Wiederverwertung von CO2 1.000 km langes CO2-Transportnetz

OGE und TES bauen eine CO2-Infrastruktur auf, die allen Interessenten zu gleichen Konditionen angeboten wird. Sowohl das CO2-Startnetz als auch die Ausbaurouten sollen flexibel entsprechend der Transportbedarfe entwickelt werden.

Bild: OGE
20.04.2022

In der Industrie wird oft darauf geachtet, die Produktion von CO2 möglichst zu vermeiden. Es gibt jedoch auch eine andere Methode. OGE und TES bilden ein Transportnetz, damit CO2 im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederverwendet wird.

OGE, einer der führenden europäischen Fernleitungsnetzbetreiber, plant den Bau eines CO2-Transportnetzes. Der Fokus liegt dabei auf CO2-Emissionen, die im Produktionsprozess nicht vermieden werden können, sowie auf der Wiederverwendung von CO2 in einem grünen, geschlossenem Kreislaufsystem zum Import von grünem Wasserstoff.

Dieses Netz wird zunächst 1.000 km lang sein und ein Transportvolumen von rund 18 Millionen t CO2 pro Jahr ermöglichen.

Strategische Partnerschaft

Um die Versorgung mit grüner Energie und die CO2-Reduzierung in den Vordergrund zu stellen, sind OGE und Tree Energy Solutions (TES), die vor kurzem einen Green Energy Hub für den Import von grünem Gas in Wilhelmshaven angekündigt haben, eine strategische Partnerschaft für eine CO2-Kreislaufwirtschaft eingegangen.

Dabei wird das Pipelinenetz ausgehend vom zu errichtenden grünem Gasimportterminal von TES in Wilhelmshaven wichtige Industrie-, Stromerzeugungs- und Mobilitätsstandorte in ganz Deutschland einbinden. Die Inbetriebnahme des ersten Teils des Netzes ist ab 2028 vorgesehen.

„Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir in erneuerbare Energien und vor allem in Wasserstoff investieren, aber auch den Industrien in Deutschland eine Lösung anbieten, die ihre CO2-Emissionen auffangen und verwerten müssen“, sagt Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung von OGE. „Dafür brauchen wir eine CO2-Infrastruktur. Diese werden wir allen Interessenten gleichermaßen und zu standardisierten Konditionen anbieten.“

CO2 im Kreislauf halten

OGE und TES sind mit deutschen Stahlproduzenten, Zement- und Kalkproduzenten, Kraftwerksbetreibern und Chemieanlagenbetreibern im Gespräch, um CO2 über das zu errichtende Transportnetz zurück zum zukünftigen Green Energy Hub Wilhelmshaven zu transportieren. Das Netz steht von Beginn sämtlichen Marktteilnehmern gleichermaßen zur Verfügung.

„Das CO2-Transportnetz unterstützt die Strategie der Kreislaufwirtschaft. Es stellt sicher, dass CO2 im TES-Kreislauf gehalten werden kann und Treibhausgasemissionen vermieden werden“, sagt Paul van Poecke, Gründer und Geschäftsführer von TES. „Durch dieses Projekt wird das CO2 aufgefangen und in einem geschlossenen Kreislaufsystem als Träger für den Transport von grünem Wasserstoff oder als Ressource in anderen Branchen wiederverwendet.“

Die Kohlenstoffkreislaufstrategie wird die Energiewende in Deutschland deutlich beschleunigen und den Industrie-, Strom- und Mobilitätssektor dabei unterstützen, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Dafür bedarf es einer deutschlandweiten CO2-Strategie und entsprechenden Instrumenten.

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  • Trotz aller Maßnahmen zur Dekarbonisierung gibt es unvermeidbare CO2-Emissionen in Industriezweigen ohne alternative Prozesse, Produkte und Ressourcen für denselben Anwendungsfall.

    Trotz aller Maßnahmen zur Dekarbonisierung gibt es unvermeidbare CO2-Emissionen in Industriezweigen ohne alternative Prozesse, Produkte und Ressourcen für denselben Anwendungsfall.

    Bild: OGE

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