KI in der Fertigungsindustrie Erster B2B-Chatbot geht in offene Beta

KI in der Fertigung: Das Tool Gieni soll den ersten Chatbot für den B2B-Bereich darstellen und kann nun kostenlos ausprobiert werden.

Bild: iStock, greenbutterfly
20.03.2024

Im März 2024 ist es so weit: Der KI-Chatbot Gieni startet in die Open-Beta-Phase. Bei dem intelligenten Tool soll es sich um den ersten Chatbot im B2B-Bereich handeln. Er wurde speziell für die Fertigungsindustrie entwickelt und liefert Antworten und Markteinblicke rund um die Produktion.

Ab sofort stellt die Schweizer Firma Orderfox den KI-basierten B2B-Chatbot Gieni für Unternehmen zur Verfügung. Der nach Angaben der Firma erste B2B-Chatbot startet mit Deep Market Insights aus der weltweiten Fertigungsindustrie und soll alle relevanten Fragen zu ebendieser präzise beantworten. Das kann für einmalige Markteinblicke, mehr Effizienz und Zeitersparnis sorgen.

Das proprietäre B2B-KI-Tool, das die OpenAI API nutzt, hat Zugriff auf eine exklusive Spezialdatenbank von über 250.000 Maschinen und 120.000 Herstellern weltweit. Damit kann Gieni in Sekunden vollumfängliche, tiefgreifende Marktanalysen erstellen und relevante Daten liefern.

Trends, Marktdaten und Entwicklungen im Zeitverlauf

Bei der Produktion neuartiger Teile kommen häufig spezifische Fragen auf, die weder über eine Google-Suche noch durch aktuelle Chatbots wie Gemini oder ChatGPT vollständig beantwortet werden können. Gieni knüpft genau hier an. Die Informationen der KI entstammen dabei unter anderem der globalen Datenbank von Orderfox Schweiz, die Angaben selbst kommen überwiegend direkt aus erster Hand, entweder von öffentlich zugänglichen Datenquellen oder von Herstellern, die sich selbst registriert haben. Das soll eine hohe Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Daten sicherstellen.

Basierend auf verschiedenen Kriterien wie Region, Produkt oder Material stellt Gieni Wissen zu Maschinenmarken, Technologien und den jeweiligen Herstellern bereit. Die Ergebnisse werden in Dashboards zusammengefasst und anhand automatisch erstellter Grafiken und Diagramme visualisiert.

Optimierung von Geschäftsmodellen und Umsatzpotenziale

Industriespezifische Aufgaben, die normalerweise Monate dauern, sollen sich mit Gieni in Minuten erledigen lassen. Die generative KI ersetzt dabei etwa die Marktbeobachtung und -dokumentation, die über Wochen kostspielige Marktberichte erstellt. Auch lassen sich Wettbewerbsanalysen durchführen sowie Ranglisten erstellen.

Darüber hinaus gibt Gieni Ratschläge, wie sich Projekte mithilfe von CNC-Maschinen realisieren lassen. Nutzer können die KI beispielsweise fragen, in welchen Regionen es sich anbietet, Motorgehäuse herstellen zu lassen oder wo es ungenutztes Potenzial für ein bestimmtes Produkt gibt. Orderfox arbeitet an einer White Collar Automation und liefert mit Gieni das erste funktionierende Produkt dazu.

Funktionsweise von Gieni

Gieni analysiert Fragen sowie Anweisungen und bearbeitet diese durch die Kombination von spezifischen und großen Datensätzen. Der Algorithmus wurde so lange für die Fertigungsindustrie weiterentwickelt, bis das Tool in der Lage war, alle möglichen Fragen zur CNC-Industrie zu beantworten.

Mittels Semantic Search wird die Datenbank abgefragt, welche vorher durch ein Large Language Model generiert und stetig ergänzt wird. Gieni wandelt dann die Ergebnisse in leicht verständliche Texte um. Die eigens entwickelten Algorithmen erlauben es, Daten-Dashboards zu den jeweiligen Ergebnissen zu liefern. Sollten Unternehmen Interesse an detaillierten Daten haben, können diese angefragt werden.

Gieni stellt Exportformate wie CSV, Excel oder PDF zur Verfügung. Auch sind in naher Zukunft CRM-Integrationen mit den wichtigsten Tools geplant. Interessierte haben aktuell die Möglichkeit, Gieni kostenlos zu testen.

„Die Fertigungsindustrie ist in Ihren Marktforschungsmethoden hoffnungslos veraltet. Wer in dieser Milliardenindustrie seinen Total-Addressable-Market wissen möchte, eine Konkurrenzanalyse erstellen will oder Potenziale abfragen möchte, muss auf seine eigenen Daten setzen oder die Google-Suche bemühen“, sagt Timur Göreci, Chief Revenue Officer von Orderfox Schweiz. Kostspielige Unternehmensberatungen würden nur von einigen Wenigen bemüht, und auch deren Resultate seien sehr fehleranfällig, kosten sehr viel Geld und bringen weitere Hürden mit sich. „Mit Gieni erfolgen diese Schritte effizient, kostengünstig und vor allem digital aus einer Hand. Wir haben ein Tool geschaffen, das derzeit auf dem Markt einmalig ist und die Industrie grundlegend verändert. Die KI entwickelt sich ständig weiter, sodass sie in Zukunft auch auf andere Branchen angewendet werden kann.“

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