Wartung und Instandhaltung Die Herausforderungen des indischen 
PV-Markts

Zellbrüche entstehen oft während der Produktion oder des Transports der Module und sind leicht zu identifizieren.

Bild: PI Berlin
01.08.2018

Der indische Photovoltaik-Markt ist für Projektentwickler und Investoren einer der profitabelsten und zugleich risikoreichsten. Während Großprojekte mit mehr als 100 MW dort heute üblich sind, steigen die Investitionsrisiken durch klimatische Bedingungen, fehlerhafte Installation und unzureichende Wartung. Nun wurden die häufigsten Risiken indischer PV-Projekte und deren Vermeidung untersucht.

Der indische PV-Markt kann durchaus risikoreich sein, denn hier sind fehlerhafte Installationen und eine unzureichende Wartung keine Seltenheit. In einer Studie im Auftrag der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) hat das Photovoltaik-Institut Berlin (PI Berlin) kürzlich die häufigsten Risiken indischer PV-Projekte und deren Vermeidung untersucht.

Klimatische-Stressfaktoren besonders hoch

In den meisten Regionen der Welt sind PV-Projekte in erster Linie von einigen klimatischen Stressfaktoren wie Salz in der Luft, hoher UV-Strahlung, hoher Luftfeuchtigkeit, Hitze, Sand oder starken Winde betroffen. In mehreren Bereichen Indiens sind PV-Projekte oft mit einer Kombination dieser Faktoren konfrontiert. Gerade im Bundesstaat Rajasthan, der aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung für PV-Projekte besonders lukrativ ist, haben PV-Module und andere Systemkomponenten mit vielen klimatischen Stressfaktoren gleichzeitig zu kämpfen.

Indien hat die höchste Sonneneinstrahlung der Welt, das ist einerseits für den Einsatz von PV-Anlagen positiv, andererseits kann dies jedoch auch zu einem schnelleren Abbau der Komponenten führen. Um Ausfälle zu vermeiden, müssen Investoren und Projektentwickler sicherstellen, dass PV-Projekte von Anfang an richtig konzipiert sind. Dass beispielsweise Erdungsverbindungen aus Aluminium oder mit geeigneten Beschichtungen in Böden mit hohem Salzgehalt nicht so leicht korrodieren.

Risse in Modulzellen durch unzureichende Handhabung

Der Preisdruck auf dem indischen Markt führt häufig dazu, dass der Qualität der PV-Module wenig Beachtung geschenkt wird. So wurden beispielsweise bei mehreren PV-Projekten fehlerhafte elektrische Verbindungen und Delaminationen beobachtet. Solche Fehler konnten vor und während der Produktion der PV-Module vermieden werden. Bei der Beobachtung aller sechs PV-Projekte wurden Risse in den Modulzellen festgestellt, die wahrscheinlich während des Transports, der Installation und der Wartung entstanden. Bei einer fachgerechten Handhabung und der regelmäßigen Überwachung der Leistungs- und Betriebsdaten könnte eine Vorausschauende Wartung ermöglicht und Schäden somit vermieden werden.

Um die höchstmögliche Rendite aus PV-Projekten zu erzielen, müssen Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass qualitativ hochwertige Komponenten und die richtigen Sicherungsverfahren eingesetzt werden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass trotz des derzeitigen Preisdrucks bezahlbare praktische Schritte unternommen werden könnten, um diese Risiken zu mindern.

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  • Anzeichen von unfachmännischer Behandlung, wie Fußabdrücken auf Modulen, lassen Fehler bei der Handhabung vermuten.

    Anzeichen von unfachmännischer Behandlung, wie Fußabdrücken auf Modulen, lassen Fehler bei der Handhabung vermuten.

    Bild: PI Berlin

  • Durch Luftfeuchtigkeit und den Salzgehalt der Luft verursachte Korrosion, kann die Leistung von PV-Kraftwerken langfristig verringern.

    Durch Luftfeuchtigkeit und den Salzgehalt der Luft verursachte Korrosion, kann die Leistung von PV-Kraftwerken langfristig verringern.

    Bild: SolarBuyer

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