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Datendrehscheibe für die Energiewende IoT-Plattform überzeugt bei Steuerung von Niederspannungsnetzen

DIGIMONDO GmbH

Der Digimondo-Kundentag 2023 stellte die IoT-Plattform Niotix ins Zentrum, deren Potenziale in mehreren Praxisberichten zutage trat.

Bild: Digimondo
08.01.2024

Wer Niederspannungsnetze nach §14a EnWG steuern will, benötigt sowohl Messdaten aus intelligenten Messsystemen als auch sensorbasiert im Feld erhobene Zustandsdaten der Betriebsmittel. Zudem ist ein Werkzeug vonnöten, das diese Daten verarbeitet. Auf dem Kundentag von Digimondo stand genau so ein Werkzeug im Fokus.

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Bei Niotix handelt es sich um eine IoT-Plattform, die in der Energiewende als zentrale Datendrehscheibe beim Netzmanagement fungieren kann. Auf dem Kundentag 2023 des Entwicklers Digimondo drehten sich mehrere Vorträge praxisnah um dieses Thema. „Mit der IoT-Plattform Niotix versetzen wir unsere Kunden auf mehreren Ebenen in die Lage, ihre Netze effektiver zu betreiben – die zentrale Drehscheibe Niotix ist der Sammelpunkt für alle Daten, die als Basis für die Simulation, Steuerung und Netzplanung in nachfolgenden Systemen genutzt werden können“, sagt Digimondo-Geschäftsführer Christopher Rath. Das Interesse an der Internet-of-Things-Plattform von Digimondo dokumentieren auch zwei Zahlen: Mit über 100 Teilnehmenden und einem Dutzend Partnerfirmen fand der Kundentag in der Hamburger Speicherstadt seinen bisher größten Zulauf.

Vier Praxisbeispiele

Praxisbeispiel 1
Konstantin Ott von Enercity Netz berichtete über die in Hannover gemachten Erfahrungen beim Rollout IoT-basierter Sensoren in Ortsnetzstationen. Mehr als 350 SF6-Stationen sind mittlerweile in das Monitoring-System integriert. Zu den Vorteilen zählt unter anderem, dass der Inspektionszyklus von anderthalb auf acht Jahre erweitert werden konnte und sich pro Inspektion zwei Arbeitsstunden einsparen lassen.

Praxisbeispiel 2
Bei SWO Netz in Osnabrück wurde die Digimondo-Plattform End-to-End mit der IEC-Netzleitstelle gekoppelt. Dort laufen Betriebszustandsinformationen aus Ortsnetzstationen, Gasdruckregelanlagen und Grundwassermessstellen über Niotix ein, was ein effektives Monitoring ermöglicht und die Reaktionszeiten bei Störungsszenarien reduziert. Tim Klausmeyer, Plattformmanager IoT bei SWO Netz, stellte vor, wie die Systemverbindung technisch funktioniert, und zeigte auf, dass mit dieser Schnittstelle jegliche Arten von Daten einfach und sicher in die Netzleitstellensoftware weitergeleitet werden können.

Praxisbeispiel 3
Die Firma ITS Informationstechnik Service hat eine Vollintegration von Niotix in ihr Lovion BIS realisiert. Durch die Einbindung von IoT-Sensorik entsteht ein digitaler Zwilling von Anlagen, Betriebsmitteln und der Netztopologie. Lovion Grid Control, so der Name der erweiterten Lösung, ermöglicht im Betriebsinformationssystem einen Online-Zugriff auf den digitalen Zwilling bis hinunter auf einzelne Sensoren. Via Niotix-Dashboard im Lovion-System lässt sich das Geschehen im Niederspannungsnetz quasi live verfolgen. Durch die Vollintegration zwischen der statischen BIS-Welt und der dynamischen IoT-Welt werden Sensordaten direkt in der bestehenden Betriebsmitteldatenbank darstellbar und auswertbar. Gleichzeitig kann ein vollintegrierter End-to-End-Prozess zur Entstörung von Anlagen im normalen Workforce-Management-System abgebildet werden. Die Fachanwender in den Netzabteilungen können auf diese Weise mit ihren gewohnten Fachsystemen weiterarbeiten. Vorgestellt wurde dieses innovative Anlagenmanagement von Marc Holzapfel und Jörg Klärner.

Praxisbeispiel 4
Prozessintegration stand auch beim Vortrag von Florian Kury, Ann-Kathrin Thunig und Mert Karakaya von PwC Deutschland im Fokus – in diesem Fall das End-to-End-Zusammenwirken von Niotix und SAP EAM auf S/4HANA-Basis bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, konkret bei Ausfall einer Trafostation. Vom Einsatz der Sensorik über das Monitoring in Niotix und der dadurch möglichen Fernüberwachung bis zur Integration der Echtzeitdaten in SAP EAM wird ein lückenloser Prozess ermöglicht.

IoT-Plattform im kommunalen Umfeld

Auch der Übersichtsvortrag zu aktuellen regulatorischen Herausforderungen von Alexander Sommer von Items machte deutlich, dass an der Digitalisierung der Netze – und damit der Integration von ITund OT – kein Weg vorbeiführt, wenn die vielfältigen Herausforderungen durch die Dekarbonisierung des Versorgungssystems und die Sektorenkopplung bewältigt werden sollen.

Niotix eignet sich gleichwohl für weitere Anwendungen: Dennis Faulhaber von den Stadtwerken Flensburg stellte mit der neuen wM-Bus-Funktionalität in Niotix vor, wie sein Unternehmen Zählerdatenerfassung mittels IoT digitalisiert, welche Herausforderungen dabei zu bewältigen waren und welche Erfolge bereits erzielt wurden. Der Niotix.wMBus-Decoder ermöglicht durch Hardware-Unabhängigkeit und eine Vollintegration der OMS-Nachrichten eine herstellerunabhängige Integration von wMBus-Geräten.

Esther Euteneuer und Dominik Fischer von der Digital-Agentur Heidelberg berichteten über die in ihrer Stadt realisierte End-to-End-Lösung im Submetering. Marc Dräger von Badenova Netze erläuterte, wie sein Unternehmen IoT-Wasserzähler ausgerollt hat und wie per LoRaWAN Daten gewonnen werden. Martin Lempfert von den Stadtwerken Lübeck wiederum berichtete über den Benefit des IoT-Einsatzes im kommunalen Raum. Beispielhaft stellte er die Use-Cases Besucherzählung am verkaufsoffenen Sonntag, Starkregen, Baustellen-Tracking und Parkraum-Management vor.

„Kein Zweifel – das Internet der Dinge erobert Stadtwerke und Kommunen“, bilanziert Digimondo-Geschäftsführer Rath. „Und der Rollout legt ein atemberaubendes Tempo vor. Innerhalb eines Jahres haben wir die Zahl der mit Niotix verwalteten Sensoren um mehr als 150 Prozent gesteigert. Insbesondere Netzthemen im Zuge der Energiewende stehen im Fokus. Unser Kundentag hat das eindrucksvoll belegt. Wer dabei war, staunte über die Vielzahl der Lösungen, den Einfallsreichtum der Agierenden, spürte die Marktdynamik, erlebte die Aufbruchsstimmung und Begeisterung.“

Bildergalerie

  • Über 100 Teilnehmer sowie ein Dutzend Partnerfirmen fanden sich auf dem Digimondo-Kundentag in der Hamburger Speicherstadt ein.

    Über 100 Teilnehmer sowie ein Dutzend Partnerfirmen fanden sich auf dem Digimondo-Kundentag in der Hamburger Speicherstadt ein.

    Bild: Digimondo

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