Mit Teamwork digitalisiert Integrationsplattform schafft Synergien zwischen ERP und MES

Die Grafik zeigt die prozentuale abteilungsübergreifende Vernetzung in deutschen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes.

Bild: Institut für Mittelstandsforschung
31.03.2023

Digitale Office-Lösungen werden zum Standard. Laut einer aktuellen Bitkom-Studie nutzen 95 Prozent aller Unternehmen ein ERP-System zur Planung, Verwaltung und Bearbeitung von Aufgaben rund um Geschäftsprozesse und Unternehmensorganisation. Durch die Verbindung anderer Systeme im Unternehmen mit dem ERP können dann leistungsstarke Synergieeffekte entstehen, etwa durch das Zusammenspiel mit einem MES, wie ein Beispiel aus der Automobilindustrie zeigt.

Schaut man sich jetzt die Aufgabenbereiche eines MES genau an, wird deutlich, dass sie zwar nicht immer direkt mit den Aufgabenbereichen im ERP zusammenhängen, aber doch untrennbar miteinander verbunden sind. Personalplanung, Ressourcenplanung, Kapazitätsplanung und Auftragsterminierung sind typische Aufgaben, die mit Hilfe eines MES abgewickelt werden. Ein Austausch und Abgleich dieser Daten bietet großes Potenzial für die effektive und effiziente Zusammenarbeit der zuständigen firmeninternen Bereiche. Die von SQL Projekt (Dresden) entwickelte Integrationsplattform Transconnect wurde für diese Aufgabe als Datendrehscheibe designt und die Funktionalitäten daran definiert und ausgebaut, dazu ERP-Spezialist Jürgen Kramer, Business Development bei SQL Projekt: „Vor 20 Jahren war das ERP-System die zentrale Einheit, an die man periphere Systeme anknüpfte. Mit Transconnect machen wir aus dem ERP-Datentopf eine Drehscheibe mit einem aktiven Austausch der Daten.“ Dadurch werden Daten nicht nur von A nach B geliefert, sondern Transconnect verifiziert auch, dass sie im Zielsystem ankommen.

Vernetzung in Unternehmen stark ausbaufähig

Wird etwa eine kundenseitige Bestellung automatisch vom ERP an die Produktion weitergegeben, kann anhand der Daten in der Produktion die Umsetzung mit allen benötigten Parametern und Ressourcen sofort terminiert oder gestartet werden. Werden durch eine erfolgreiche interne Vernetzung alle Abteilungen von Auftragsverarbeitung, Planung, Produktion bis hin zur Distribution erfolgreich zusammengeführt, ergibt sich eine Echtzeit-Informationstransparenz und die Möglichkeit, geeignete Arbeitsschritte automatisch und sofort bei Bedarf auszuführen. „Aufträge werden dadurch transparent, schnell und fehlerlos abgewickelt, es entstehen keine Datensilos. Kunden könnten jederzeit zum Stand ihres Auftrages benachrichtigt werden“, so Kramer. Diese Vorteile lassen schnell erkennen, dass die Einsparungsmöglichkeiten der Vernetzung von verschiedenen Systemen und Unternehmensbereichen die Investitionskosten in der Regel sehr schnell amortisieren. So sieht die Realität in den Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland heute ganz anders aus, wie untenstehende Grafik verdeutlicht.

ERP-Systeme entscheidend bei der Digitalisierung

Nicht zielgerichtete Digitalisierungsprojekte und die oft vorhandene, über Jahrzehnte gewachsenen IT-Insellandschaften treiben die Kosten der Digitalisierungsbemühungen in die Höhe und hinterlassen in den Unternehmen den Eindruck, dass der erwartete Nutzen der Digitalisierung den Kosten unterliegt. Doch gerade ERP-Systeme spielen bei der Digitalisierung eine wichtige Rolle und verbinden verschiedene Systeme, heißt es in einem VDMA-Papier. Weiterhin liefern ERP-Systeme die Betriebswirtschaft hinter den digitalisierten Prozessen und stellen den Waren- und Datenflüssen einen entsprechenden Wertefluss für Abrechnung, zur Kalkulation oder zum Controlling gegenüber. Warum also hakt es an der Vernetzung betriebswirtschaftlich relevanter Systeme in den Unternehmen? Nach Angaben des IfM nennt rund ein Drittel der Unternehmen die Inkompatibilität der verschiedenen IT-Systeme als ernsthaftes Hindernis. Außerdem wird die mangelnde Ausreifung der Vernetzungstechnologien noch von 17 Prozent der in dieser Befragung adressierten Unternehmen als Hürde genannt. Ein Ausweg für diese Unternehmen könnte die Integrationsplattform Transconnect sein. Damit kann zum einen eine schlanke IT geschaffen werden, zum anderen kommunizieren die disparaten Systeme im Unternehmen via EINER Schnittstelle. Die IT wird transparent und steuert automatisiert voneinander abhängige Prozesse. Wie das Zusammenspiel zwischen MES und ERP im Detail aussehen könnte, zeigt ein Beispiel aus der Automobilindustrie.

Automatisierung kann zum Königsweg werden

Um den Datenaustausch zwischen ERP und MES und die Datenaufbereitung bei einem deutschen Automobilzulieferer zu realisieren, hat SQL Projekt Transconnect als zentralen Zugangspunkt in der IT-Landschaft integriert. Dieser Zugangspunkt erfasst und bereinigt die Daten aus dem ERP und leitet sie weiter an das MES. Dieses MES wiederum ‚spricht’ mit jeder kleinen und großen Produktionsanlage, die für den Kundenauftrag nötig ist und erteilt ihnen automatisiert Produktionsaufträge, dazu nochmals Kramer: „Der Status jedes Produktionsschrittes wird aus den Anlagen wieder zurück an Transconnect gemeldet und nach der Aufbereitung der Daten weiter ins MES gespielt.“ Und genau hier kommen dann der aktuelle Status, eventuelle Maschinenwartungen, Fehlermeldungen oder Ausfälle auch wirklich an und erlauben der Geschäftsleitung ein wirksameres Controlling. Das ERP-System hingegen erhält alle Informationen in Echtzeit, welche für die rechtliche und logistische Vertragserfüllung zugrunde liegen. Ist die Produktion fertiggestellt, wird im ERP die Qualitätsprüfung oder der Versand der Ware in Auftrag gegeben.

Orchestrierung aller relevanten Systeme

„Die Kommunikation zwischen dem Zulieferer-ERP und den ERP-Systemen des Unternehmens läuft ganz klassisch über VDA-Standards und EDI (Electronic Data Interchange) mit Lieferabrufen, Feinabrufen, Transportscheinen und Rechnungen.“ Sind die Automobilteile beim Kunden im Werk eingetroffen, werden diese Informationen wieder zurück an Transconnect gegeben. Die Daten werden dort aufbereitet, der Auftrag im ERP-System als beendet und freigegeben gekennzeichnet und die Rechnungen automatisiert an den Kunden versandt.

Damit dieses eng verbundene ERP-Ökosystem und seine Prozesse mit dem Ziel, eine durchgängig vernetzte und nachhaltige Wertschöpfungskette zu schaffen, aufeinander abgestimmt sind, können heute alle Beteiligten bei dem Tier1-Zulieferer auf die für sie relevanten aktuellen Informationen zugreifen. Der Erfolg hängt also von Technologien und IT-Lösungen wie Transconnect ab, die sämtliche Informationen über Anforderungen, Produktionsstatus, Lieferprozesse und Deadlines automatisiert in Echtzeit melden und steuern. Die Datenerfassung im ERP und deren Aufbereitung für angrenzende Systeme spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Fazit

Vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels stehen Automatisierung und die Schaffung von Synergien verschiedener IT-Systeme – wie etwa ERP und MES – ganz oben auf der Agenda der meisten produzierenden Unternehmen. Transconnect sorgt in diesem Kontext für die Transparenz aller Daten und ermöglicht es, Informationen automatisiert in Echtzeit darzustellen und orchestriert damit das Zusammenspiel verschiedener Systeme im Unternehmen, die miteinander kommunizieren müssen.

Bildergalerie

  • Jürgen Kramer: „Vor 20 Jahren war das ERP-System die zentrale Einheit, an die man periphere Systeme anknüpfte. Mit Transconnect machen wir aus dem ERP-Datentopf eine Drehscheibe mit einem aktiven Austausch der Daten.“

    Jürgen Kramer: „Vor 20 Jahren war das ERP-System die zentrale Einheit, an die man periphere Systeme anknüpfte. Mit Transconnect machen wir aus dem ERP-Datentopf eine Drehscheibe mit einem aktiven Austausch der Daten.“

    Bild: SQL Projekt AG

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