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Firmenzusammenschluss Linde-Praxair: Und sie fusionieren doch!

Das Unternehmen Praxair aus Connecticut ist für Linde aufgrund seiner Marktposition und seines umfangreichen Gas-Portfolios interessant.

Bild: Praxair

03.01.2017

Die strategische Fusion zwischen Linde und Praxair zu einem Gas-Giganten steht kurz vor der Vollendung. Die Unternehmen erwarten daraus Synergien in Höhe von bis zu einer Milliarde US-Dollar.

Am 20. Dezember 2016 haben Linde und Praxair bekannt gegeben, dass sie einen Zusammenschluss unter Gleichen mittels eines Aktientauschs unter dem Dach einer neuen Holdinggesellschaft anstreben, an der die Aktionäre beider Unternehmen jeweils 50 Prozent halten.

Beide Unternehmen haben dazu jetzt ein nicht-bindendes Eckpunkte-Papier unterzeichnet und streben eine endgültige Fusionsvereinbarung (Business Combination Agreement) zum nächstmöglichen Zeitpunkt an.

Strategische Synergien aus der Fusion

Auf Basis der vorgelegten Jahresabschlüsse 2015 würde der Zusammenschluss (vor möglichen Veräußerungen) ein Unternehmen mit einem pro-forma Umsatz von rund 30 Milliarden US-Dollar (28 Milliarden Euro) und einer aktuellen Marktkapitalisierung von mehr als 65 Milliarden US-Dollar (61 Milliarden Euro) schaffen.

Erwartet werden jährliche Synergieeffekte in Höhe von circa einer Milliarde US-Dollar (0,9 Milliarden Euro). Diese werden von Größenvorteilen, Kosteneinsparungen und Effizienzverbesserungen getragen.

„Der strategische Zusammenschluss von Linde und Praxair würde die Stärken beider Unternehmen kombinieren, die globale Präsenz stärken, und dazu ein
robusteres Portfolio schaffen, das von langfristigen Wachstumstrends profitieren würde“, sagte Steve Angel, Chairman und CEO von Praxair.

Ebnete der Vorstandswechsel den Weg?

Dass der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Büchele sein Amt bei Linde mit Ablauf seines Vertrags im April niederlegen möchte, stand bereits im September fest. Büchele hat am 7. Dezember 2016 sein Mandat frühzeitig niedergelegt. Als Grund für diese Entscheidung gab der ehemalige Vorstandsvorsitzende den Wunsch an, die Kontinuität der Verhandlungen mit Praxair sicherzustellen.

„Mit der Wiederaufnahme der Fusionsgespräche rückt ein erfolgreicher Zusammenschluss näher. Ich habe bereits Weichen für meine eigene Zukunft gestellt und handle mit diesem Schritt im besten Interesse des Unternehmens“, sagt Büchele. „Mit meiner Nachfolgeregelung ist die erforderliche Kontinuität für die anspruchsvollen Aufgaben der kommenden Monate ohne Unterbrechung gewährleistet.“

Der Aufsichtsrat von Linde hat seinem Wunsch entsprochen und als Nachfolger im Amt des Vorstandsvorsitzenden Aldo Belloni berufen. Belloni, der von 2000 bis 2014 Vorstandsmitglied von Linde war, tritt mit dem heutigen Tag sein Amt an und ist bis Ende 2018 bestellt.

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