„Im Mittelpunkt stand die Einfachheit“ Füllstand mittels Radar messen

VEGA Grieshaber KG

Jürgen Skowaisa, Produktmanager für Radar bei Vega, betont: „Die neuen Radarsensoren lassen sich problemlos auf bestehende Halterungen setzen – das spart Zeit und vermeidet Umbauten.“

Bild: Vega
01.09.2025

Lange galt Radar als exklusive Lösung für komplexe Messaufgaben. Doch mittlerweile hat sich die Technologie auch in Standardanwendungen der Prozessindustrie etabliert – als präzise, robuste und einfach zu integrierende Lösung für die Füllstandmessung. Im P&A-Interview erklärt Jürgen Skowaisa, Produktmanager für Radar bei Vega, warum Einfachheit dabei ein Schlüsselfaktor ist und welches Potenzial die Technologie in einer zunehmend digitalisierten Welt entfaltet.

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Radar galt lange als Technologie für High-End-Anwendungen. Was hat dazu geführt, dass diese heute auch in Standardprozessen zum neuen Maßstab geworden ist?

Neue Technologien und die frühzeitige Investition in die Entwicklung eines eigenen Radarchips haben es uns ermöglicht, passende Sensoren für ein breites Anwendungsspektrum zu realisieren. Unser Ziel war es, Anwendern auch in Standardanwendungen eine zuverlässige, leistungsstarke und wirtschaftliche Lösung zu bieten.

Welche Herausforderungen bestehen bei der Füllstandmessung in Industrieanwendungen – und weshalb ist „weniger“ dabei oft „mehr“?

Sensoren müssen robust und wartungsfrei arbeiten. Wenn die Prozessbedingungen moderat sind, lassen sich mit geeigneten Kunststoffen hervorragende Lösungen realisieren. Im Mittelpunkt stand die Einfachheit – von der Montage bis zur Inbetriebnahme per App und Smartphone.

Viele Anlagenbetreiber stehen vor der Aufgabe, bestehende Messstellen zu modernisieren. Was macht Radarsensoren hier besonders erfolgreich?

Bei der Entwicklung der Sensoren haben wir großen Wert auf die einfache Austauschbarkeit bestehender Messgeräte gelegt. Die elektrischen Anschlüsse entsprechen denen gängiger Ultraschallsensoren; die neuen Radarsensoren lassen sich problemlos auf vorhandene Montagehalterungen setzen. Das spart Zeit und Kosten – ein Umbau ist meist nicht notwendig.

Wie verändert sich die Rolle der Sensorik im Kontext von Digitalisierung und Prozessdatenmanagement – insbesondere im Hinblick auf Wartung, Diagnose und Verfügbarkeit?

Wir bieten ein umfassendes Diagnosekonzept, das über App oder HART-Schnittstelle nutzbar ist. Mit unserem kostenlosen myVEGA-Service wird für nahezu jeden Sensor ein digitaler Zwilling erstellt, sodass sämtliche Daten jederzeit zur Verfügung stehen. Das überlagerte HART-Signal des analogen Stromausgangs ermöglicht eine zuverlässige Überwachung des Sensorzustands – und damit planbare Wartung statt ungeplanter Ausfälle.

Mit Blick auf die nächsten Jahre: Welche Entwicklungspotenziale sehen Sie für kompakte, standardisierte Füllstandlösungen in der Prozessindustrie?

Die Radartechnologie wird sich bei Standardmessaufgaben weiter durchsetzen und andere Prinzipien, etwa kapazitive Sonden, zunehmend ersetzen. Gleichzeitig wird es weiterhin spezialisierte Sensorlösungen für extreme Bedingungen wie hohe Temperaturen oder Drücke geben – und wir bieten dafür die gesamte Bandbreite.

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