Die Hannover Messe präsentiert sich auch 2023 wieder als Plattform für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. Aus dem Südharz kommt beispielsweise der Aussteller Maximator Hydrogen. Er ist Hersteller von Wasserstoff-Tankstellen, wächst seit Jahren und peilt im fünften Geschäftsjahr einen Umsatz von 50 Millionen Euro an. Produktionsflächen werden ständig erweitert, der Auftragsbestand liegt mittlerweile bei über 100 Millionen Euro.
Zahlreiche weitere europäische Mittelständler profitieren von der Wasserstoffwirtschaft. Rund 300 Aussteller zeigen allein auf der Hydrogen + Fuel Cells Europe im Rahmen der Hannover Messe ihre Lösungen, darunter namhafte Unternehmen wie Bosch, Iberdrola, Schaeffler, Siemens, Linde und Emerson. Die Wasserstoffwirtschaft präsentiert sich dabei vornehmlich in Halle 13. Auf einer Fläche von rund 8.000 m2 diskutieren Entscheider aus aller Welt branchenübergreifend neue Technologien und Anwendungen. Neben Deutschland kommen die meisten Aussteller aus Europa sowie aus China, Japan, Südkorea, den USA und Kanada.
Kooperation mit Norwegen
Auch Norwegen ist stark vertreten, da das Land ein wichtiger Partner für die deutschen und europäischen Ambitionen ist. Equinor und die deutsche RWE unterzeichneten unlängst eine Vereinbarung über die Umstellung von Gaskraftwerken auf Wasserstoff, die Produktion von Wasserstoff in Norwegen, den Export via Pipeline nach Deutschland und die gemeinsame Entwicklung von Offshore-Windparks.
Statkraft und die deutsche HH2E gaben ihre Vereinbarungen mit dem norwegischen Unternehmen Nel über den Kauf von Elektrolyseuren für Wasserstofffabriken in mehreren europäischen Ländern bekannt. Nel ist eines von 14 norwegischen Unternehmen auf der Messe. Die Ingenieure zeigen unter anderem die neueste Generation ihrer Elektrolyseure.
Weg vom grauen Wasserstoff
Schon heute erzeugt und verbraucht Europa rund 80 Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich, Tendenz steigend. Die Herausforderung besteht vor allem darin, bereits genutzten Wasserstoff und Zusatzverbräuche in Zukunft grün zu gestalten. Bis 2030 will die EU-Kommission den grauen Wasserstoff durch grünen ersetzen. Warum? Grauer Wasserstoff basiert auf fossilen Energiequellen. Die Ambitionen sind hoch. Es braucht noch viele Elektrolyseure, um das Ziel in den nächsten sieben Jahren zu erreichen.
Aus Belgien kommt laut Fraunhofer die effizienteste Technologie zur Herstellung von Wasserstoff: Weltweit werden Zirfon-Separatoren für alkalische Elektrolyse (AEL) von Herstellern von Elektrolyseuren und Eigentümern von Wasserstoffproduktionsprojekten wegen ihrer Langlebigkeit und anhaltend hohen Produktivität genutzt. Doch nicht nur Europa setzt auf Wasserstoff. Auch in China investieren viele Unternehmen.
Refire beispielsweise betreibt nach eigenen Aussagen bereits über 4.000 Brennstoffzellen-Lkw. Am ersten Messetag diskutiert Audrey Ma, Vice President bei Refire, mit Vertretern der europäischen Industrie, darunter Jens Fleckenstein von Daimler Truck oder Yves Dumoulin von Forvia, über „Heavy Duty Trucks – is Hydrogen the future?“.
