Überblick in Deutschland

Orientierungshilfe für 5G-Campusnetze

Lokales 5G für die Industrie: Alle Regularien im Blick zu behalten, kann schwierig sein.

Bild: iStock, filmfoto
10.12.2025

5G-Campusnetze bieten die Möglichkeit, ein auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes lokales 5G-Netz zu betreiben. Deutschland ist hier internationaler Vorreiter bei der Frequenzvergabe. Orientierungshilfe für Unternehmen liefert nun ein neues Whitepaper des TÜV Rheinland.

5G-Campusnetze schaffen für Unternehmen die Voraussetzung, alle Komponenten ihrer Produktionsstätten in Echtzeit miteinander zu vernetzen. Das ermöglicht eine passgenaue Digitalisierung in der Automobil- und Chemieindustrie, dem Energiesektor, im Bergbau, der Land- und Fortwirtschaft, dem Gesundheitswesen sowie der Logistik an Häfen und Flughäfen. Im Bereich der Intralogistik können etwa autonome Fahrzeuge per Schwarmsteuerung eingesetzt werden. Der TÜV Rheinland hat jetzt ein Whitepaper veröffentlicht, das Unternehmen einen Überblick über die regulatorischen Aspekte verschaffen soll, einschließlich der Frequenzvergabe für private, lokale Netze und der grundlegenden Beantragungsprozesse.

Für die Implementierung von 5G-Campusnetzen gibt es unterschiedliche Optionen. Auch hier bietet das Papier eine Orientierungshilfe von der Eigennutzung der für lokale Netze reservierten Frequenzen über die Kooperation mit einem öffentlichen Mobilfunkbetreiber bis hin zur hybriden Anwendung.

Deutschland führend bei Frequenzvergabe

Das Potenzial von 5G-Campusnetzen wird in Deutschland für produzierende Industriebetriebe mit mehr als 250 Mitarbeitenden auf 5.000 bis 10.000 Unternehmen geschätzt – dieses Potenzial ist noch nicht erreicht. Nichtsdestotrotz gilt Deutschland mit der Freigabe des Frequenzbereichs von 3,7 bis 3,8 GHz als internationaler Vorreiter bei der lokalen Frequenzvergabe, was auch andere Länder dazu inspiriert hat, ähnliche Regelungen einzuführen.

Laut einer Umfrage aus 2024 haben 18 europäische Länder dedizierte Frequenzbereiche für Campusnetze geschaffen, wobei Deutschland weiterhin die führende Position in Europa bei der Anzahl solcher Netze einnimmt. Europa hält somit mit 39 Prozent den größten Anteil an weltweiten Campusnetzen, gefolgt von Nordamerika mit 28 Prozent.

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