Am Weg zur grünen Wärme

Modernisiertes Heizsystem mit Strahlpumpentechnik

Die neue Heizungsverteilung mit hocheffizienter Hauptpumpe und Strahlpumpentechnik senkt Strom- und Energieverbrauch deutlich und ermöglicht einen nahezu wartungsfreien, betriebssicheren Anlagenbetrieb.

Bild: iStock, Zsolt Biczo
20.11.2025

Mit spezieller Strahlpumpentechnik und Fernwärme aus eigener Abwärme macht die voestalpine Böhler Edelstahl ihre Wärmeversorgung klimafreundlich – und senkt den Energieverbrauch um mehr als ein Drittel.

Ein zentrales Element dieser Modernisierung war der vollständige Austausch der veralteten Heizungsverteilung mit Umwälzpumpentechnik. Anstelle von bisher zwölf elektrischen Umwälzpumpen mit einem elektrischen Anschlusswert von rund 16 kW kommt nun eine einzige, hocheffiziente Hauptpumpe mit lediglich 2,2  kW zum Einsatz. Besonders ist dabei der Einsatz des neuen Baelz Heizungsverteilers mit Strahlpumpen (Jetomat). Sie ersetzen konventionelle Heizkreispumpen und -mischer zusammen mit auf das System abgestimmten Wärmemengenzählern. Die Technologie basiert auf der Nutzung der Druckdifferenz der Hauptpumpe zur Wasserverteilung – ganz ohne zusätzliche elektrische Antriebe. Die Heizungsverteilung mit Strahlpumpen überzeugt durch niedrigen Energieverbrauch, minimalen Wartungsaufwand, hohe Betriebssicherheit und die Möglichkeit des Anlagenmonitoring nach Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes. Diese Lösung ist nicht nur nahezu wartungsfrei und verschleißarm, sondern auch höchst betriebssicher und einfach in bestehende Systeme integrierbar.

In Kombination mit einer modernen Heizungsregelung konnte somit der Stromverbrauch um über 85  Prozent gesenkt werden. Auch der Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich um rund 34  Prozent bezogen auf die Heizgradtage. Die verschleißarme Wärmeübergabestation von Baelz ist ebenfalls auf einen energieoptimierten Dauerbetrieb ausgelegt und erfüllt höchste betriebliche Standards.

Nachhaltiger Fortschritt mit Abwärme aus der Produktion

Ein weiterer bedeutender Schritt war die vollständige Umstellung auf Fernwärme, gespeist zu einem großen Teil aus Abwärme der eigenen Betriebe. Damit ersetzt voestalpine Böhler Edelstahl die bisher genutzte fossile Energiequelle Erdgas durch einen CO2-ärmeren Energieträger. Seit der Heizsaison 2024/25 erfolgt die Wärmeversorgung ausschließlich über Fernwärme – effizienter, sicherer und deutlich umweltfreundlicher als bisher.

Neben den ökologischen Vorteilen überzeugt die neue Lösung auch wirtschaftlich: Der Wegfall gesetzlich vorgeschriebener Wartungen, Überprüfungen und Kehrgebühren bringt jährlich substanzielle Einsparungen. Zusätzlich liegen die Kosten für die elektrische Installation der Anlage sowie die Aufwendungen bei Einsatz von Strahlpumpen (Jetomat) rund 15  Prozent unter denen herkömmlicher Heizsysteme.

Verantwortung zeigen & Zukunft gestalten

Die Heizungsmodernisierung steht exemplarisch für das Zusammenspiel von technischem Know-how, wirtschaftlicher Weitsicht und ökologischer Verantwortung. Das Energiemanagement der voestalpine Böhler Edelstahl beweist mit diesem Projekt eindrucksvoll, wie nachhaltige Infrastrukturprojekte aus eigener Kraft realisiert werden können und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Industrie.

Die Zielsetzung: Maximale Energieeffizienz bei gleichzeitig minimalem Ressourceneinsatz.

Vorteile der neuen Heizungsanlage:

  • 1 Hauptpumpe mit nur 2,2 kW elektrischer Leistung

  • Weniger CO2-Ausstoß durch Versorgung mit Abwärme.

  • Reduktion des Stromverbrauchs um über 85  Prozent

  • Reduktion des Energieverbrauchs von circa 34 Prozent (bezogen auf Heizgradtage)

  • Rund 15 Prozent geringere Errichtungskosten

  • Einsparung durch Wegfall von Wartung, Kehrung, Überprüfungen

Nutzen der Strahlpumpentechnologie (Jetomat)

  • Weniger Technik – mehr Effizienz: Nur eine Hauptpumpe versorgt die gesamte Anlage – zusätzliche Pumpen und Mischer entfallen komplett. Das spart Platz, Material und Wartungskosten.

  • Geringere Betriebskosten: Deutlich reduzierter Stromverbrauch durch den Wegfall elektrischer Heizkreispumpen. Die Anlage arbeitet energiesparend und wirtschaftlich.

  • Bessere Energienutzung: Die Restwärme im Rücklauf wird effektiv weiterverwendet. Das sorgt für eine niedrigere Rücklauftemperatur und eine nahezu vollständige Ausnutzung der eingesetzten Heizenergie.

  • Präzise Regelung: Jeder Heizkreis wird individuell und bedarfsgenau geregelt – ganz ohne komplexe Steuerungskomponenten.

  • Nachhaltigkeit & Zukunftssicherheit: Weniger Bauteile bedeuten weniger Ressourcenverbrauch und höhere Zuverlässigkeit – ein Plus für Umwelt und Betriebssicherheit.

  • Kosteneinsparung bei Investition und Betrieb: Durch den Wegfall zahlreicher Komponenten sinken sowohl Anschaffungskosten als auch Instandhaltungsaufwand erheblich.

Bildergalerie

  • Wärmeübergabestation Moduline von Baelz: Die verschleißarme und energieoptimierte Einheit ist auf einen dauerhaften, effizienten Betrieb ausgelegt und erfüllt höchste betriebliche Standards.

    Wärmeübergabestation Moduline von Baelz: Die verschleißarme und energieoptimierte Einheit ist auf einen dauerhaften, effizienten Betrieb ausgelegt und erfüllt höchste betriebliche Standards.

    Bild: Baelz, Böhler Edelstahl

  • Baelz-Heizungsverteiler mit Strahlpumpen (Jetomat): Die Technik ersetzt herkömmliche Heizkreispumpen und Mischer, senkt den Energieverbrauch und ermöglicht effizientes Anlagenmonitoring.

    Baelz-Heizungsverteiler mit Strahlpumpen (Jetomat): Die Technik ersetzt herkömmliche Heizkreispumpen und Mischer, senkt den Energieverbrauch und ermöglicht effizientes Anlagenmonitoring.

    Bild: Baelz, Böhler Edelstahl

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