Die Leipziger Stadtwerke haben im Stadtteil Lausen-Grünau eine Solarthermie-Großanlage errichtet und der letzte der insgesamt 13.200 Kollektoren wurde Ritter XL Solar aus Dettenhausen geliefert und montiert. Damit geht das nächste Projekt des Fernwärme-Transformationsplans für mehr regenerative Energie in der Fernwärmeversorgung Leipzigs dem Abschluss entgegen. Die Inbetriebnahme der Großanlage ist für Anfang 2026 geplant.
Solarthermieanlage geht in Leipzig auf die Zielgerade
Bei dem letzten Kollektor und allen zuvor montierten handelt es sich um effiziente Vakuumröhren-Kollektoren XL 19/49 mit CPC-Spiegeln aus dem AquaSystem von Ritter XL Solar. Ihre Bruttokollektorfläche beträgt jeweils 4,94, die Aperturfläche 4,5 m2. Die 72,4 kg schweren Kollektoren sind unter- und überirdisch mit Rohrleitungen verbunden und arbeiten mit reinem Wasser als Wärmeträger. Die Regelungstechnik ermöglicht eine vollautomatische Steuerung der Anlage nach der Sonneneinstrahlung und eine flexible Anpassung an die wechselnden Bedingungen im Leipziger Fernwärmenetz.
Das Areal umfasst eine Gesamtfläche von 14 h mit 65.208 m2 Kollektorfläche. Es liefert künftig rund 26 GWh Wärme pro Jahr mit einer Spitzenleistung der Erzeugung von circa 41 MW. Damit lassen sich im Sommer rund 20 Prozent des Leipziger Tagesbedarfs an Wärme abdecken. Die Anlage trägt wesentlich zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung bei, indem sie der Umwelt rund 7.160 t klimaschädliches CO2 pro Jahr vermeidet.
„Das Projekt ist ein wichtiger Bestandteil unseres Zukunftskonzepts, bei dem wir erneuerbare, innovative und konventionelle Techniken der Wärmeversorgung miteinander verknüpfen“, erläutert Erik Jelinek, Projektleiter Energieanlagen Erzeugung bei den Leipziger Stadtwerken. Solarthermie bezeichnet er als eine der „effizientesten erneuerbaren Wärmequellen“. Bezogen auf die Fläche könnten mit ihr rund dreimal mehr Energie als bei Photovoltaik und circa 30- bis 45-mal mehr als bei Biomasse erzeugt werden, berichtet der Projektingenieur.
Smart, effizient und ökologisch
Guido Wimmer, Projektleiter bei Ritter XL Solar, weist neben der smarten Regelung und der hohen Effizienz auf eine weitere ökologisch relevante Besonderheit hin. Demnach stehen die Kollektortische um 20 cm höher als üblich. Nur durch die Rammprofile ergibt sich, im Kollektorfeld, eine Versiegelung, die allerdings äußerst gering ausfällt. Insgesamt liegt der Versiegelungsgrad bei circa 0,01 Prozent bezogen auf die Kollektorfläche. „In Verbindung mit zusätzlichen Anpflanzungen und Aussaaten sowie einem ökologisch nachhaltigen Pflegekonzept kann die Biodiversität auf der Fläche erhöht werden“, sagt Wimmer.
Nach Aussage von Erik Jelinek entspricht der Projektfortschritt den planmäßigen Vorgaben. Guido Wimmer hebt die Verlässlichkeit beider Unternehmen bei der Planung und Umsetzung hervor und ergänzt: „Wir arbeiten grundsätzlich langfristig mit qualifizierten Nachunternehmen in Deutschland zusammen, um höchste Qualitätsstandards für jedes Projekt zu gewährleisten.“