Trotz schwieriger Marktverhältnisse Maxon schließt 2021 mit Rekordumsatz ab

Trotz der weiterhin schwierigen Marktverhältnisse übertrifft das Jahresergebnis des Antriebsspezialisten alle bisherigen.

Bild: iStock, MicroStockHub
12.07.2022

Die Maxon-Gruppe hat im 2021 ihren Umsatz weiter gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Umsatz um 13.2 Prozent auf die neue Rekordmarke von CHF 626.5 Millionen (Vorjahr CHF 553.5 Millionen). Das Unternehmen verzeichnet auch für das laufende Jahr den höchsten Auftragsbestand in seiner über 60-jährigen Geschichte.

Die Umsatzsteigerung um 13.2 Prozent verdankt Maxon dem starken Wachstum in der Industrie Automation und Mobility Solutions sowie der Nachfrage für Medizintechnik im Kampf gegen die Coronapandemie. Rund CHF 45.9 Millionen investiert Maxon in den Kapazitätsausbau. Auch der Cashflow erreicht mit CHF 77.4 Millionen einen neuen Rekord.

Europa und Asien legten deutlich zu, während sich die Märkte USA und Schweiz gegenüber dem Vorjahr eher verhalten entwickelten. Die Maxon-Gruppe schafft in ihrem Jubiläumsjahr zusätzliche Arbeitsplätze: Die Zahl der Mitarbeitenden steigt um 4.8 Prozent von 3059 auf weltweit 3206 an.

Rasche Reaktionen gegen Einschränkungen

„Das Ergebnis 2021 übertrifft unsere vorsichtige Umsatzplanung. Bereits Ende 2020 ging es für uns nach anfänglichen pandemiebedingt schwierigen Quartalen wieder aufwärts. Seither sind wir nachhaltig in der Gewinnzone unterwegs“, sagt Dr. Karl-Walter Braun, Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsident der Maxon-Gruppe.

Während den weltweiten Einschränkungen und den logistischen Engpässen erhält Maxon die Lieferketten aufrecht. Schlüsselkomponenten wurden teils zu signifikant höheren Preisen gekauft und bevorratet. Braun ergänzt: „Es war starker Nachholbedarf spürbar in der Automobilindustrie, Logistik, der allgemeinen Industrie und der Medizintechnik. Entscheidend für den Erfolg war, dass wir rasch und auch etwas mutig reagiert haben, als Bauteile für unsere Produkte (Motoren, Getriebe und elektrische Steuerungen) weltweit knapp wurden, um unsere Kunden bedienen zu können. Dies bedeutet höchsten Einsatz der Mitarbeitenden.“

Starke Bilanz erstreckt sich auf alle Produktbereiche

Das Unternehmen zeigt weiterhin Innovationskraft. Maxon investiert weltweit in F&E CHF 46.9 Millionen (Vorjahr CHF 35 Millionen). Neue Projekte sowie Investitionen in Forschung & Entwicklung erhöhen den Umsatz in den wachsenden Märkten Mobility Solutions um 25 Prozent und Industrielle Automation um 15 Prozent.

Diese erfolgreichen Geschäftseinheiten Mobility Solutions, Industrielle Automation und die anspruchsvolle Sparte Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt will Maxon weiter ausbauen. «Wir lancieren zahlreiche neue Antriebssysteme und Motoren. Eines unserer Ziele ist es, Innovationen noch schneller auf den Markt zu bringen als bisher», so Eugen Elmiger, CEO der Maxon-Gruppe.

Antriebe zum Abheben

Das Obwaldner Technologie-Unternehmen bekannt als Mechatronik- und Systemlieferant präsentiert unter anderem Antriebssysteme bestehend aus BLDC-Motor, Getriebe, Steuerung und Sensorik, welche zum Beispiel zur Steuerung von Exoskeletten, den Antrieb von Drohnen oder in Laufrobotern, wo extreme Dynamik erforderlich ist, zur Anwendung kommen.

Auch für komplexe Robotiksysteme, wie dem NASA-Rover Perseverance auf dem Mars sowie dessen Helikopter Ingenuity, bewähren sich die Elektroantriebe von Maxon, die speziell für die Einsätze auf dem roten Planeten modifiziert worden sind.

Diese Antriebe lassen inzwischen auch Fahrradfahrer: innen abheben. Nach einer mehrjährigen Entwicklungszeit lanciert das Unternehmen im Jahr 2021 das Bikedrive Air – ein leichtes E-Bike-System bestehend aus Mittelmotor, integrierter Batterie und Bedienelement. Inzwischen verbauen Fahrradhersteller aus der Schweiz und Italien das System direkt in ihre vergleichbar leichten E-Bikes und E-Rennräder und zwar vollständig in das Fahrraddesign.

Digital Leader der Antriebstechnik bei Produkten und Services

Wie viele Industrie-Unternehmen digitalisiert auch Maxon immer mehr Aktivitäten. Der Antriebsspezialist geht im Jahr 2022 einen grossen Schritt weiter und plant den Umsatz verstärkt durch neue Onlinedienstleistungen zu generieren.

Zunächst werden Vertriebs- und Marketingaktivitäten stärker digital betrieben, und mit dem weiteren Ausbau unserer E-Commerce und CtO-Plattform (Configure to Order) geben wir Verkäufern und Kunden ein Werkzeug in die Hand, mit dem sie sehr früh in die Produktentwicklung Einfluss nehmen können. Wir bieten unseren Kunden zukünftig eine neuartige digitale Plattform an, auf der wir selbst komplizierte Ideen für neuartige Antriebe in die Realität umsetzen. Schulung, Beratung und Technischer Service werden immer bedeutender, gemäss Eugen Elmiger CEO der Maxon-Gruppe.

Zufriedener Ausblick

Maxon ist sehr zufrieden mit dem laufenden Geschäftsjahr. „Unsere Auftragsbücher sind voll wie nie zuvor“, so Dr. Karl-Walter Braun. „Lieferketten-Schwierigkeiten bestehen weiterhin weltweit, aber wir sind gut vorbereitet.» Maxon erwartet trotz einiger Risiken, die das Jahr 2022 mit sich bringt, eine erneute Umsatzsteigerung. „Wir beobachten die Entwicklung genau und reagieren, wenn nötig sofort“, so Braun.

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