Wasserstofftaugliche Gasdruckregelanlage Wie werden Gasnetze fit für die Zukunft?

Oliver Deutsch (l.), Leiter Netzbetrieb Erdgas, verfolgt das Aufstellen der neuen Gasdruckregelanlage. Sowohl das Betonfundament als auch die Anlage mitsamt Leitungen und Reglern wurden baufertig angeliefert.

Bild: SWTE Netz
11.11.2022

Warum sollte ein Netzbetreiber angesichts der aktuellen Energiekrise weiterhin in sein Erdgasnetz investieren? Warum Investitionen dennoch eine gute Idee sind, zeigt ein Beispiel aus Ibbenbüren.

Für Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz, keine Frage. „Das Erdgasnetz ist eine wichtige Infrastruktur. Wir müssen seinen Wert erhalten, damit wir dieses Netz auch für Zukunftstechnologien einsetzen können“, sagt er. Das Stichwort H2 ready – also fit für Wasserstoff – ist nicht nur in der Energiebranche in aller Munde. Fit für Wasserstoff ist auch die neue Gasdruckregelanlage, die die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land nun für den Ibbenbürener Stadtteil Schierloh errichtet. In diesen Tagen hat eine Fachfirma die baufertige Anlage geliefert. Damit geht die SWTE Netz konsequent den Weg in Richtung Zukunftstechnologien.

Die neue Gasdruckregelanlage für Schierloh steht an der Gravenhorster Straße unweit der Ibbenbürener Aa. Das Besondere: Sie kann zwei Druckstufen in nur einer Anlage herunterregeln. So wird in einem Strang in der Anlage Erdgas von Hochdruck auf Mitteldruck heruntergeregelt und von dort an größere gewerbliche Abnahmestellen weitergeleitet. In einem zweiten Strang regelt die Anlage Erdgas von Hoch- auf Niederdruck herab. Das ist die Druckstufe, die zur Versorgung von Haushalten erforderlich ist. „Bisher standen an dieser Stelle zwei Regelanlagen“, erklärt Oliver Deutsch, der als Abteilungsleiter den Netzbetrieb Erdgas bei der SWTE Netz verantwortet. „Die neue Anlage kann beide ersetzen.“

Passgenaue Bauteile

Die neue Gasdruckregelanlage ist eine begehbare Station. Gebaut wurde sie von der Firma SAG Spie mit Sitz im rheinland-pfälzischen Kleinmaischeid. Um den rund 10 Tonnen schweren Koloss an Ort und Stelle nach Ibbenbüren zu bugsieren, war schweres Gerät im Einsatz. Ein Kran der Firma Spallek hievte das Fundament und die komplette Anlage passgenau an den vorbereiteten Standort. Sämtliche Zuleitungen und die Regler sind bereits in der Anlage verbaut. „So kann die Anlage relativ unkompliziert in das bestehende Leitungsnetz eingebunden werden“, erklärt Oliver Deutsch.

DVGW prüft Sicherheit

Bevor die Inbetriebnahme erfolgt, nimmt ein Sachverständiger des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) die Anlage in Augenschein und überprüft die sichere und regelkonforme Funktionsweise. Nach erfolgreicher Prüfung kann die Anlage sicher ihren Dienst aufnehmen.

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