Sensorsortieranlagen für Sekundärgranulate Kunststoffrecycling soll Weltmeere retten

20.04.2018

Eine clevere Sortiertechnologie soll es ermöglichen, auch dunklen Kunststoff zu sortieren, um diesen nachhaltig aufzubereiten.

Kunststoffpartikel bedrohen das Leben im Meer. Im Jahr 2050 wird es laut einer Studie mehr Kunststoffpartikel als Fische in den Ozeanen geben. Sechs bis zehn Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion landen nach Aussage des Umweltbundesamtes in den Meeren. Viele der Kunststoffe stammen aus Verpackungen. Die neue Bundesregierung beschäftigt sich deshalb mit der Kreislaufwirtschaft von Kunststoff.

Recyclingideen für Kunststoffabfälle gesucht

„Jährlich fallen knapp 30 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in Europa an. Etwa die Hälfte davon wird in Deutschland energetisch genutzt, in den meisten anderen EU-Mitgliedstaaten sieht die Verwertungsquote noch schlechter aus“, sagt Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Abfall- und Recyclingtechnik. Deshalb unterstützt der VDMA-Fachverband die politischen Bemühungen, das Kunststoffrecycling voranzubringen.

„Sekundärkunststoffe werden aus unserer Sicht nur dann vermehrt eingesetzt, wenn es europäische Normen für Qualitätskriterien der Sekundärgranulate gibt. Außerdem muss die EU Kommission sich eine praktikable Lösung für die Schnittstelle zwischen Abfall- und Stoffrecht einfallen lassen“, erläutert Denz.

Die Einhaltung von Qualitätskriterien setzt oftmals sortenreine Kunststoffe voraus. Technologien für die Gewinnung von Sekundärgranulaten gibt es schon heute am Markt. Kunststoffabfälle werden mittels Zerkleinerung, Siebung, Klassierung und Sensorsortierung aufbereitet.

Probleme bereiten nach wie vor dunkle Kunststoffe im Abfallstrom, die die Qualität des Sekundärgranulates mindern. Abhilfe schaffen können moderne Sensorsortieranlagen auf Basis der Hyper Spectral Imaging Technologie.

Auch Schwarzes sortieren

„Betreiber können erstmals neben den sonst üblichen Kunststoffarten zunächst mit der Unisort Black auch die schwarzen Kunststoffe erfassen und aussortieren und dadurch eine zusätzliche Wertschöpfung erzielen“, erklärt Peter Funke, CEO bei Steinert, einem Spezialisten im Bereich Sortiertechnik aus Köln.

Die Unisort Blackeye schließt im Prozess eine weitere Lücke in der sortenreinen Trennung schwarzer Teile: Die Sortiermaschine trennt Kunststoffflakes nicht nur nach ihrer Farbe, sondern nach ihrer Polymerklasse und sorgt so für sortenreine Fraktionen. Das Unternehmen informiert auf der Ifat in Halle B6 an Stand 451/550 über die Technologie.

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