kommunalen Wärmewende auch die 20.000-Einwohner-Stadt Tettnang im oberschwäbischen Bodenseekreis. Engie und das Regionalwerk Bodensee gehen die Aufgabe nun gemeinsam an. Hierfür gründen sie die Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH, die ab 2025 ein innenstadtnahes Nahwärmenetz mit einer Anschlussleistung von 14,1 MW und einer Gesamtlänge von bis zu 13,2 km errichten wird.

Am 8. Mai 2024 haben der Aufsichtsrat des Regionalwerks Bodensee und der Gemeinderat die Pläne in Tettnang bestätigt. „Mit diesem Projekt nehmen wir als Kommune eine Vorreiterrolle im Hinblick auf den Klimaschutz ein und kommen unserem Ziel der CO2-Neutralität ein beträchtliches Stück näher“, sagt Regine Rist, Bürgermeisterin von Tettnang. „Mich freut besonders, dass wir gleichzeitig Privatpersonen und Gewerbetreibenden entlang der Trassen den Zugang zu einer sicheren und CO2-neutralen Wärmeversorgung erleichtern. Mit Engie Deutschland und dem Regionalwerk Bodensee haben wir dafür zwei sehr erfahrene und kompetente Partner aus dem Energiesektor gewinnen können.“

Dazu ergänzt der Geschäftsführer des Regionalwerks Bodensee Michael Hofmann: „Mit diesem Projekt werden wir unserer Verantwortung als regionaler Energiedienstleister gerecht und gestalten in einer innovativen Partnerschaft die Energiezukunft unserer größten Gesellschafterkommune. Dieses Modell ist beispielhaft für die weiteren Eigentümergemeinden des Regionalwerks.“

Heizkessel mit regionalen Holzhackschnitzeln

Die Errichtung des Nahwärmenetzes soll nach der Frostperiode im Jahr 2025 starten. Das technische Herzstück bildet die Energiezentrale, die außerhalb des Wohnviertels in der Nähe des Industriegebiets Bürgermoos an der Landesstraße L333 entsteht. Sie umfasst im Endausbau drei Biomasse-Heizkessel mit einer Gesamtkapazität von 5,9 MW; dabei sollen die verwendeten Holzhackschnitzel aus der Region kommen und das Nahwärmenetz als Brennstoff vollständig speisen. Lediglich zum Abdecken von Spitzenlasten und für Wartungen ist ein zusätzlicher Gaskessel mit einer Kapazität von 3,5 MW vorgesehen.

An das Wärmenetz werden dann insgesamt 14 städtische und landeseigene Gebäude angeschlossen, darunter der Schulkomplex am Manzenberg, das Neue Schloss, das Rathaus, die Kavaliersgebäude und die Stadtbücherei. Dass damit auch denkmalgeschützte Gebäude mit einer jahrhundertealten Bausubstanz von einer hochmodernen Wärmeversorgung profitieren, ist eine der Besonderheiten des Projekts. Dabei teilen sich Engie und das Regionalwerk Bodensee innerhalb der Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH die Planung, Finanzierung, den Bau und Betrieb und stellen die grüne Wärmeversorgung für die nächsten 20 Jahre sicher.

Ausweitung auf angrenzende Gebäude

Weiterhin ist angedacht, dass sowohl angrenzende Wohn- als auch Gewerbe- und Industriegebiete in den folgenden Jahren an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Auf Basis der aktuellen Prognosen wird Tettnang künftig bis zu 4.176 t CO2 pro Jahr bei der Wärmeversorgung im Vergleich zum bisherigen Gaskessel einsparen.

Axel Popp, Leiter Wärmenetze bei Engie, sagt: „Als Partner bei der kommunalen Wärmewende freuen wir uns als Engie Deutschland, für Tettnang eine grüne Wärmeversorgung zu realisieren und die Stadt damit auf ihrem Weg in die Klimaneutralität einen entscheidenden Schritt vorwärtszubringen. Damit hat das Projekt Modellcharakter für zahlreiche weitere Städte in Deutschland, die ihre Wärmeversorgung ebenso zuverlässig wie klimafreundlich für die Zukunft ausrichten möchten.“

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel