„Sicher, smart und nachhaltig“ Zukunftsstrategien für die Digitalisierung und Elektromobilität

ABB AG

Tarak Mehta, Leiter Geschäftsbereich Elektrifizierung und Mitglied Executive Committee bei ABB, im Interview.

Bild: ABB
10.05.2019

Der Leiter Geschäftsbereich Elektrifizierung und Mitglied Executive Committee bei ABB, Tarak Mehta, erläutert die künftige Strategie des Technologiekonzerns – unter anderem auch die Auswirkungen des geplanten Verkaufs der Stromnetzsparte.

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Wie stellt sich ABB im Energie- und Industriegeschäft künftig auf?

In allem, was wir für unsere Kunden tun und denken, sind drei Elemente bestimmend: sichere, smarte und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Bei der digitalen Revolution hin zur Industrie 4.0 unterstützen wir dabei, einerseits Energie zu sparen und klimaneutral zu erzeugen sowie gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Auf diese Aspekte konzentrieren wir hier unsere Anstrengungen und Investitionen.

Was sind die Haupttrends, an denen Sie Ihr Business im Bereich Energie ausrichten?

Der wichtigste Trend ist der Switch in der Mobilität von fossilen Kraftstoffen hin zur Elektromobilität. Das größte Potenzial sehen wir hier im Bussektor. Der zweite Bereich ist der stark steigende Bedarf im Bereich Datenmanagement und Kommunikation. Im kommenden Jahr wird der in Rechenzentren verursachte Energiekonsum erstmals den des Öl- und Gassektors übersteigen. Der Bedarf wird weiter wachsen, wenn der 5G-Funkstandard etabliert ist.

Welche Auswirkungen hat der geplante Verkauf der Stromnetzsparte an Hitachi?

Das Stromnetzgeschäft bleibt ja zunächst Teil von ABB, da wir 19,9 Prozent behalten werden. Die neue ABB legt zudem einen starken Fokus auf die Digitalisierung des Energiesektors. Unsere Kunden werden insbesondere Lösungen zur nachhaltigen Energieversorgung und zur Effizienzsteigerung als Service beziehen. In der neuen Energiewelt rücken die drei Bereiche regenerative Energieerzeugung, Verbrauch und Speicherung eng zusammen. Künftig müssen Energieerzeugung und -verbrauch auf Mikroebene ausgeglichen werden. Dafür werden wir entsprechende Lösungen anbieten. Man kann sich Szenarien vorstellen, bei denen die Energieversorgung ohne Netz funktioniert. Die Überschneidung mit unserem Stromnetzgeschäft ist deshalb in diesem Zusammenhang sehr gering. Hinzu kommen die unterschiedlichen Projektlaufzeiten. Während ein Netzausbauprojekt mehrere Jahre dauern kann, ist ein Solarkraftwerk in wenigen Monaten umgesetzt.

Wie gehen Sie das Speichergeschäft an?

Wir integrieren Speicher in unsere Lösungen für Privat- und Industriekunden oder auch für Energieversorger. Mit der Herstellung von Batteriespeichern beschäftigen wir uns derzeit nicht.

Was sind Ihre Lösungen im Elektromobilitätsbereich für den Öffentlichen Verkehr?

Hier konzentrieren wir uns insbesondere auf das Laden als Service. Wir unterstützen unter anderem Kommunen und Städte dabei, Ladestrategien für die Elektrifizierung von Busstrecken zu designen. Hier gibt es keine Standardlösungen, denn jede Busstrecke ist individuell.

Welche Weltregionen sind besonders wichtig?

Der Westen hat den Fokus auf Innovationen und China auf Volumen und Skalierung. China ist bei der Elektrifizierung des Verkehrs, egal ob Zweiräder, Autos oder Busse gegenüber anderen Regionen in punkto Quantität weit voraus. Aber auch in Asien gibt es sehr interessante Projekte. So setzen wir mit Volvo in Singapur ein großes Projekt mit autonom fahrenden Elektrobussen um.

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