Thermochemischen Prozess verbessern Lösungen für grünen Wasserstoff aus Solarenergie

Die Produktionskosten von grünem Wasserstoff – also von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen – sind nach wie vor ein großes Hindernis für die breite Einführung. Ein Projekt soll das ändern.

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27.06.2023

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für den Übergang zu einer erneuerbaren Energieinfrastruktur. Derzeit wird der größte Teil des weltweit produzierten Wasserstoffs noch aus Erdgas hergestellt. Das Verfahren ist zwar kostengünstig, erscheint jedoch mit Blick auf die Energie- und Klimaprobleme der Welt und der Vereinigten Staaten nicht mehr zeitgemäß.

Ziel des gemeinsamen Projekts von Synhelion und der University of Florida ist die Herstellung von grünem Wasserstoff aus Solarenergie in großem Maßstab. Dafür wird CSP-Infrastruktur und Solarwärme genutzt, um Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) zu spalten. Die Technologie von Synhelion liefert solare Hochtemperatur-Prozesswärme von über 1.500 °C und ermöglicht damit die Dekarbonisierung von Industrieprozessen und die Produktion nachhaltiger Treibstoffe.

Für das Projekt entwickeln Synhelion und die University of Florida (UF) gemeinsam einen thermochemischen Reaktor, der mit Hochtemperatur-Solarthermie betrieben wird, um Wasserstoffgas aus Wasser und Sonnenlicht zu erzeugen. Der erzeugte Wasserstoff kann dann gespeichert, transportiert und bei Bedarf genutzt werden, zum Beispiel für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors.

Neue Materialien integrieren

Die Produktionskosten von grünem Wasserstoff – also von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen – sind nach wie vor ein großes Hindernis für die breite Einführung im Verkehrssektor. Das Projektteam arbeitet daran, die Effizienz und damit die Kosten der solar-thermochemischen Wasserstofferzeugung durch den Einsatz neuer Redox-Materialien zu optimieren. Redox-Materialien sind reaktive Materialien, die chemische Reaktionen im Reaktor ermöglichen.

„Synhelions technisches Know-how hilft uns dabei, neue Materialien in solarthermische Prozesse zu integrieren, die das Potenzial haben, die Kosten der Wasserstoffproduktion zu senken,“ sagt Forschungsleiter Dr. Jonathan Scheffe, außerordentlicher Professor an der Fakultät für Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik des Herbert Wertheim College of Engineering an der University of Florida.

Gianluca Ambrosetti, Co-CEO und Mitgründer von Synhelion, ergänzt: „Die Förderung dieses Projekts durch das U.S. Department of Energy unterstreicht die Relevanz unserer Technologie und die Notwendigkeit nachhaltiger Energielösungen. Gemeinsam mit der University of Florida setzen wir uns dafür ein, fossile Energiequellen durch erneuerbare Alternativen zu ersetzen.“

Dekarbonisierung der Stromnetze und Energiesysteme

Das gemeinsame Projekt wird vom DOE im Rahmen des SETO-Finanzierungsprogramms für CSP-Forschung, -Entwicklung und -Demonstration für das Geschäftsjahr 2022 gefördert. Das Projekt soll dazu beitragen, die Kosten für CSP-Technologien zu senken, neue Marktchancen für die Branche zu schaffen und einen umfassenden Einsatz von CSP zur Dekarbonisierung der Stromnetze und des Energiesystems zu ermöglichen. Es ist eines von mehreren Projekten, die es ermöglichen, CSP-Technologien mit thermischer Energiespeicherung in industrielle Hochtemperaturprozesse zu integrieren, um wirtschaftlich wichtige Produkte wie Zement, Treibstoffe und andere Chemikalien herzustellen.

„Mit den vom DOE bereitgestellten finanziellen Mitteln, dem wissenschaftlichen Fachwissen der University of Florida sowie der Industrieerfahrung von Synhelion ist unser Team bestens aufgestellt, um den Stand der Technik in diesem wichtigen Bereich massgeblich voranzutreiben und die Kosten für solaren Wasserstoff zu senken,“ erklärt Dr. Scheffe.

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