Die Geschichte der Kraftwerke ist lang. 1882 ging die Pearl Street Station in New York als erstes kommerzielles thermisches Kraftwerk in Betrieb und wandelte Kohle mit einer Effizienz von rund 2,5 Prozent in elektrische Energie um. Mehr als 140 Jahre später gibt es eine Vielzahl von Technologien zur Stromerzeugung aus Brennstoffen wie Kohle, Öl oder Gas, die heute nicht nur deutlich leistungsfähiger, sondern auch effizienter sind. „Heutzutage werden in einigen Fällen elektrische Effizienzen von knapp über 60 Prozent erreicht. Eine elektrische Effizienz von rund 65 Prozent gilt jedoch nach wie vor als Obergrenze für thermische Kraftwerke“, sagt Prof. Hartmut Spliethoff, Leiter des Lehrstuhls für Energiesysteme an der Technischen Universität München.
Vorheriger Rekord deutlich geschlagen
Bis dato hielt das Kombikraftwerk Keadby Unit 2 im Vereinigten Königreich den offiziellen Effizienz-Weltrekord von 64,18 Prozent, der am 21. Mai 2024 bei einer Leistung von rund 850 MW nachgewiesen wurde. Umso beeindruckender ist daher, was das Reverion-Team um die Gründer Stephan Herrmann, Felix Fischer, Jeremias Weinrich, Maximilian Hauck und Luis Poblotzki nun geschafft hat.
Mit seinem containerbasierten Brennstoffzellen-Kraftwerk wurde ein bahnbrechender Wirkungsgrad von 74,2 Prozent erreicht. Dabei ist Carbon Capture, also die Abscheidung und Bereitstellung von reinem CO2, sogar bereits mitberücksichtigt, was bei der Integration in herkömmlichen thermischen Kraftwerken zu zusätzlichen Effizienzeinbußen von mehreren Prozentpunkten führen würde.
Strom, Methan oder Wasserstoff im reversiblen Betrieb erzeugen.
Reverion eröffnet damit neue Perspektiven für eine nachhaltigere, emissionsärmere Energieversorgung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Im Gegensatz zu konventionellen Kraftwerken können Reverion-Systeme nicht nur Strom, sondern auch Methan oder Wasserstoff im reversiblen Betrieb erzeugen. Sie bieten somit eine Lösung, um erneuerbare Energien effizient zu nutzen, unabhängig von Sonne und Wind.
„Unsere Mission ist es, Effizienz neu zu denken – nicht nur als technischen oder wirtschaftlichen Parameter, sondern als wesentlichen Teil der Energiewende“, sagt Stephan Herrmann, Chief Executive Officer von Reverion. „Mit diesem Erfolg zeigen wir, dass technologische Exzellenz und Verantwortung für künftige Generationen Hand in Hand gehen können.“ Reverion arbeitet bereits an der nächsten Generation des Kraftwerks und will auch in Zukunft Standards in der Branche setzen.
Parallel skaliert Reverion bereits seine Produktionskapazitäten im Rahmen des durch den Europäischen Innovationsfonds geförderten Projektes RESILIENCE.