Jörg Spiekermann, Beumer Group Die passende Antwort parat

Jörg Spiekermann ist Vertriebsleiter Palettier- und Verpackungsanlagen für den Bereich Consumer Goods bei der Beumer Group.

Bild: Beumer Group
18.11.2021

Digitalisierung oder Folien aus recyceltem Material – Maschinenbauer in der Verpackungsbranche sind einem ständigen Wandel ausgesetzt. Sie können sich anpassen, sie können aber auch Vorreiter sein und Trends setzen. Was beschäftigt die Anbieter eigentlich, und wie reagieren sie auf die verschiedenen Themen in der Branche?

Wir spüren die Veränderungen in der Verpackungsbranche immer deutlicher. Unsere Kunden verlangen nach Lösungen, mit denen sie ihr Personal weiter entlasten, ihre Prozesse flexibler gestalten und ihre Produktions- und Ressourceneffizienz steigern können. Als Systemanbieter liefern wir auf Wunsch komplette Verpackungslinien von der Abfüllung bis zum palettierten Stapel aus einer Hand. Damit lassen sich Schnittstellen vermeiden oder minimieren – und der Kunde hat nur einen Ansprechpartner.

Vor allem nehmen Softwarelösungen einen immer größeren Raum ein. Um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten und eine durchgängige Material- und Datenverfolgung sicherzustellen, müssen die einzelnen Anlagen und die weiteren Systemkomponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Immer wichtiger wird es, Logistikprozesse zu vernetzen und automatisiert zu steuern. Dazu haben wir eine modular aufgebaute Software-Suite als übergeordnetes Rechensystem entwickelt. Mit dem Modul Beumer Group Warehouse Control System lässt diese sich per Netzwerk an das Lagerverwaltungssystem oder die ERP-Lösung des Kunden anbinden. Für den Anwender stellen wir so die Kommunikation der verschiedenen Steuerungsebenen untereinander sicher.

Immer wichtiger werden digitale Lösungen, die Automatisierungspotenziale heben sowie Lieferketten und Prozesse weiter optimieren. Doch für viele Maschinenbauer hierzulande ist das eine enorme Herausforderung. Ihnen fehlt schlicht das erforderliche Know-how. Digitalisierung bedeutet Kooperation, Interaktion und Datenaustausch. Damit ändert sich auch die Rolle der Anbieter von Verpackungsanlagen und die Zusammenarbeit mit den Kunden. Deshalb suchen und fördern wir vielversprechende Start-ups und tragen so digitale Projekte in unsere Unternehmensgruppe. Das Start-up Sparrow Networks etwa sorgt mit seinem digitalen Marktplatz dafür, dass Teilnehmer bei Ausfall einer Komponente in ihren Anlagen schnellstmöglich mit dem passenden Ersatzteil versorgt werden. Sparrow verbindet die Bestände der Anlagenbetreiber miteinander. Durch das Netzwerk findet sich in kurzer Zeit immer ein passender Anbieter. Lange Ausfallzeiten und teure Lagerkosten lassen sich so vermeiden.

Was die Branche auch bewegt, ist die zunehmende Kritik an Kunststoffprodukten. Denn insbesondere bei Konsumgütern landen Verpackungen nach Gebrauch in der Natur und verschmutzen die Umwelt. Seit Anfang 2019 ist deshalb das neue Verpackungsgesetz in Kraft. Es dient dem Ziel, Verpackungsabfälle zu vermeiden und das Recycling zu stärken. Damit beinhalten viele Folien künftig mehr Rezyklat. Das kann deren Eigenschaften und somit auch die Handhabung erheblich verändern. Viele Betreiber von Verpackungsanlagen, die mit Stretchfolien Waren für den Umschlag auf Paletten fixieren und versandfertig verpacken, sind natürlich verunsichert. Können sie ihre Maschinen weiterhin nutzen? Ja, das können sie. Unsere Beumer stretch hood A verarbeitet auch diese Folien in gewohnter Weise sicher. Dazu haben wir gemeinsam mit unseren Folienanbietern im hauseigenen F&E-Zentrum Tests und Analysen mit den unterschiedlichen Folien durchgeführt.

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