Intelligente Kommunikationsnetzwerke ausbauen Europaweites 6G-Testbed gegründet

Im 6G-Testbed sollen vollständig konfigurierbare, verwaltbare und kontrollierbare End-to-End-Netzwerke für die Validierung neuer Technologien und Forschungsfortschritte für 6G bereitgestellt werden.

Bild: iStock, CondSTD
09.01.2023

Keysight Technologies gründet gemeinsam mit sechzehn Organisationen die 6G-Sandbox, ein europaweites Testbed für 6G-Experimente und die Validierung von 5G-Advanced- und 6G-Funktionen. Keysight wird im Rahmen von 6G-Sandbox als Projektkoordinator fungieren.

Das von Horizon Europe finanzierte Projekt 6G-Sandbox ist eines von 35 neuen ProjFekten, die vom SNS JU (Smart Networks and Services Joint Undertaking) ins Leben gerufen wurden. Dieses wurde 2021 von der Europäischen Kommission gegründet, um die Entwicklung intelligenter Kommunikationskomponenten, -systeme und -netzwerke zu unterstützen, die für den Aufbau einer erstklassigen europäischen Lieferkette für fortschrittliche 5G- und 6G-Technologien als unerlässlich gelten. Das Projekt zielt darauf ab, EU-weite Experimentierplattformen zu entwickeln, um vielversprechende technische Voraussetzungen für 6G zu testen, darunter Zero-Touch-Management, flexible Multi-Tenancy-Architektur, Netzwerkintelligenz, Sicherheit, digitale Zwillinge, künstliche Intelligenz (KI) und rekonfigurierbare intelligente Oberflächen.

Im 6G-Testbed werden digitale und physische Knoten miteinander kombiniert, um vollständig konfigurierbare, verwaltbare und kontrollierbare End-to-End-Netzwerke für die Validierung neuer Technologien und Forschungsfortschritte für 6G bereitzustellen. Organisationen erhalten die Möglichkeit, Versuche auf vier experimentellen Plattformen in Malaga (Spanien), Berlin (Deutschland), Oulu (Finnland) und Athen (Griechenland) durchzuführen.

„Keysight freut sich, mit führenden Service-Providern, Herstellern, Forschungsinstituten und Universitäten zusammenzuarbeiten, um ein wichtiges, von der EU finanziertes Forschungs-, Innovations- und Versuchsprojekt voranzutreiben, das die Entwicklung und Einrichtung von Netzwerktechnologien der nächsten Generation und vernetzten Geräten unterstützen soll“, sagte Michael Dieudonne, 6G-Sandbox Projektkoordinator, als Vertreter von Keysight. „Als offene Versuchsumgebung für 6G wird 6G-Sandbox eine beschleunigte europaweite grüne und digitale Transformation unterstützen, die im Einklang mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen steht.“

Zu den Teilnehmern des 6G-Sandbox-Projekts gehören: Cosmote; Eurescom; Fogus Innovations & Services; Fraunhofer FOKUS; Infolysis.; Institute of Software Engineering and Technologies (ITIS) an der Universität Malaga; Keysight Technologies; Lenovo; National Centre for Scientific Research (NCSR) Demokritos; Nokia eXtended Reality Lab; OpenNebula; OWO; Queen's University Belfast; Telefonica und die Universität Oulu.

Kommentare der Gründer

Giampaolo Tardioli, Vice President des 6G and Next Generation Technology Program von Keysight, sagte: „Der Innovationsgeist von Keysight steht im Mittelpunkt der Konvergenz verschiedener Technologien zur Unterstützung einer intelligenten, sicheren, Cloud-nativen und nachhaltigen 6G-Netzwerkarchitektur. Gut etablierte Partnerschaften über 5G-Ökosysteme hinweg, kombiniert mit einem einzigartigen Satz von Fähigkeiten, die von fortschrittlichen und skalierbaren Technologieplattformen abgeleitet sind, ermöglichen es Keysight, die Schaffung einer offenen Testumgebung für die 6G-Forschung zu unterstützen.“

Dr. George Lyberopoulos, Head of R&D Fixed and Mobile, Cosmote, eine Tochtergesellschaft der OTE Group, sagte: „Als Teil eines führenden Technologieunternehmens in Griechenland, der OTE-Gruppe, setzt Cosmote Technologie ein, um neue Perspektiven für Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu schaffen und seine Vision zu verwirklichen, eine bessere Welt für alle zu schaffen. Durch unsere Teilnahme am 6G-Sandbox-Projekt, dessen Ziele direkt mit unserer Vision verknüpft sind, wollen wir im Athener Versuchsfeld die technologischen Fortschritte von 6G demonstrieren, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden, und ihre revolutionären Auswirkungen bei der Realisierung von Nischenanwendungen und neuen Märkten erleben.“

Anastasius Gavras, Programme Manager bei Eurescom, sagte: “Die experimentelle Forschung steht an der Spitze der europäischen Innovation für neue Netzwerke. Testbeds ermöglichen die Erprobung und Bewertung von Servicekonzepten, Technologien, Systemlösungen und Geschäftsmodellen bis zu einem Punkt, an dem die mit der kommerziellen Einführung verbundenen Risiken minimiert sind. Daher ist Eurescom der festen Überzeugung, dass einsatzfähige 6G-Testbeds wie 6G-Sandbox ein fester Bestandteil des 6G-Ökosystems sein müssen, damit die Branche innovativ sein kann.”

Dr. Dimitris Tsolkas, Deputy Technical Manager des 6G-Sandbox-Projekts und Managing Director von Fogus Innovations & Services., sagte: „Durch die Bereitstellung einer offenen Testumgebung, in der potenzielle 6G-Technologien getestet und 6G-Anwendungsfälle evaluiert werden, soll 6G-Sandbox eine zentrale Rolle bei der Schaffung eines paneuropäischen 6G-Experimentierumfelds spielen. Wir von Fogus Innovations and Services P.C. sind von diesem Potenzial überzeugt und wollen mit unserem Fachwissen über Netzwerkintelligenz und Offenheit (zum Beispiel standardisierte API-Management-Services und KI-Netzwerk-Enabler) einen echten Beitrag leisten.“

Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Bereichs Software-basierte Netzwerke bei Fraunhofer FOKUS, sagte: „Wir sind stolz darauf, eine von vier 6G-Sandbox-Versuchsplattformen, die über Europa verteilt sind, an unserem Institut in Berlin anbieten zu können. Unser Ziel in diesem Projekt ist es, eine virtualisierte 6G-fähige Testplattform zu schaffen, die auf Knopfdruck entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Anwendungsfalles aufgebaut werden kann. Zu diesem Zweck werden wir unseren Open5GCore in Richtung 6G weiterentwickeln.“

Vaios Koumaras, Geschäftsführer und Mitgründer von Infolysys, sagte: „Als griechisches KMU, das auf Chatbots, IoT und 5G spezialisiert ist, freut sich Infolsys über die Teilnahme an 6G-Sandbox. Zusammen mit sechzehn europäischen Organisationen werden wir Versuche und Experimente unterstützen, die darauf abzielen, das europäische ITK-Ökosystem auf der Grundlage von 5G- und 6G-Technologien zu stärken. Im Einklang mit unserer Forschungs- und Entwicklungsstrategie bietet uns die Versuchsplattform 6G-Sandbox Athen die Möglichkeit, neue Technologien für nicht-terrestrische, über 5G hinausgehende Netzwerke zu entwickeln und einen Beitrag zur EU-weiten 6G-Vision zu leisten.“

Pedro Merino, technischer Leiter von 6G-Sandbox und Direktor des Institute of Software Engineering and Technologies (ITIS) an der Universität von Málaga, sagte: „Das Projekt 6G-Sandbox ermöglicht es dem ITIS, die vor mehr als zehn Jahren begonnene Forschung in Bereichen wie Software, Protokolle und fortgeschrittene Konfigurationen für 4G und 5G fortzusetzen, um gemeinsam ein 6G-Testbed zu schaffen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Universitäten und Unternehmen in Bereichen wie dem Internet der Sinne, Zero-Touch-Management, Machine Learning und digitalen Zwillingen.“

Dr. Apostolis Salkintzis, Network Architecture Standards Lead bei Lenovo, sagte: „Lenovo freut sich, gemeinsam mit wichtigen europäischen Partnern aus Industrie und Wissenschaft einen Beitrag zu dem von der Europäischen Kommission finanzierten Projekt 6G-Sandbox zu leisten, um die Entwicklung und Einrichtung von Netzwerktechnologien und vernetzten Geräten der nächsten Generation zu fördern. Die 6G-Experimentierumgebung von 6G-Sandbox, die eine offene, integrative und kollaborative Entwicklung von 6G-Technologien in ganz Europa fördert, steht im Einklang mit Lenovos intelligenter Transformation und ist der Schlüssel zur Maximierung des digitalen Potenzials bei der Verwirklichung einer grünen, nachhaltigen, digitalen Gesellschaft im Hinblick auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.“

Dr. Harilaos Koumaras, Research Associate Professor am National Centre for Scientific Research (NCSR) Demokritos, sagte: „Wir freuen uns, am 6G-Sandbox-Projekt teilzunehmen und einen Beitrag zur Athener 6G-Experimentierplattform (ex-5GENESIS Athens Platform) zu leisten, wo wir die Möglichkeit haben, unser automatisiertes Experimentation-as-a-Service-Framework, das im Rahmen des 5GENESIS-Projekts entwickelt wurde, weiterzuentwickeln. Wir werden die Offenheit der Athen-Plattform nutzen, um innovative 6G-Technologien zu integrieren und zu bewerten, und auf der Erfahrung des NCSR-Demokritos-Teams aufbauen, was die Durchführung von Feldversuchen in verschiedenen vertikalen Branchen betrifft.“

Alvaro Villegas, Leiter des Nokia eXtended Reality Lab, sagte: „Wir freuen uns, mit der Erfahrung unseres eXtended Reality Lab-Teams in Spanien zum Erfolg von 6G-Sandbox beizutragen, indem wir uns auf die Bereicherung der Plattform zur Unterstützung von XR-Anwendungsfällen konzentrieren und diese während der Projektdurchführung demonstrieren. Nokia ist fest davon überzeugt, dass Horizon Europe das beste Tool für die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Organisationen in Europa ist, um die Forschung zu entwickeln, die für die neue Ära der menschlichen Kommunikation auf der Grundlage von 6G erforderlich ist, mit dem Ziel einer produktiveren, nachhaltigeren und inklusiveren Welt auf der Grundlage einer besseren Kommunikation.“

Alfonso Carrillo, Vice President of Telco Cloud and Edge Computing bei OpenNebula Systems, sagte: „OpenNebula ist die europäische Open-Source-Plattform für das Kontinuum zwischen Edge und Cloud, die die Einrichtung von Containern und virtuellen Maschinen für VNF und CNF unterstützt und als Motor für die Orchestrierung und Föderation von Rechenressourcen dient, wie sie für die Forschung und Entwicklung von 6G-Anwendungen in der 6G-Sandbox zur Verfügung gestellt werden. OpenNebula beteiligt sich aktiv an EU-Forschungsprojekten in den Bereichen Cloud und Edge Computing mit einem quelloffenen Telco-Cloud-Stack, der die Ergebnisse dieser Forschung in die Weiterentwicklung der europäischen Technologie einfließen lässt.“

Dr. Dmitry Zelenchuk, Principal Investigator von 6G-Sandbox an der Queen's University Belfast, sagte: „Die Queen's University Belfast freut sich, dem 6G-Sandbox-Konsortium beizutreten und mit ihrer Expertise in der kabellosen Bitübertragungsschicht im mmWave- und Sub-THz-Bereich beizutragen. Das wird dazu beitragen, die Grenzen der fortgeschrittenen kabellosen 5G- und 6G-Netzwerke zu erweitern. Das Centre for Wireless Innovations at Queen's hat es sich zur Aufgabe gemacht, wirklich bahnbrechende, durchgängige Bitübertragungsschicht-Wireless-Technologien und -Techniken zu entwickeln, die zur Schaffung einer datengesteuerten, hypervernetzten Gesellschaft beitragen werden. Wir sehen das 6G-Sandbox-Projekt als eine Gelegenheit, die Zukunft der 6G-Netzwerke zu entwickeln.“

David Artuñedo, Connectivity Innovation bei Telefonica, sagte: „Als wichtiger Partner, der am Aufbau des 6G-Sandbox-Testfelds in Málaga beteiligt ist, wird Telefonica die Entwicklung und Einführung offener API-Spezifikationen (Application Programming Interface) in der 6G-Sandbox-Plattform anführen und es Dritten ermöglichen, neue innovative Anwendungsfälle zu schaffen.“

Professor Tarik Taleb, Fakultät für Informationstechnologie und Elektrotechnik an der Universität Oulu, sagte: „Die Universität Oulu freut sich, Mitglied des 6G-Sandbox-Konsortiums zu sein. Die Aktivitäten des Projekts stehen im Einklang mit den allgemeinen Forschungszielen der Universität und werden zweifellos zum weiteren Erfolg des 6G-Flagship-Programms beitragen.“

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