Alexander Mühlens, Igus Roboter zum Schnäppchenpreis

igus GmbH

Alexander Mühlens ist Leiter der Automatisierungstechnik bei Igus in Köln. Igus entwickelt und produziert motion plastics. Die Produkte aus schmierfreien Hochleistungskunststoffen verbessern die Technik und senken Kosten überall dort, wo sich etwas bewegt.

Bild: Igus
11.11.2021

Kann Automatisierung preiswert sein? Ja das geht – so die eindeutige Antwort von Igus. Denn der Kunststoffspezialist entwickelt seine eigenen Roboterlösungen. Diese sind bereits in vielen Branchen im Einsatz, Anwender können ebenfalls eine komplette Montagezelle erhalten. Doch warum kann Igus seine Roboter zum Schnäppchenpreis anbieten?

Roboter halten immer mehr Einzug in die Unternehmen. Während sie in großen Fabriken gar nicht mehr wegzudenken sind, ist man vor allem bei kleineren Betrieben auf der Suche nach den Automatisierungshelfern. Doch immer mehr kleine und mittlere Unternehmen wagen jetzt den Schritt zur automatisierten Produktion. Zu sehr stehen sie im Wettbewerbsdruck. Kostengünstig, schnell und trotzdem qualitativ hochwertig muss gefertigt werden. Doch die Einstiegspreise klassischer Industrieroboter können das komplette Entwicklungsbudget sprengen, zusätzlich wäre weiteres Personal gefragt, was sich um die Programmierung des Roboters kümmert. Kostenpunkte, die viele Unternehmen nicht stemmen können, daher suchen die Betriebe, aber auch die Entwicklungsabteilungen größerer Firmen, nach kostengünstigen Automatisierungslösungen.

Und genau für diese Anwender haben wir mithilfe unserer Kunststoffexpertise drei Kinematiken entwickelt: Gelenkarmroboter, Delta Roboter und kartesische Roboter. Alle liegen zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Ein Preis, der bisher unschlagbar am Markt der Robotik ist. Bei unseren Robotern setzen wir auf verschiedene Punkte: Zum einen sind sie modular, das bedeutet der Kunde hat die Möglichkeit sich zum Beispiel seinen Gelenkarm so zu konfigurieren wie er es möchte. Ein weiteres Thema ist das Gewicht: Unsere Kinematiken sind besonders leicht, da wir in den zentralen Elementen auf unsere Kunststoffe setzen. Und wahrscheinlich der wichtigste Punkt: Wir versprechen einen schnellen Return on Invest nach etwa sechs bis zwölf Monaten. All diese USPs sollen die Hürden für die Automatisierung senken. Zusätzlich dazu bieten wir auch eine intuitive kostenlose Steuerungssoftware oder auch einen Online-Konfigurator an.

Viele Anwender fragen uns, warum unsere Roboter so preiswert sind. Das liegt daran, dass wir uns auf die wesentlichen Funktionen beschränken. Unserer Roboter haben eine Präzision von 0,5 bis 1 mm, können bis zu 5 kg heben und schaffen bis zu 60 Picks die Minute. Sie sind also nicht die Schnellsten und Präzisesten, aber für viele Aufgaben mehr als ausreichend.

Und auch unsere Kunden geben uns ein großartiges Feedback. So finden sich unsere Robolink-Roboter in Schokoladen- und Getränkeautomaten, aber auch in der Einlegevorrichtung einer Werkzeugmaschine ebenso wie in Montagestationen. Überall beschleunigen sie die Prozesse. Die große Nachfrage merken wir. Allein im letzten Jahr – welches durch die Krise für viele nicht einfach war – konnten wir unseren Absatz an Roboter steigern.

Außerdem sind wir mit 15 weiteren Partner auf dem Marktplatz RBTX.com vertreten, denn mit der Kinematik selbst ist es nicht getan. Greifer, Kamera, Steuerung, Safety-Systeme und weiteres Equipment werden benötigt, bis die Roboterzelle komplett ist. Alle Anbieter auf der Plattform haben hier das Ziel eine kostengünstige Lösung anzubieten.

Die Plattform ist mit seinen zwei Jahren noch sehr jung, dennoch erhält sie von Anwendern weltweit immer mehr Zulauf. Denn egal was kommt, die Automatisierung wird uns in den nächsten Jahren noch mehr denn je beschäftigen. Daher arbeiten wir derzeit auch einem Serviceroboter, der im Herbst bereits ab kleinen Stückzahlen für unter 3.000 Euro erhältlich sein soll.

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