Nach einem Umsatzplus von vier Prozent im ersten Quartal 2025 blieb der Umsatz der Branche im zweiten Quartal verglichen zum Vorquartal unverändert ohne Wachstum, während die Auftragseingänge um sechs Prozent zurückgingen. Das leicht rückläufige Book-to-Bill-Ratio von 0,96 signalisiert eine geringfügig rückläufige Auftragslage im 2. Quartal. Trotzdem liegt die Prognose für das dritte Quartal 2025 bei einem moderaten Anstieg von zwei Prozent, wobei die Branche dabei von dem höheren Auftragseingang im ersten Quartal (plus elf Prozent) profitiert.
Herausforderungen und Konsequenzen
Der Exportanteil am Gesamtumsatz liegt bei 56 Prozent. Innerhalb des Exports entfällt der größte Anteil auf Europa (34 Prozent), gefolgt von Nordamerika (19 Prozent) und China (17 Prozent). Damit bestätigt sich die starke internationale Vernetzung der Branche.
Auch im gesamtproduzierenden Gewerbe in Deutschland zeigt sich laut Statistischem Bundesamt ein ähnliches Bild: schwache Inlandsnachfrage, hohe Energiepreise und geopolitische Spannungen dämpfen Auftragseingänge und Produktion. Das Book-to-Bill-Ratio liegt auch hier unter 1,0.
„Die Branche befindet sich in einer Phase der Konsolidierung“, erklärt Philipp Gutmann, Geschäftsführer des AMA Verbands. „Die stagnierenden Umsätze und sinkenden Auftragseingänge verdeutlichen, dass wir unsere Innovations- und Exportstrategien verstärkt vorantreiben müssen. Dabei sehen wir insbesondere in Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz weiterhin große Chancen.“
Als wichtigste Herausforderungen nannten die Unternehmen:
Handelshemmnisse und Exportvorgaben (17 Prozent)
Nachfragerückgang in Zielmärkten (16 Prozent)
Anpassung an regulatorische Anforderungen (15 Prozent)
Zukunftsthemen der Branche
Neben den wirtschaftlichen Kennzahlen beleuchtet die Quartalsumfrage auch Zukunftsthemen wie den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Rund ein Drittel der Unternehmen (34 Prozent) nutzen oder planen KI insbesondere in Marketing und Kommunikation, gefolgt von Forschung & Entwicklung (25 Prozent) sowie in Produkten und Dienstleistungen (13 Prozent). Diese Zahlen zeigen, dass KI zunehmend als Wachstumstreiber und Innovationsfeld wahrgenommen wird, quer durch die Wertschöpfungskette der Sensorik und Messtechnik.
Im Vergleich zum produzierenden Gewerbe insgesamt zeigen die Sensorik- und Messtechnikunternehmen weiterhin eine solide Exportorientierung und setzen zugleich auf Zukunftstechnologien, um neue Wachstumspotenziale zu erschließen.