Installations-Zahlen wachsen Deutschland ist Europameister bei den Industrie-Robotern

Die weltweite jährliche Roboterinstallationen hat sich zwischen 2015 und 2021 mehr als verdoppelt.

Bild: IFR / World Robotics 2022
13.10.2022

Mit insgesamt 245.908 Einheiten rangiert die deutsche Industrie im europäischen Vergleich auf Platz Eins: Gut jeder dritte Industrie-Roboter des gesamten europäischen Bestands (36 Prozent) ist zwischen Flensburg und München im Einsatz. Das berichtet die International Federation of Robotics mit der Veröffentlichung des „World Robotics 2022“ Jahrbuchs.

„Die Roboterhersteller verzeichnen 2021 das zweitbeste Verkaufsergebnis aller Zeiten in Deutschland, nur übertroffen vom Ergebnis aus dem Jahr 2018“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics.

Die Automobilindustrie ist traditionell der größte Abnehmer und kommt 2021 auf einen Marktanteil von 38 Prozent der installierten Einheiten. Mit 9.061 Einheiten lag der Absatz um 6 Prozent niedriger als das Vorjahresergebnis und ungefähr auf dem Niveau von 2017. Die metallverarbeitende Industrie installierte im selben Zeitraum 3.376 Einheiten und erreichte damit ein Plus von 33 Prozent. An dritter Stelle folgen die chemische und kunststoffverarbeitende Industrie mit einem Plus von 39 Prozent auf 1.975 installierte Einheiten.

Low-Cost-Roboter mit Nachfrageschub

Günstigere Low-Cost-Roboter verzeichnen einen Nachfrageschub. Anders als die traditionellen Industrie-Roboter können diese Modelle auf die extrem hohen Anforderungen an Präzision, Traglasten oder Langlebigkeit im 24-Stunden-Dauerbetrieb verzichten. Solche Roboter lassen sich für weniger anspruchsvolle Arbeiten einsetzen.

Einfach zu bedienende Programmierschnittstellen bieten dem Kunden die Möglichkeit, die Geräte selbst zu installieren und einzurichten. Für den deutschen Mittelstand sind solche Roboterlösungen eine kostengünstige Option, neue Anwendungsfelder zu automatisieren.

Ausblick

Die Roboternachfrage auf dem deutschen Markt wird im Jahr 2022 noch von Nachholeffekten profitieren. Die optimistische Stimmung in der Wirtschaft trübt sich allerdings rund um die geopolitischen Krisen ein und erschwert eine Prognose stärker als üblich: Vorübergehende Engpässe bei Erdgas und Strom werden Investitionen bremsen. Insgesamt ist eine Seitwärtsbewegung der Roboterinstallationszahlen zu erwarten.

Sollte die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleiten oder durch andere Einflüsse belastet werden, sind rückläufige Installationszahlen wahrscheinlich. Werden dagegen politische und Lieferkettenprobleme gelöst, kann mit einem starken Wachstum der Roboterinstallationen gerechnet werden.

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