Investitions- und Updatesicherheit im Fokus Standardsoftware für die individuelle Smart Factory

Und es geht doch: Standardsoftware unterstützt Unternehmen auf dem Weg zur ihrer ganz individuellen Smart Factory.

Bild: iStock, Nayanba Jadeja
05.10.2022

Kann eine individuell angepasste Smart Factory auf Basis einer standardisierten MES-Lösung dennoch releasefähig und investitionssicher sein? Man könnte meinen, dass es sich um einen klaren Widerspruch handelt, doch die Kombination macht Sinn und wird in der Zukunft der digitalen Fertigung eine essenzielle Rolle spielen.

Eine Sache ist längstens klar: Der Weg zur „smarten Fabrik“ ist kein Sprint oder eine einmalige Aufgabe. Vielmehr handelt es sich um einen evolutionären Prozess, der zudem einem ständigen Wandel unterworfen ist. Grundvoraussetzungen und technische Möglichkeiten verändern sich, Anforderungen wachsen und Ziele werden laufend neu definiert. Eine große Herausforderung für Fertigungsbetriebe besteht darin, dieser Dynamik Herr zu werden und mit maßgeschneiderten und beständigen Softwarelösungen das Maximum aus der eigenen Fertigung zu holen.

Eine zentrale Frage tut sich in diesem Zusammenhang auf: Will man auf stabile und erprobte, jedoch auch starre Standardsoftware setzen, oder investiert man in Individualprogrammierung, die zwar auf den ersten Blick sitzt wie ein Maßanzug, in Sachen Time2Solution und Zukunftsausrichtung allerdings klare Schwächen aufweist?

Planbarkeit mit gut kalkulierbarem Ressourcenaufwand

Ein etwas genauerer Blick auf die beiden Optionen zeigt zunächst die Vor- und Nachteile einer Standardlösung: Durchaus erprobt und bewährt weiß man relativ schnell, woran man ist. Die Software ist eben so, wie sie ist – und das bei allen Usern auch über Unternehmensgrenzen hinweg auf die mehr oder weniger gleiche Art und Weise. Und auch in Sachen Planbarkeit punktet Standardsoftware mit gut kalkulierbarem Ressourcenaufwand sowohl finanziell, als auch kapazitiv. Klingt gut, birgt aber auch die Gefahr von unangepassten sowie starren digitalen Prozessen, die wenig mit dem realen Abbild in der Produktion gemeinsam haben und diese nicht ausreichend stützen können. Fehlende User-Akzeptanz und damit einhergehender Misserfolg von Softwareprojekten sind oftmals die Folge.

Also doch lieber Individualprogrammierung? Ein System also, das zu 100 Prozent auf die eigenen Anforderungen zugeschnitten ist und passt, wie der bereits erwähnte Maßanzug. Das erscheint als logische Alternative und kann vermutlich kurzfristig durchaus überzeugen. Im direkten Vergleich mit standardisierten Lösungen stehen allerdings mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit spürbar höhere Initialkosten und -aufwände gegenüber. Hinzu kommt oftmals, dass derartige Lösungen wenig erprobt und durchaus fehleranfällig sind. Eine weitere (meist unüberwindbare) Herausforderung entsteht durch die enorme Agilität der Digitalisierung. Ein allzu hoher Individualitätsgrad macht Anpassungen, Updates und Weiterentwicklungen praktisch unmöglich.

Digitalisierungsmaßnahmen unterscheiden sich immer

Die Lösung dieses Dilemmas liegt auf der Hand: individualisierbare Standardsoftware. Klingt logisch und simpel und genau das soll es auch sein, zumindest für den User. MES-Anbieter Industrie Informatik feilt seit vielen Jahren an dieser Softwarephilosophie, der folgende Erkenntnis zugrunde liegt: Digitalisierungsmaßnahmen in verschiedenen Unternehmen unterscheiden sich in Tiefe und Ausprägung meist ebenso, wie die Fertigungen selbst – und doch finden sich immer wieder Parallelen und Ähnlichkeiten. Genau hier entsteht der Hebel, an dem es anzusetzen gilt.

Mit Cronetwork MES verfügt man grundsätzlich über eine Standardsoftware und das mit eine besonderen Update-Philosophie. Alle User verfügen über einen einheitlichen Softwarestamm, der in der aktuellsten Version stets alle jemals entwickelten Funktionen, Lösungen und Updates bereitstellt. Kommen neue Entwicklungen hinzu, fließen diese in das jährliche Update ein und stehen so auch wieder der gesamten User-Community zur Verfügung: Individualprogrammierung also Fehlanzeige. Warum dann also „individualisierbare“ Standardsoftware? Weil alle User die gleiche Software verwenden (Standard), sie aber schon heute und auch in Zukunft auf verschiedenste Arten und Weisen (individuell) einsetzen.

Baukasten und Online-Shop für die Smart Factory

Mit der eigenentwickelten Portal-Technologie kommt die Antwort auf Individualisierungsanforderungen der modernen Smart Factory. Von einfachen Dashboards bis hin zu komplexen Workflows werden neue Lösungen als Portale entworfen. Dabei bedient sich der Anwender aus einem Baukasten an Standardelementen (Portlets), die für ihre Einsatzzwecke optimiert sind, häufig benötigte Aufgaben übernehmen und einfach parametriert (nicht programmiert) und damit angepasst werden können. Mit wenig Aufwand und hoher Geschwindigkeit können Unternehmen so völlig neue, maßgeschneiderte Portale aufbauen.

Das Besondere daran: Alle Portale bleiben zu 100 Prozent release- und updatefähig und fügen sich auch in zukünftige Versionen der Software nahtlos ein. Zudem ist die laufende Neu- und Weiterentwicklung der angebotenen Lösungen garantiert. Das gilt auch für den Solution Store, einem Online-Shop, in dem einzelne Portlets, vorkonfigurierte Portale, aber auch systemübergreifende Prozesse schnell und mit wenigen Klicks heruntergeladen und direkt im eigenen System implementiert werden können.

Der Schlüssel für Fremdsystemintegration

Ein wichtiger Aspekt der individuellen Fabrik der Zukunft ist zudem der enge Zusammenschluss verschiedener Systeme, Technologien und Anwendungen zu einer Systemlandschaft. Standardtechnologien, wie beispielsweise Webservices, können ein essenzieller Schlüssel für derartige Fremdsystemintegration sein und einzigartige „Best-of-Breed“-Lösungen ermöglichen.

User wählen also das Beste aus allen Welten und vereinen es zu einer integrativen, leistungsstarken Fertigungsplattform, die trotz aller Individualität auf Standardtechnologien basiert. In diesem Zusammenhang können auch innovative Low-Code und No-Code-Technologien zum Einsatz kommen, die Usern ein rasches und selbstständiges Gestalten von individuellen Lösungen und Anwendungen auch ohne tiefe Programmierkenntnisse ermöglichen.

Fazit: Flexibilität, Weiterentwicklung sowie Investitions- und Updatesicherheit

„Individualisierbare Standardsoftware“ liefert sicher auch die eine oder andere Einstiegshürde. Initialkosten und -aufwände können im Vergleich zu Lösungen von der Stange durchaus etwas höher ausfallen und bis zum erstmaligen Einsatz benötigt es gezielten Know-how-Aufbau.

Doch wie oben erwähnt, ist der Weg zur smarten Fabrik kein Sprint, sondern ein evolutionärer Prozess. Mit den richtigen Technologien und Ansätzen kann man von Beginn an die eigene Smart Factory individuell gestalten und an die realen Fertigungsprozesse anpassen; bei umfangreicher Flexibilität, der Möglichkeit der steten Weiterentwicklung und, vielleicht am wichtigsten, bei garantierter Investitions- und Updatesicherheit.

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