Flexibility Schon vor Corona neue Wege gegangen

Britta Schulz kam 1996 nach einer kaufmännischen Ausbildung zu LPKF – damals bereits eine Hightech-Firma. Sie begann als Export Specialist, orientierte sich in Richtung Sales und Marketing und lernte „on the job“ Hightech-Leiterplatten-Technologie und unternehmerisches Denken. 2004 übernahm sie die Verantwortung für Sales und Marketing im Segment Development; diesen Geschäftsbereich leitet sie seit 2010.

Bild: LPKF
17.07.2020

Außergewöhnliche Herausforderungen, wie wir sie etwa derzeit weltweit erleben, verlangen uns viel ab, eröffnen aber auch immer neue Möglichkeiten. Wenn alte Wege nicht mehr begehbar sind, müssen wir neue Wege finden, die das kompensieren – und dabei idealerweise einen Mehrwert generieren. Ist das für LPKF etwas Neues?

Britta Schulz ist mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten. Alle Beiträge des E&E-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Es klingt vielleicht pathetisch, aber: Neue Wege aufzuzeigen und Technologien voranzubringen, die die Welt verändern können, ist quasi die DNA von LPKF. Wir arbeiten mit innovativen Ideenfindern zusammen – und sind unserem Markt oft voraus.

Die Hauptziele der Entwicklungen im Leiterplattenmarkt sind noch immer Miniaturisierung und Funktionsintegration. Um diese zu erreichen, sind zum einen neue Materialien erforderlich, zum anderen neue Werkzeuge und Verfahren, welche diese Materialien bearbeiten können. Und das mit möglichst präzisen Ergebnissen und in minimalistischen Dimensionen.

Wir richten unsere Systeme für das Leiterplatten-Prototyping daher nicht nur auf den aktuellen Bedarf aus, sondern fokussieren uns auf den zukünftigen Marktbedarf. Leisten können wir das nur, weil wir ein Team haben, das sowohl mit Kunden als auch mit Materialherstellern sehr partnerschaftlich zusammenarbeitet.

Diese Zusammenarbeit in beide Richtungen ermöglicht es uns, bestmöglich vorauszusehen, welche Tools zukünftig benötigt werden. Wir entwickeln diese – und kreieren damit den Markt.

Bei neuen Materialien werden wir aktiv

Nehmen Sie beispielsweise unsere ProtoLaser-Systeme mit Ultrakurzpulslasern. Sie eignen sich für die Bearbeitung verschiedenster Materialien von der Keramik bis hin zum empfindlichen Flexmaterial. Für sehr viele Anwendungen im Labor sind sie das Nonplusultra der PCB-Bearbeitung. Nicht alle Entwickler benötigen diese Systeme zum heutigen Zeitpunkt für ihre Arbeit. Aber weil wir diese Systeme haben, ermöglichen wir unseren Kunden, neue Wege zu gehen, nach neuen Lösungen zu suchen.

Materialhersteller und wir sprechen oft die gleichen Kunden an. Stellen innovative Materialhersteller neue Materialien vor, prüfen wir deren Bearbeitungsmöglichkeiten mit unseren Lasersystemen – oder umgekehrt. So begleiten wir unsere Kunden in ihren Fachgebieten maßgeblich bei der Umsetzung ihrer innovativen Ideen zur Exzellenz, zur Weltklasse.

Produkte schnell zur Marktreife bringen

In Entwicklungsumgebungen müssen Designs vertraulich bleiben. Die Geheimhaltung funktioniert naturgemäß am besten, wenn das Produkt im eigenen Labor gefertigt wird. Das haben wir erkannt und bieten dafür das Equipment für den gesamten Inhouse-Produktionsprozess im PCB Prototyping an.

Gerade bei mehreren Iterationsstufen können Anwender damit eine schnellere Marktreife realisieren. Leider wissen wir dadurch oft nur wenig über die Endprodukte, die mit unseren Systemen gefertigt werden. Dabei freue ich mich immer, wenn ich etwas von diesen Anwendungen erfahre, mit denen unsere Kunden die Welt verändern.

Teil von spannenden Entwicklungen

Wir haben zum Teil richtig „coole“ Applikationen, die mich begeistern. Ich denke da beispielsweise an Anwendungen aus der Medizintechnik, in denen biokompatibles Material für Neuro- oder Cochlea-Implantate bearbeitet wird. Mit dem Laser strukturierte flexible Leiterplatten kommen in den Neurowissenschaften und auch als Wearables direkt auf der Haut zum Einsatz.

Hochtechnologie sind auch die HF-Sensoren, die in einem Abstandsradar für besonders raue Umgebungen eingesetzt werden. Sie werden mit einem LPKF-ProtoLaser strukturiert und geschnitten. Ebenso wie Satelliten-Solarzellen: Der Laser schneidet das versilberte Kovar-Material, das als leitfähiger Konnektor dient.

Als LPKF sind wir Teil solch spannender Entwicklungen. Das spornt meine Mitarbeiter und mich immer wieder an.

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