Brennstoffzellen-Truck ersetzt Diesel auf festen Strecken Brennstoffzellen-Lkw im Alltag: Reichweite, Datengewinn und Emissionsersatz

Erster Hylane-Lkw mit Bosch-Brennstoffzelle auf deutschen Straßen.

Bild: Hylane
13.10.2025

Für das Bosch-Werk in Nürnberg kommt ein 40-Tonner von Iveco mit einem Bosch Fuel Cell Power Module zum Einsatz. Das Modul wurde über Hylane gemietet und wird von Schäflein betrieben. Der Wasserstoff-Lkw ersetzt einen Diesel, soll rund 12.000 km pro Jahr absolvieren und liefert zugleich Praxisdaten für die Weiterentwicklung des über 200-kW-Brennstoffzellensystems

Hylane ermöglicht mit einem Mietmodell den unkomplizierten Einsatz für das Bosch-Werk in Nürnberg. Das Fahrzeug von Iveco ist mit dem Fuel Cell Power Module (FCPM) von Bosch ausgestattet. Der LkW spart nicht nur Emissionen, sondern sammelt auch Daten für die Weiterentwicklung der Brennstoffzellen-Technologie.

Das Fahrzeug ist ein Iveco-40-Tonner mit Bosch Fuel Cell Power Module (FCPM). Bei der Kombination handelt es sich um Technologie „Made in Germany“: Der LkW wurde in Ulm produziert, das Brennstoffzellenantriebssystem im Bosch-Werk in Stuttgart-Feuerbach. Die Reichweite des Fahrzeuges beträgt bis zu 800 km. Die fünf verbauten Wasserstofftanks fassen bis zu 70 kg bei 700 bar Druck. Das Brennstoffzellensystem liefert eine Leistung von über 200 kW und speist eine elektrische Achse. Zwei Batteriepakete dienen als Energiepuffer. Die Systemleistung des Trucks liegt bei 400 kW, das zulässige Gesamtgewicht beträgt bis zu 44 t.

Einsatz per Miete

Der Iveco-Truck mit Bosch-Brennstoffzelle wird im Auftrag des Bosch-Werks von der Spedition Schäflein betrieben. Schäflein wiederum mietet das Fahrzeug von Hylane. Der LkW soll pro Jahr rund 12.000 km zurücklegen und ist auf festen Strecken unterwegs. Hier ist er im Wesentlichen für den Transport von Produkten des Bosch-Werks in Nürnberg im Einsatz. Hylane ermöglicht über die Miete den Praxiseinsatz ohne Investitionsrisiko für die Nutzer. Das Projekt zeigt, wie Partnerschaften zwischen Technologieherstellern, Logistikunternehmen und Mobilitätsdienstleistern den Hochlauf von Wasserstoffmobilität im Markt beschleunigen können.

Dr. Sara Schiffer, Hylane-Geschäftsführerin: „Wir freuen uns, dass wir mit Bosch und Schäflein gemeinsam zeigen können, wie Wasserstoffmobilität im Alltag funktioniert. Unser Ziel ist es, emissionsfreie LkW unkompliziert und wirtschaftlich verfügbar zu machen. Das Projekt beweist, dass der Markt bereit ist.“

Daten für Weiterentwicklung

Der Wasserstoff-LkW ersetzt ein Diesel-Fahrzeug und spart so direkt CO2-Emissionen ein. Ein weiteres Ziel des Einsatzes ist es, möglichst viele Daten der Bosch-Brennstoffzelle im Betrieb zu sammeln. Diese Erfahrung kommt der Weiterentwicklung künftiger Antriebssysteme zugute. Hylane trägt so über das Miet-Modell dazu bei, emissionsfreie Transportlösungen in den Realbetrieb zu bringen und Praxisdaten für die Zukunft des schweren Straßengüterverkehrs mit Wasserstoff zu sammeln. Erst kürzlich wurde das aktuell eingesetzte Brennstoffzellen-Antriebsmodul für den Deutschen Zukunftspreis nominiert, was die Reife der Technik belegt.

Andreas Hewel, Leiter Fleet and Customer Operations bei Hylane, sagt: „Wir sind dankbar, Teil dieses richtungsweisenden Projekts zu sein. Die Dynamik und Zusammenarbeit mit Bosch und Schäflein waren außergewöhnlich und zeigen, wie viel möglich ist, wenn Unternehmen über Branchen- und Sektorgrenzen hinweg gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten.“

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