Von der Forschung in die praktische Anwendung Quantencomputing – ein Thema für den Mittelstand?

In den nächsten Jahren könnte Quantencomputing in der Industrie zum regelmäßigen Einsatz kommen.

Bild: iStock; DKosig
06.04.2022

Quantencomputing wird langfristig Prozesse und Abläufe in Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich beeinflussen. Aber warum sollten sich kleinere und mittelständische Unternehmen schon heute damit befassen?

Viele Unternehmen stecken noch mitten in der digitalen Transformation und schon steht mit Quantencomputing die nächste technologische Revolution in den Startlöchern. Langfristig wird die neue Technologie Prozesse und Abläufe in Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich beeinflussen und womöglich sogar noch stärker verändern als die digitale Transformation. Zwar sehen laut einer Potenzialanalyse von Sopra Steria gegenwärtig nur 34 Prozent von 158 befragten Unternehmen Quantentechnologien für die eigene Branche als sehr oder eher relevant an.

Trotzdem rechnen 64 Prozent der Befragten damit, dass sie bis 2030 spürbaren Einfluss auf ihr Unternehmen gewinnen werden. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen sollten sich vorbereiten, empfiehlt das 15 Seiten starke Whitepaper „Quantencomputing in Bayern – Wege von der Forschung in die Anwendung“.

Das von Quantum Applications and Research Laboratory (QAR-Lab) und Bayern Innovativ herausgegebene Papier gibt einen fundierten Überblick über den aktuellen Stand von Forschung und Technik und beleuchtet mit praxisnahen Anwendungsbeispielen das zukünftige Potenzial der Technologie.

Bewusstsein für Perspektiven schaffen

Bis dato ist Quantencomputing ein primär wissenschaftlich geprägtes Feld. Das QAR-Lab unter der Leitung von Professor Dr. Claudia Linnhoff-Popien betreibt intensive Forschungen, Möglichkeiten des Quantencomputings für die Praxis zu erschließen und Anwendungen für die Wirtschaft nutzbar zu machen.

„Quantum Computing wird eine neue digitale Revolution einleiten. Hardware und Software sind bereits vorhanden, um in zahllosen Bereichen von Gesellschaft, Industrie und Wirtschaft völlig neue Perspektiven zu eröffnen. Deshalb wollen wir potenziellen Anwendern die Leistungsfähigkeit der neuen Technologie schmackhaft machen und Quantum Computing benutzerfreundlicher gestalten“, sagt Professor Dr. Claudia Linnhoff-Popien.

Doch noch setzen sich in der Industrie aktuell überwiegend Großunternehmen mit der Zukunftstechnologie auseinander. Bayern Innovativ will auch bei kleineren und mittelständischen Betrieben Berührungsängste abbauen, ein Bewusstsein für die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten wecken und Perspektiven identifizieren. Deshalb unterstützt das Unternehmen die Arbeit des QAR-Labs durch sein umfassendes Netzwerk aus Forschung, Industrie, Politik und Gesellschaft sowie durch die Beratungskompetenz seiner eigenen Experten.

Dr. Andreas Böhm, Leiter Quantentechnologie bei Bayern Innovativ erläutert: „Wir sehen uns als Anlaufstelle für alle innovationsbereiten Unternehmen, die sich über ihre Chancen im Bereich Quantentechnologie informieren wollen. Neben unserer Beratungsleistung können wir Unternehmen auch wertvolle Kontakte vermitteln.“

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