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E-Mobilitätsprodukt für Unternehmen Wenn die Firma zur Tankstelle wird

Die Arbeitgeber können auch das Laden an betriebsfremden Stationen ermöglichen. Europaweit ist das an über 100.000 Ladepunkten möglich.

04.02.2020

Employee.Charging vereinfacht die Abrechnung von E-Ladenvorgängen für Unternehmen. Denn neben dem Heimladen zählt das Laden am Arbeitsplatz zu den bevorzugten Optionen der Autobesitzer.

Martin Klässner rechnet in den kommenden ein bis maximal zwei Jahren mit einem größeren Wachstumsschub in Richtung E-Mobilität, insbesondere im Bereich der Geschäftswägen. „Die steuerlichen Anreize und Förderungen werden sicherlich zu einer rascheren Entwicklung bei der Anmeldung von gewerblichen E-Fahrzeugen führen“, hat der CEO beim Salzburger Unternehmen „has to be“ ausgemacht. Laut dem zuständigen Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) stammten im vergangenen Jahr knapp 60 Prozent der Neuanmeldungen bei E-Fahrzeugen in Deutschland aus dem gewerblichen und öffentlichen Bereich. „Auch wir bemerken, dass die Nachfrage von Unternehmen, wenn es um das Betreiben und Abrechnen von Ladestationen an den Firmenstandorten geht, zunimmt“, sagt Klässner.

Dabei geht er davon aus, dass das Laden am Arbeitsplatz eine ebenso große Bedeutung haben wird wie das Laden zuhause. Denn dieses findet optimalerweise dann statt, wenn das Auto ohnehin nicht benötigt wird und dies ist am häufigsten zuhause während der Nachtstunden und der Arbeitszeit am Arbeitsplatz der Fall. „Hier müssen den Mitarbeitern möglichst einfach Möglichkeiten geboten werden, ihre privaten E-Autos zu laden“, sagt Klässner. Da das Heimladen für viele nicht möglich ist, geht man beim Salzburger Unternehmen sogar davon aus, dass die Ladeoption am Arbeitsplatz in Zukunft bei der Auswahl des Arbeitgebers ein immer bedeutenderer Faktor sein wird. Zudem haben die Salzburger ausgemacht, dass es den Unternehmen zunehmend wichtig ist, als umweltbewusstes Unternehmen wahrgenommen zu werden.

Wenig personelle Ressourcen

Doch die Abrechnung von Ladevorgängen der Mitarbeiter ist auch mit organisatorischen Aufwänden verbunden. Die Grundvoraussetzung dafür ist eine bestehende Ladeinfrastruktur mit intelligenten Ladestationen. Als nächsten Schritt muss das Backend die Möglichkeit der Vergabe eines Ladetarifs für die Mitarbeiter bieten sowie diesen aus steuerlichen Gründen – Stichwort geldwerter Vorteil – auch abrechnen. Klässner ist sich sicher: „In den Unternehmen gibt es erfahrungsgemäß dafür keine personellen oder zeitlichen Ressourcen.“

Auch aus diesem Grund bietet has to be mit „Corporate.Charging“ den interessierten Unternehmen eine Full-Service-Lösung für das Laden von Dienstfahrzeugen an – sowohl am Standort als auch unterwegs. Kern der Lösung ist „be.Energised“, ein Betriebssystem für den Betrieb von Ladeinfrastrukturen und Mobilitätsservices. Das Unternehmen erhält dabei einen Zugang, um seine Dienstwagen zu verwalten sowie monatliche, aggregierte Abrechnungen und einen Überblick über die Ladevorgänge. „Als Hardware-unabhängiger Lösungsanbieter haben wir den Vorteil, dass unser System mit allen 640 in Europa erwerbbaren Ladestationen kompatibel ist“, betont Klässner.

Bedarf an Laden von Mitarbeiter-Kfz steigt

Doch an den Firmenladestationen werden nicht nur Flotten- sondern auch Mitarbeiterfahrzeuge geladen. Mit der in den kommenden Jahren steigenden diesbezüglichen Nachfrage entsteht für Unternehmen die Notwendigkeit, den Strom nicht einfach zu verschenken, sondern die entstandenen Kosten mit den Mitarbeitern abzurechnen. Hier setzt der neue Service „Employee.Charging“ an. Dieser ermöglicht es den Unternehmen, die Zapfsäulen am Firmenparkplatz gegen Gebühr für die Mitarbeiter zu öffnen. Auch hier übernimmt die Abrechnung und Verbuchung der einzelnen Ladevorgänge mit den Mitarbeitern der Salzburger Lösungsanbieter. Das Unternehmen selbst erhält eine Gutschrift über deren Ladevorgänge und hat ansonsten keinen administrativen Aufwand.

Die Mitarbeiter registrieren sich einmalig im Internet und können danach per App an den für sie freigeschalteten Ladestationen des Unternehmens Strom tanken. Am Ende des Monats erhalten sie eine Sammelrechnung mit einer transparenten Verbrauchsdarstellung. Optional kann der Arbeitgeber auch Lademöglichkeit an betriebsfremden Ladestationen ermöglichen. „Wir haben ein europaweites Ladenetzwerk mit mittlerweile über 100.000 Ladepunkten aufgezogen. Deren Anzahl steigt stetig“, berichtet Klässner. Derzeit läuft die Abrechnung in erster Linie über SEPA-Bankeinzug. Dies ist laut dem CEO und Gründer bei den Unternehmen auch die favorisierte Variante.

Ökonomisch ab der ersten Station

Beide Lösungen sowohl für das Laden der Flotten- als auch der Mitarbeiterfahrzeuge lassen sich je nach Kundenwunsch unabhängig voneinander, aber auch in Kombination, nutzen. Beide Produkte sind bereits im Einsatz und werden laut Klässner mit großem Interesse aufgenommen. „Man merkt, dass die Unternehmen das Thema nun verstärkt angehen und auch den Mitarbeitern die Möglichkeit bieten möchten, im Unternehmen zu laden“, unterstreicht er. Viele Gespräche mit weiteren Interessenten würden derzeit geführt. Laut Klässners Einschätzung rechnet sich das System bereits ab der ersten Ladestation und dem ersten E-Autofahrer. Hintergrund ist, dass die Unternehmen die personellen Ressourcen für den ansonsten anfallenden administrativen Aufwand einsparten.

Bildergalerie

  • Martin Klässner, CEO von „has to be“: „Man merkt, dass die Unternehmen das Thema nun verstärkt angehen.“

    Martin Klässner, CEO von „has to be“: „Man merkt, dass die Unternehmen das Thema nun verstärkt angehen.“

    Bild: has to be, Lorenz Masser

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