Kapazitätserweiterung Neues Tesa-Werk trotz Corona-Krise

Tesa baut ein neues Werk in Vietnam.

Bild: iStock, neyro2008
28.05.2020

In der Region, für die Region: So lautet die Kurzformel, nach der Tesa ab 2023 Klebebänder für den asiatischen Markt produzieren will. Die Entscheidung für den Neubau eines großen Werks in Vietnam ist gefallen.

Der Tesa-Konzern möchte mit dem neuen Werk in Vietnam seine Präsenz in Asien erhöhen, signifikant seine Kapazitäten steigern und damit den Weg zu Kunden sowie Lieferanten verkürzen. „Ziel unserer Strategie ist es, weiter zu wachsen und eine ausgewogene Balance zwischen den Regionen Europa, Nordamerika und Asien zu erzielen. Der asiatische Klebebandmarkt verzeichnet eine sehr dynamische Entwicklung, die wir nutzen wollen“, erklärt Dr. Norman Goldberg, Vorstandsvorsitzender der Tesa SE, die als Tochterunternehmen zum Beiersdorf-Konzern gehört. „Dass Tesa in Zeiten von Corona eine Investition in Höhe von rund 55 Millionen Euro tätigt, ist ein starkes Signal der Anteilseigner für die Zukunft“, so der Vorstandsvorsitzende.

Gegenwärtig betreibt Tesa weltweit 14 Produktionsstätten, darunter große Werke in Deutschland, Italien, den USA und China. Standort des Neubaus ist die Hafenstadt Haiphong im Norden Vietnams, wo sich das Unternehmen auf rund 70.000 m2 ansiedeln wird.

Wirtschaftswachstum trotz Corona-Krise

Der 95 Millionen Einwohner große Staat am Südchinesischen Meer bietet Tesa sehr gute Möglichkeiten, Kunden und Märkte in Südostasien und auch in China zu bedienen. In Vietnam siedeln sich immer mehr und für Tesa wichtige Kunden an, zum Beispiel aus der Elektronik- und Automobilindustrie. Sogar im ersten Quartal 2020 konnte das Land trotz der globalen Corona-Krise beim Wirtschaftswachstum um 3,8 Prozent zulegen. Mit einem Durchschnittsalter von 31,7 Jahren ist Vietnam zudem jung und weist eine hohe Ingenieursrate auf.

Produktvielfalt

Seit 2005 betreibt Tesa in Fernost erfolgreich ein großes Werk im chinesischen Suzhou, das trotz des aktuellen Erweiterungsbaus 2025 an seine Grenzen stoßen wird, um die wachsende Nachfrage zu bedienen. Aus Suzhou liefert Tesa unter anderem viele Hightech-Tapes für elektronische Geräte, beispielsweise um Komponenten und Displays in Mobiltelefonen und Tablets zu verkleben. So können in Smartphones mehr als 40 unterschiedliche Klebeanwendungen von Tesa zum Einsatz kommen.

„Das neue Werk in Vietnam schafft die notwendigen Kapazitäten, um unsere Wachstumsziele in der größten und am stärksten wachsenden Region sicherzustellen“, erklärt Stefan Schmidt, Leiter Tesa Supply Network, verantwortlich für Einkauf, Logistik und Produktion von Tesa weltweit. „Time-to-Market ist für uns von großer Bedeutung. Der Zugang zu Märkten, die schnelle und flexible Belieferung von Kunden und die Erschließung lokaler Rohstoffe sind wichtige Faktoren im internationalen Wettbewerb.“ Für den Werksbetrieb in der ersten Phase sind rund 140 Mitarbeiter vorgesehen.

Zeichen für Nachhaltigkeit

Auch in puncto Nachhaltigkeit investiert Tesa in Vietnam: 65 Prozent des Produktionsvolumens wird mit lösemittelfreien Klebmassen erfolgen. Für die Werksplanung strebt das Unternehmen die Zertifizierung nach dem international anerkannten „LEED Gold Standard“ an. Geplant sind dabei unter anderem die Nutzung von Solarenergie sowie eine Regenwasser-Aufbereitung.

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