Energieerzeugung in der Nordsee Grünes Licht für Offshore-Windpark He Dreiht

Blick auf den Windpark Hohe See: Hier in der Nähe wird auch EnBWs neuester Windpark He Dreiht entstehen.

Bild: Rolf Otzipka, EnBW
23.03.2023

Die finale Investitionsentscheidung für EnBWs neuen Offshore-Windpark He Dreiht wurde getroffen. Das Projekt geht ohne staatliche Förderung als eines der ersten Null-Cent-Gebote in einer Offshore-Auktion weltweit an den Start. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 2,4 Milliarden Euro, geplant ist eine Leistung von 960 MW.

Am 22. März 2023 ist die endgültige Investitionsentscheidung für den Offshore-Windpark He Dreiht gefallen. Sie macht den Weg frei zum Baubeginn, für eine Anlage mit 960 MW und damit eine der bisher größten von EnBW.

„Mit He Dreiht werden wir einen der größten Offshore-Windparks in Deutschland bauen“, unterstreicht Thomas Kusterer, CFO von EnBW. „Wir haben uns bereits 2017 in der ersten deutschen Offshore-Ausschreibung mit einem Null-Cent-Gebot den Zuschlag gesichert und haben damit einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung des Offshore-Markts geleistet.“ Die Entscheidung sei auch eine Bestätigung für die „hervorragende Teamarbeit“, die über mehr als sechs Jahre geleistet wurde.

Minderheitsbeteiligung verschiedener Partner

Das Null-Cent-Gebot war durch eine Kombination verschiedener Faktoren möglich. Dazu gehören die Installation moderner Windturbinentechnik, Synergien zu bestehenden Standorten sowie langfristige Stromabnahmeverträge mit Kunden aus der Industrie, die eine stabilisierende Wirkung auf den Umsatz des Windparks haben.

„Mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an ein Konsortium aus Allianz Capital Partners im Auftrag der Allianz-Gesellschaften, AIP und Norges Bank ist es uns gelungen, bereits vor Baubeginn hoch professionelle und erfahrene Partner mit an Bord zu nehmen“, sagt Kusterer.

Stromabnahmeverträge mit Unternehmen

EnBW hat bereits mehrere langfristige Stromabnahmeverträge (PPAs) für He Dreiht mit Unternehmen wie Fraport, Evonik, Salzgitter und Bosch und einem Volumen von insgesamt 335 MW abgeschlossen. Mit weiteren Unternehmen laufen Gespräche.

Beim Ausbau erneuerbarer Energien können PPAs einen wichtigen Baustein bei der Absicherung und Finanzierung von nicht-geförderten Projekten am Markt darstellen. Auf der anderen Seite wollen immer mehr Unternehmen klimaneutral werden und fragen verstärkt CO2-freien Strom nach.

Kusterer: „Zur Finanzierung des Großprojekts haben wir uns zudem eine langfristige Finanzierung in Höhe von 600 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank gesichert, einem der weltweit größten Geldgeber für Klimaschutz und ökologische Projekte.“

Details zum Windpark

He Dreiht wird etwa 85 km nordwestlich von Borkum und rund 110 km westlich von Helgoland errichtet. Das Investitionsvolumen beträgt rund 2,4 Milliarden Euro, die Inbetriebnahme ist für Ende 2025 geplant. He Dreiht soll dann grünen Strom für umgerechnet 1,1 Millionen Haushalte erzeugen. Nach Fertigstellung übernimmt EnBW die technische und kaufmännische Betriebsführung sowie die Wartung und Instandhaltung.

Geplant ist die Installation von 64 Vestas-Turbinen der neuesten Generation. Diese gehören mit einer Nennleistung von erstmals 15 MW zu den leistungsstärksten aktuell in Betrieb befindlicher Anlagen. Damit lässt sich die für He Dreiht gesicherte Netzanschlussleistung von 900 MW bestmöglich ausnutzen.

Unweit zur geplanten Anlage befinden sich außerdem die Offshore-Windparks Hohe See und Albatros. He Dreiht soll von dieser Nähe und dem bestehenden Service-Hub in der Küstenstadt Emden profitieren.

„Die Investitionsentscheidung zum Bau unseres Offshore-Windparks He Dreiht ist ein wichtiger Meilenstein zur Beschleunigung der Energiewende“, sagt EnBW-Chef Andreas Schell. „Die langfristigen Planungen und vorbereitenden Arbeiten in der Offshore-Windindustrie erfordern ein hohes Maß an Weitblick, Kompetenz, Entscheidungs- und Investitionsbereitschaft. Damit haben wir einen weiteren großen Schritt in Richtung CO2-freie Energiezukunft getan.“

Bildergalerie

  • Lageplan der drei Offshore-Windparks in der Nordsee: He Dreiht soll von der Nähe zu den anderen Anlagen profitieren.

    Lageplan der drei Offshore-Windparks in der Nordsee: He Dreiht soll von der Nähe zu den anderen Anlagen profitieren.

    Bild: EnBW

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