„Recycling“ von Böden Solarpark: Rekultivierung anspruchsvoller Bodenflächen

Trotz herausfordernder Bodenverhältnisse zeigt SENS, wie ehemalige Industrieflächen in Energieprojekte transformiert werden können.

Bild: Steag
24.10.2023

Der Würzburger Solardienstleister Iqony Solar Energy Solutions (SENS) verkündet die Fertigstellung einer Solaranlage mit einer Leistung von 37 MWp in Groitzsch, Sachsen. Das Gelände des Tagebau Vereinigtes Schleenhain im Leipziger Südraum blieb aufgrund der anspruchsvollen Bodenverhältnisse lange Zeit ungenutzt. SENS hat die brachliegende Fläche nun rekultiviert und einen Solarpark errichtet. Die Fläche von 55 ha, ausgestattet mit 66.000 Solarmodulen, weist eine Energieleistung von rund 38.000 MWh pro Jahr auf. Damit können jährlich in etwa 18.000 Tonnen CO2 eingespart werden, wodurch das Projekt eine signifikante Ökobilanz erzielt.

Im Auftrag von Mibrag setzte SENS als EPC-Dienstleister den Park von der Planung, über die Beschaffung bis hin zum Bau um. Eine besondere Herausforderung in der Projektumsetzung waren die Bodenverhältnisse. Zwischen Oktober 2022 und August 2023 hat SENS das ehemalige TagebauGelände rekultiviert und demonstriert, wie Abbauflächen zukünftig für die Gewinnung erneuerbarer Energien genutzt werden können.

Feierlich in Betrieb genommen wurde der Park am 27. September, mit Ansprachen von Gerald Lehne, erster Beigeordneter des Landkreises Leipzig, sowie Dr. Armin Eichholz, Technischer Geschäftsführer Mibrag, Thomas Lehmann, Leiter Erneuerbare Energien Mibrag, und Uwe Hennemeier, Projektleiter bei SENS.

Besonderheiten des tagebaulichen Untergrunds

Der Untergrund des Tagebau Vereinigtes Schleenhain bot durch die Nutzung zum Abbau von Braunkohle einige Besonderheiten für den Bau des Solarparks. So auch die treppenartige Rekultivierung der Fläche auf fünf Ebenen, die eine Unterteilung des Solarparks in 16 Teilfelder erforderte, wobei die Solarmodule jeder Ebene einzeln betrieben und zurückgebaut werden können.

„Durch die Aufschüttung des Bodens war der Untergrund mit verschiedenen Neigungen für den Bau des Solarparks eine außergewöhnliche Herausforderung. Um diesen Bedingungen zu trotzen, haben wir präventiv das Gewicht der Baumaschinen begrenzen müssen“, so Uwe Hennemeier, Projektleiter bei SENS.

Der Umgang mit dem Boden des Abbaugebiets erforderte nicht nur während des Bauprozesses besondere Sorgfalt, sondern auch bei der Planung und dem Bau der Unterkonstruktion. „Nach Durchführung diverser Tests und Studien haben wir uns zudem für den Einsatz unterschiedlicher Schraubfundamente entschieden, um trotz der anspruchsvollen Gegebenheiten eine feste Verankerung der Gestelle im Boden gewährleisten zu können“, führt Hennemeier fort.

Regeneration durch Solarenergie

Die Regeneration ehemaliger Abbaugebiete gestaltet sich aufgrund der vorherrschenden Bodengegebenheiten in vielen Fällen nicht einfach. Die Nutzung zur Gewinnung Erneuerbarer Energien ist dabei ein positiver Beitrag in Richtung Nachhaltigkeit und Energiewende.

„Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie ehemalige Industrieflächen und Abbaugebiete durch gezielte Maßnahmen zu umweltfreundlichen Energieprojekten umfunktioniert werden können und damit nachhaltig positiven Einfluss auf die Umwelt haben“, erklärt Fabian Herr, COO von SENS. „Diese Fläche nun für die Mibrag in einen Solarpark transformieren zu dürfen, fördert die vielseitige und zuverlässige Energieerzeugung und bestärkt uns auf dem Weg in eine Zukunft mit 100 Prozent Good Energy.“

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