Fachbeitrag Das Alpen-Juwel

01.02.2012

Die Schweizer Monte-Rosa-Hütte gilt als Vorzeigeobjekt für Energie- und Ressourceneffizienz. Neue Konzepte und Technologien müssen ihre Nachhaltigkeit im harten Dauereinsatz beweisen.

Berghütte und Forschungslabor

Wie ein Bergkristall eingebettet in Gletschermoränen (links im Hintergrund das Matterhorn) wirkt die Monte-Rosa-Hütte 2883 m über dem Meer. Hier oben herrschen extreme Bedingungen mit Stürmen und Temperaturstürzen. Trotzdem versorgt sich die Hütte bis zu rund 90 Prozent selbst und soll nur noch ein Drittel der Schadstoffe der kleineren Vorgängerhütte ausstoßen. Denn hier ist alles nachhaltig: Von einer nach dem Vorbild der Thermoskanne gestalteten Fassade über die Solaranlage bis zum rapsölbetriebenen Blockheizkraftwerk.

Die komfortable Herberge dient auch als Testlabor für energieeffiziente Gebäudetechnik und -automation. Die ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich entwickelt und erprobt hier Konzepte zur Energieeffizienzsteigerung im Dauereinsatz und nutzt neue Technologien: etwa eine Software, die Heizung und Lüftung steuert und Messdaten von Photovoltaikanlage und Akkus sammelt. Künftig verarbeitet das System auch Belegungszahlen und Wetterprognosen.

Insgesamt rund 150 Datenpunkte der Monte-Rosa-Hütte werden gemessen, gesteuert und geregelt. Die Daten gelangen permanent via Satellit zur Auswertung nach Zürich. Obwohl die Berghütte weitgehend automatisiert ist, lassen sich einzelne Funktionen aber an Bedienstationen leicht überprüfen.

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