Sven Bedö, Flottweg Nachhaltigkeit und CSR – Buzzwords oder Gamechanger?

FLOTTWEG SE

Seit 15 Jahren im Maschinen- und Anlagenbau zu Hause, baut Sven Bedö als Marketingleiter zusammen mit seinem Team seit 2012 die Marke Flottweg kontinuierlich weiter auf. Schon seit Längerem beschäftigt ihn das Thema CSR als ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensmarke.

Bild: Flottweg
17.11.2021

Zu Beginn letzten Jahres haben uns in Presse und Fernsehen Begriffe wie Klimawandel, Work-Life-Balance und E-Mobility beschäftigt. Die täglichen Meldungen bezüglich Corona und viele darauf basierenden Entscheidungen führen (gezwungenermaßen) zu einer noch intensiveren Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit. Nicht nur im Privatleben, sondern besonders bei den Unternehmen. Ein aktueller Treiber ist das Lieferkettengesetz, das voraussichtlich ab 2023 in Kraft tritt. Es wird CSR weiter aus dem Greenwashing-Status herausschießen.

Hat man die Vorträge des World Economic Forum zu Jahresbeginn verfolgt, so hat sich eine Kernaussage verdichtet: Globale Konzerne, aber auch Kreditinstitute, fordern von ihren Lieferanten zukünftig eine Stellungnahme zur eigenen Nachhaltigkeits- oder Corporate-Social-Responsibility-(CSR)-Strategie. Es ist also eine gute Idee, sich mit diesem Thema intensiver zu beschäftigen. Zudem könnte dies gerade deutschen Unternehmen eine Chance bieten, sich im globalen Wettbewerb zu differenzieren.

Was genau versteht man unter einer CSR-Strategie? Viele verbinden mit Nachhaltigkeit zunächst einmal das Thema Umweltschutz oder Mülltrennung. CSR umfasst jedoch noch wesentlich mehr. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Hansen unterteilt das Thema in drei strategisch gleichwertige Dimensionen beziehungsweise Handlungsfelder, die im Kern die unternehmensinterne Sicht vereinen. Im Wesentlichen beschreibt es drei Dimensionen oder vereinfacht drei „Ps“: Profit, People, Plant. Weiterhin spielen bei der Betrachtung dieser Dimensionen die externen Interessengruppen („Stakeholder“) der Unternehmensumwelt eine wichtige Rolle.

Die ökonomische Nachhaltigkeit („Profit“) beschreibt zum Beispiel den Umgang mit Lieferanten und Kunden. Sie betrifft im Kern das Bestreben, profitabel und wirtschaftlich zu handeln. Das ist die unbedingte Basis für den langfristigen Fortbestand eines jeden Unternehmens. Die soziale Nachhaltigkeit („People“) stellt den Menschen und die Arbeitsbedingungen (zum Beispiel Arbeitssicherheit) in den Mittelpunkt. Sie beschreibt zusätzlich das soziale Engagement eines Unternehmens, beispielsweise Mitarbeiterentwicklung, Nachwuchsförderung oder Sponsoring. Die ökologische Nachhaltigkeit („Planet“) umfasst das Thema Umweltschutz. Auch dieses Handlungsfeld wirkt nach innen und außen. Zukünftig wird es sich deutlich stärker lohnen, den eigenen Umgang mit den eingesetzten Ressourcen zu durchleuchten. Ein aktueller Treiber ist das verschärfte Klimaschutzgesetz 2021 und die Klimaziele der Bundesregierung.

Dass der Druck wächst, auch global, steht außer Frage. Jedoch bieten sich gerade für deutsche Unternehmen durch die Beschäftigung mit CSR neue Chancen, sich im globalen Wettbewerb zu differenzieren. Beginnt man mit dem Audit, so lassen sich in allen drei Dimensionen Optimierungspotenziale feststellen. Bei bestehenden Maßnahmen fehlt es oftmals lediglich an einer transparenteren Unternehmenskommunikation.

So sind bereits alle deutschen Unternehmen im globalen Vergleich, zum Beispiel durch das Arbeitsschutzgesetz, auf einem deutlich höheren Level. Viele Unternehmen erfassen heute schon umfangreich ihre Wertströme (Rohstoffeinsatz, Energie und Abfall). Bestehende Audit- und Qualitätsmanagement-Systeme können hilfreich sein, um den Status quo bewusst zu machen. Manchmal fehlt es nur an der transparenten und bewussten Kommunikation, um sich in Bezug auf CSR zu differenzieren. Und das kann sich am Ende wiederum positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirken.

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