Thilo Döring, HMS Keine Chance für Cyberattacken

HMS Industrial Networks GmbH

Thilo Döring ist Geschäftsführer der HMS Industrial Networks GmbH und Mitglied des Corporate Management Teams. Davor verantwortete er acht Jahre den Vertriebsbereich bei HMS. Weitere Stationen waren Positionen als Vertriebsingenieur, Key Account Manager und Vertriebsleiter bei Mitsubishi Electric. Thilo Döring studierte Informationselektronik und Betriebswirtschaft.

Bild: HMS Industrial Networks
17.11.2021

Milliardenschäden durch Cyberattacken in der Industrie sind bedauerlicherweise heute schon zur Realität geworden, und die Angriffe werden immer ausgeklügelter. Auch Produktionsanlagen sind immer häufiger Ziel von Cyberattacken. Umso wichtiger ist es, Fabriken und Produktionsanlagen sicher gegen unberechtigten Zugriff und Manipulationen zu schützen.

Industriespionage, Sabotage oder Datendiebstahl – Cyberangriffe nehmen zu. Immer häufiger werden auch Produktionsanlagen zum Ziel von Cyberangriffen. Oft geht es um die Manipulation von Produktionsprozessen und die damit einhergehenden Geräteschäden oder das Ausspähen von Daten, welche später gewinnbringend weiterverkauft werden können.

Häufig sind sich die Betreiber nicht bewusst, wie anfällig ihre Anlagen sind. Die zunehmende Vernetzung und Anbindung der OT-Ebene an die IT im Unternehmen birgt zusätzlich eine Gefahr, aber auch die in der Fertigung eingesetzten Automatisierungssysteme stellen ein erhebliches Gefahrenpotenzial dar. Denn die heutigen Automatisierungsgeräte, die dort eingesetzt werden, haben bisher in der Regel keine verschlüsselte Datenkommunikation und können somit auch manipuliert werden. Erste Standards für eine sichere Kommunikation mit Verschlüsselung und Geräteauthentifizierung sind bereits definiert. Allerdings sind diese neuen Standards in den Automatisierungsgeräten noch nicht integriert.

Wir begleiten unsere Kunden aktiv dabei, ihre Automatisierungsgeräte nach neuesten Cybersicherheitsstandards zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Einsatz von sicheren Kommunikationsschnittstellen mit „Ready-to-use Security“, welche alle erforderlichen technischen Maßnahmen beinhalten, um eine maximale Sicherheit zu gewährleisten. Hierbei wird auf die IEC 62443 gesetzt, die sich mit der
Cybersicherheit im industriellen Umfeld beschäftigt. „Security by Design“ ist hier das Stichwort, bei dem schon die gesamte Produktentwicklung einem strengen Prozess unterliegt, um Geräte sicher gegen Fremdangriffe zu schützen.

Gerätehersteller sollten sich dringend mit dem Thema beschäftigen und Betreiber von Fabriken und Produktionsanlagen ausschließlich Produkte von Herstellern einsetzen, die ihre Produktentwicklung gemäß IEC 62443 zertifiziert haben. Darüber hinaus ist der Einsatz von Netzwerk-Überwachungslösungen in einem Produktionsumfeld unbedingt anzuraten, um Anomalien in der Datenkommunikation frühzeitig zu erkennen und entsprechend Maßnahmen einzuleiten.

HMS bietet hierzu unter der Marke Procentec Lösungen für Bestandsanlagen, die sich einfach und kostengünstig in bestehende Infrastrukturen mit Profibus, Profinet und anderen industriellen Netzwerken einbinden lassen. Das bietet einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit für bestehende Anlagen, ohne gleich aufwendig Automatisierungsgeräte teuer austauschen zu müssen.

Der Trend geht eindeutig dahin, dass Anlagenbetreiber zunehmend mehr Sicherheitsstandards für die eingesetzten Automatisierungsgeräte fordern werden. Gerätehersteller, die sich jetzt schon mit dem Thema sichere Datenkommunikation und „Security by Design“ auseinandersetzen, werden in Zukunft einen deutlichen Wettbewerbsvorteil haben.

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