Internationale Expansion Partnerschaft für effizienteres Kunststoffrecycling

Von den jährlich produzierten 300 Millionen Tonnen Kunststoff wird ein Großteil nur weniger als 15 Minuten genutzt.

Bild: Umincorp
04.02.2021

Ein führender Industriedienstleister und ein Anbieter von Plastikrecycling-Technologien haben eine Absichtserklärung für den weltweiten Bau von Recyclinganlagen unterzeichnet. Die Zusammenarbeit soll die Verbreitung eines Kunststoffrecycling-Verfahrens mit 40 Prozent höherer Rückgewinnung vorantreiben.

Bilfinger und Umincorp haben eine Absichtserklärung für eine langfristige EPC-Partnerschaft (Engineering, Procurement and Construction) unterzeichnet. Ziel ist es, gemeinsam mehrere Kunststoffrecyclinganlagen zu realisieren, die auf Umincorps patentierter Magnetic-Density-Separation-Technologie (MSD-Technologie) basieren.

Höhere Rückgewinnung und Output-Qualität

Das MDS-Verfahren soll eine 40 Prozent höhere Rückgewinnung von Kunststoffen und eine zehn Prozent höhere Output-Qualität als derzeit verwendete Recyclingverfahren aufweisen. Umincorp hat die Technologie seit seiner Gründung 2012 auf einen industriellen Maßstab bringen und mit Anteilseigner Ikea weiter verbreiten können. Die erste industrielle MDS-Recyclinganlage in Amsterdam ist bereits in Betrieb.

Nun wird Bilfinger das Unternehmen bei der Standardisierung des Anlagenkonzepts für die internationale Expansion unterstützen. „Durch die Zusammenarbeit mit Umincorp leisten wir einen Beitrag zu weniger Kunststoffabfall und besserem Recycling“, sagt Wim van den Brink, CEO von Bilfinger Tebodin. „Unsere Expertise kann helfen, den Bau von Recyclinganlagen auf der ganzen Welt schnell voranzutreiben.“

Die niederländische Tochtergesellschaft Bilfinger Tebodin verantwortet somit künftig das Engineering, die Beschaffung und die Konstruktion der MDS-Anlagen. Die deutsche Tochtergesellschaft Bilfinger Greylogix unterstützt sie dabei mit ihrer Expertise in der Anlagenautomatisierung und Prozesssteuerung bei der Implementierung von Fernsteuerungstechnologien in den Recyclinganlagen, um kostengünstige Wartungslösungen zu etablieren.

Schnellerer Bau mittels vorgefertigter Module

Die beiden Unternehmen streben an, als erstes gemeinsames Projekt eine zweite Anlage in den Niederlanden zu realisieren, die sich derzeit in der Entwicklung befindet. Das gemeinsame Projekt könnte den Grundstein für die internationale Expansion legen und Best Practices für Design, Engineering, Beschaffung und die Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten etablieren. Beispielsweise könnte die Installation von vorgefertigten Modulen anstelle von vielen Einzelteilen dazu beitragen, den Bau künftiger Recyclinganlagen zu beschleunigen.

Bilfinger will gemeinsam mit Umincorp sicherstellen, dass die neuen Anlagen die MDS-Technologie korrekt und mit der gewünschten Recyclingqualität einsetzen und innerhalb des vorgesehenen Budgets und Zeitrahmens fertig gestellt werden. Dafür wird Bilfinger eng mit den Lieferanten der Anlagenteile und den jeweils lokalen Partnern zusammenarbeiten. Umincorp ermöglicht die EPC-Partnerschaft indes, sich auf die Projektinitiierung, Forschung und Entwicklung sowie den Betrieb zu konzentrieren.

Bildergalerie

  • Die Kunststoffrecyclinganlage von Umincorp im Betrieb

    Die Kunststoffrecyclinganlage von Umincorp im Betrieb

    Bild: Matty van Wijnbergen, Umincorp

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