20 Jahre Erneuerbare-Energien-Gesetz Post-EEG: Was nun?

Das EEG feiert sein 20-jähriges Jubiläum.

Bild: iStock, Viorika
06.04.2020

Vor zwanzig Jahren trat das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft. Ohne dieses Markteinführungsinstrument wären die Erneuerbaren Energien heute wohl anders aufgestellt...

Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) trat am 1. April 2000 die Grundlage und weltweite Blaupause für die Markteinführung Erneuerbarer Energien in Kraft. „Vieles deutet darauf hin, dass das EEG als erfolgreichstes Klimaschutzgesetz in die Geschichte der Menschheit eingehen wird“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW)

Anteil von Erneuerbaren an der Stromerzeugung

Im vergangenen Jahr trugen Erneuerbaren Energien zu 46 Prozent zur Nettostromerzeugung in Deutschland bei. „Ein modernes Energierecht sollte die stetig wachsende Rolle Erneuerbaren Energien abbilden. Dazu müssen die Ausbauziele entsprechend erhöht und Marktbarrieren für ein effizientes Zusammenspiel moderner Energiewendetechnologien beseitigt werden“, so Körnig.

Auswirkungen auf die Solarbranche

Das EEG mobilisierte die erforderlichen Investitionen, Innovationen und Skaleneffekte für die Solartechnik, um aus einer teuren Weltraumtechnik in zwei Jahrzehnten eine preiswerte, beliebte und schnell auszubauende Stromquelle zu machen. Nun kommt es darauf an, dieses klug weiterzuentwickeln.

Eine Maßnahme für eine Reform des EEG ist nach Ansicht des BSW die Streichung der EEG-Umlage für die solare Selbst- und Direktversorgung von Wohn- und Gewerbequartieren. „Bis zum Sommer brauche es ferner eine Regelung für die über 100.000 Solarstromanlagen, die nach zwanzig Jahren Betriebsdauer allein im Verlauf der nächsten fünf Jahre keine Einspeisevergütung mehr erhalten werden. Für ihren Weiterbetrieb sei keine hohe Anschlussförderung erforderlich, sondern unbürokratische und barrierearme Angebote für Betreiber, Solaranlagen zu einem fairen Marktwert weiter kostendeckend betreiben zu können und möglichst durch systemdienlich betriebene Speicher und Solartankstellen für E-Autos zu ergänzen“, fordert der BSW.

Seit Inkrafttreten des EEG sind die Preise schlüsselfertiger Solarstromanlagen um 80 bis 90 Prozent gesunken. Große Solarkraftwerke können heutzutage auch in Deutschland Solarstrom bereits für weniger als 5 Cent pro kWh erzeugen. Die in Deutschland inzwischen installierten 1,8 Millionen Solarstromanlagen besitzen eine Gesamtleistung von rund 50 GW und deckten 2019 rund neun Prozent des inländischen Strombedarfs.

Auswirkungen auf die Windbranche

Windkraft ist aktuell die stärkste Energiequelle in Deutschland. 2019 war der Bereich Windkraft mit 24,6 Prozent erstmals die stärkste Energiequelle im deutschen Strommix vor Braunkohle (19,7 Prozent) und Kernenergie (13,8 Prozent). Trotz des Erfolgs in den vergangenen Jahren steht die Windenergie vor großen Herausforderungen. Regulatorische Hindernisse und der Coronavirus machen ihr zu schaffen. BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm betont: „Aktuell belastet die Corona-Krise Deutschland. Unsere Branche steht mit einem starken Wertschöpfungsnetzwerk bereit, den wirtschaftlichen Neustart zu unterstützen. Wir wollen dezentral investieren, regional Beschäftigung und Steuereinnahmen sichern und gleichzeitig einen starken Beitrag für eine innovationsstarke neue Energiewelt liefern. Um neue Investitionen anzustoßen, braucht es lediglich den Abbau von administrativen Hemmnissen“

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