Flexibility Mit Hirn und Herz: Auf in die digitale Energiezukunft

Thorsten Klöpper, Geschäftsführer Landis+Gyr Deutschland & Österreich

Bild: Landis+Gyr
02.12.2020

End-to-End-Lösungen sind in Zeiten der Energiewende gefragt. Dazu zählen die Prozesse und Dienste rund um den Betrieb intelligenter Messsysteme effizienter zu gestalten. Spannende Ansätze finden Sie im nachfolgenden Beitrag.

Thorsten Klöpper ist mit diesem Beitrag im Energy 4.0-Kompendium 2020 als einer von 50 Machern der Energiebranche vertreten. Alle Beiträge des Energy 4.0-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Schon Benjamin Franklin wusste: „Wenn man es nicht schafft zu planen, plant man, es nicht zu schaffen.“ Übertragen auf die Digitalisierung der Energiewende ergibt sich daraus: Wir können sie nur im Schulterschluss aller Akteure – Politik, Energieunternehmen und Verbraucher – gemeinsam zum Erfolg führen. Als Technologiepartner sehen wir uns bei Landis+Gyr hierbei in der Verantwortung, Netzbetreiber in die Lage zu versetzen, ihren Beitrag leisten zu können: mit intelligenten Messsystemen, modernster Kommunikationstechnik und mit neuen Service- und Finanzierungskonzepten. Denn das Vorhaben ist nicht allein ein technologischer Kraftakt, sondern bindet bei allen Akteuren Ressourcen, sie erfordern Know-how und – da wären wir wieder bei Franklin – gute Planung.

Mit der Energiewende ändern sich die Rollen aller Beteiligten. Energieversorger richten sich neu aus – hin zu datengetriebenen, digitalen Geschäftsmodellen. Verteilnetzbetreiber müssen die Systemsicherheit bei immer höheren Einspeiseleistungen gewährleisten, private Verbraucher stärker eingebunden werden. Das lässt keinen Raum für kleinteilige Konzepte, gefragt sind komplette End-to-End-Lösungen, die alle Prozesse und Dienste rund um den Betrieb intelligenter Messsysteme abdecken können.

Dazu zählt neben der Hard- und Software eine ständig wachsende Zahl an Managed Services vom Netzaufbau und -betrieb, über die Fernauslesung und das Datenmanagement bis hin zu Advanced Analytics und IoT-Konnektivität. Während sich Energieunternehmen und Netzbetreiber auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, wird ein gut aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen Synergien heben und Skaleneffekte erzielen, mit denen sich die Digitalisierung der Energiewende effizient und wirtschaftlich gestalten lässt. Weltweit zählen beispielsweise schon über 15 Millionen Messpunkte unserer Kunden zu unserem Serviceumfang, Tendenz steigend.

Intelligente Consumer-Engagement-Lösung

Stärker als je zuvor wird sich in Zukunft am Messpunkt die Spreu vom Weizen trennen. Verbraucher suchen Freiheit und Flexibilität, Energieversorger Interaktion und Kundenbindung. Mit intelligenten Consumer-Engagement-Lösungen lässt sich beides auf einen Nenner bringen. Transparenz über das eigene Verbrauchsverhalten, Incentives für eine höhere Energieeffizienz und variable Einspeisemöglichkeiten sind nur einige der vielen neuen Möglichkeiten, die Smart-Meter-Daten eröffnen. Auf der Seite des technischen Betriebs erreichen Netzanalytik und das Asset-Management durch die granularen, nahezu in Echtzeit verfügbaren Daten aus intelligenten Zählern eine völlig neue Qualität.

Grundvoraussetzung für alle digitalen Anwendungen ist eine flächendeckende Smart-Meter-Infrastruktur. Allerdings ist jeder Rollout mit erheblichen Kosten verbunden, die durch die regulatorischen Rahmenbedingungen und die gesetzliche Preisobergrenze nur bedingt weitergegeben werden können. Im Sinne einer konsequent zu Ende gedachten Komplettlösung haben wir mit Partnern darum auch Finanzierungskonzepte entwickelt, um das Smart Metering und damit auch die Digitalisierung der Energiewende mit voranzutreiben. Mit einem guten Plan und flexiblen Konzepten wird es gelingen: Deutschland kann ein digitaler Champion werden – auch im Hinblick auf unsere gemeinsame Energiezukunft!

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