Anaerobreaktoren Weltec Biopower erweitert kommunale Kläranlage

Mit 420 Kubikmeter Fassungsvermögen und einem Gasspeicherdach mit bis zu 68 Kubikmetern Speichervolumen ist der Bioreaktor ausreichend dimensioniert, um das BHKW mit einer elektrischen Leistung von 28 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 58 Kilowatt unterbrechungsfrei zu betreiben

Bild: Weltec Biopower
29.03.2016

Der Druck auf Kommunen und Abwasserbetriebe steigt, da eine landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlämmen zunehmend eingeschränkt wird. Aber auch durch den hohen Strombedarf werden Abwasseranlagen immer kostenintensiver. Deshalb setzen immer mehr Kläranlagen auf eine energiesparende Klärschlammstabilisierung im Anaerobreaktor und eine energetische Verwertung des gewonnenen Faulgases.

Auch in der bayerischen Verwaltungsgemeinschaft Burgebrach (Landkreis Bamberg) wurden die Weichen konsequent in Richtung Schlammreduzierung und Klärgasnutzung gestellt. Der technische Betreiber SüdWasser hat daher den Biogasanlagenhersteller Weltec Biopower als Generalunternehmer
beauftragt, für die bestehende 13.000 EW-Kläranlage eine Faulungsanlage inklusive energetischer Verwertung des Klärgases im Blockheizkraftwerk (BHKW) zu errichten. Neben der aeroben wird das organische Material ab April zusätzlich einer anaeroben Behandlungsstufe unterworfen.

Um die täglich anfallenden 16 Kubikmeter Rohschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt von 4 bis 4,5 Prozent passend zu behandeln, wird ein speziell ausgelegter Faulturm aus V4A-Edelstahl installiert. Darin durchmischt ein schräg montiertes Langachsrührwerk den Schlamm, um den mikrobiologischen Umwandlungsprozess zu Methan schonend zu forcieren. Mit 420 Kubikmeter Fassungsvermögen und einem flexiblen Gasspeicherdach mit bis zu 68 Kubikmetern Speichervolumen ist der Bioreaktor
ausreichend dimensioniert, um das BHKW mit einer elektrischen Leistung von 28 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 58 Kilowatt unterbrechungsfrei zu betreiben, so Weltec.

Der produzierte Strom wird direkt auf der Anlage verwendet und die Wärme für die Beschleunigung des Gärprozesses sowie zur Nutzung auf dem Kläranlagenstandort genutzt. Neben der Energiegewinnung und der Schlammstabilisierung war aber auch die Minimierung der Geruchsemissionen ausschlaggebend für die Entscheidung der Weltec-Anaerobstufe. Durch die gezielte anaerobe Schlammstabilisierung werden laut Hersteller künftig Geruchsbelästigungen weitestgehend ausgeschlossen.
Vor der Umrüstung trat dieses Problem regelmäßig in Burgebrach auf.

Aber auch finanziell lohnt sich die Anlagenerweiterung. Aus den genannten Vorteilen und der Förderung über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-Bonus) ergibt sich ein jährlicher Kostenvorteil von einem mittleren fünfstelligen Betrag.

Weltec Biopower stellt vom 30. Mai bis 3. Juni auf der Ifat in München, Halle B3, Stand 205, aus.

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