AI-as-a-Service, Generative AI oder Metaverse Das sind die KI-Trends 2023

Immer mehr Unternehmen diskutieren intern über den Nutzen von Künstlicher Intelligenz. Mit diesen Trends sollten sich die Firmen dabei auseinander setzen.

Bild: iStock, Andrey Suslov
01.06.2023

Ob in der Softwareentwicklung, in der Automobilindustrie, bei Supply-Chain-Prognosen oder der Wartung von industriellen Maschinen – Künstliche Intelligenz (KI) hat in allen Industriesektoren Hochkonjunktur. Auch wenn sich das nicht im Detail vorhersagen lässt, gibt Martin Weis, Managing Partner und EMEA Head Artificial Intelligence bei Infosys Consulting, einen Ausblick auf die unternehmerischen KI-Trends im kommenden Jahr.

Laut einer aktuellen Studie des deutschen Branchenverbandes für Informationen und Telekommunikation Bitkom, sehen 18 Prozent deutscher Unternehmen KI überwiegend als Chance für sich, 47 Prozent eher als Chance. Obwohl momentan nur 9 Prozent der Unternehmen KI-Anwendungen nutzen, planen oder diskutieren 25 Prozent der Befragten den KI-Einsatz. KI-Technologie ist also bereits in Verwendung und verspricht, in Zukunft eine noch größere Rolle zu spielen. Doch wohin könnte Unternehmen die KI-Reise im Jahr 2023 führen?

AI-as-a-Service

Bei Artificial Intelligence as a Service (AIaaS) outsourcen Unternehmen Leistungen im Bereich der KI an Dritte. Dadurch können sie ohne große Anfangsinvestitionen und mit geringerem Risiko KI für verschiedene Anwendungszwecke testen. In Zeiten, in denen Unternehmen sich mit dem Risiko einer drohenden Rezession auseinandersetzen müssen, kann eine Cloud-KI vor Ort, die Anschaffung der erforderlichen Hardware und Software, die Personal- und Wartungskosten, für viele Unternehmen unerschwinglich sein.

Durch KI-Cloud-Angebote der großen Cloud Hyperscaler im Markt können Unternehmen das volle Potenzial ihrer Daten ausschöpfen und bei Bedarf auch die Ressourcen dieser großen Anbieter nutzen, um eine Skalierung mit Rechenkapazität zu unterstützen. Dank KI-gestützter Analysen ihrer Geschäftsdaten können Entscheidungsträger so ihre Vorhersagen für Geschäftsvorfälle optimieren, Analyseprozesse automatisieren oder Bild- und Textmaterial auswerten.

Generative AI

„Generative AI“ nutzt KI und Maschinelles Lernen, um neue digitale Inhalte (zum Beispiel Text, Video, Audio und Bilder) mit geringem menschlichen Eingreifen zu erstellen. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 schätzungsweise 10 Prozent aller erzeugten Daten und 30 Prozent aller Marketingbotschaften großer Marken auf „Generative AI“ zurückgehen werden.

Marketingfachleute verzeichnen bereits erste Ergebnisse aus einer kreativen Nutzung von KI. In einer detaillierten Studie verglich die KI-Kreativagentur Pencil Unternehmen, die Videowerbung mithilfe von KI-Kreativitäts-Tools erstellten, mit solchen, die ohne solche KI-Kreativitätsunterstützung arbeiteten.

Durchschnittlich steigerten die erstgenannten Unternehmen die Rendite auf die Werbeausgaben (ROAS) um das Zweifache – bei einigen Kampagnen in der Studie sogar um das bis zu Siebenfache. Diese Entwicklung kann für kleine und mittlere Unternehmen interessant werden, die aufgrund ihrer geringeren Größe oft keine eigene Werbeabteilung haben.

Chatbots und Natural Language Processing

Mit ChatGPT, dem neuen KI-gestützten Chatbot von OpenAI, hat das Forschungsgebiet um Natural Language Processing (NLP) einen weiteren signifikanten Sprung gemacht – und verspricht, weltweit bis 2030 voraussichtlich um 361,6 Milliarden USD zu wachsen. Als Teilbereich der KI zielt NPL darauf ab, Computer mit der Fähigkeit auszustatten, geschriebene und gesprochene Sprache zu verstehen und damit die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu vereinfachen. Sprachassistenten wie Alexa und Siri sind natürlich längst etablierte Beispiele in diesem Bereich.

ChatGPT geht noch einen Schritt weiter – das Tool kann komplexe Fragen verständlich beantworten, Ideen aus verschiedenen Kontexten entnehmen und sie zusammenführen. Unternehmen können mit einer Automatisierung ihrer Kundenkommunikation etwa mit ChatGPT nicht nur diesen Anforderungen gerecht werden, sondern auch ihre Kosten senken und Beschwerden auch schneller bearbeiten.

Digitale Zwillinge und das Metaverse

Das Metaverse war 2022 in aller Munde. Während der Gebrauch hauptsächlich für Gaming, Retail und Social-Media diskutiert wurde, eröffnen sich über dieses Jahr hinaus auch Möglichkeiten der Nutzung im industriellen Bereich. Dabei ist das Konzept von virtuellen Anlagen und Maschinen nicht neu – digitale Zwillinge finden in der Industrie schon seit einiger Zeit Verwendung.

In Verbindung mit dem Metaverse können diese Nutzungsmöglichkeiten anschaulicher und interaktiver gestaltet werden. So ist es denkbar, dass digitale Zwillinge fortan in eine Metaverse-Umgebung verlagert werden, wo Anwender und Anwenderinnen gemeinsam mit dem Kundendienst Wartungen auf virtuelle Weise durchführen können.

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