Die erste Windkraftanlage des Offshore-Windparks EnBW He Dreiht hat gestern Abend die erste Kilowattstunde Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. In den nächsten Wochen werden sukzessive weitere Anlagen folgen. Bislang hat die EnBW 27 der insgesamt 64 Windkraftanlagen errichtet, die alle bis zum Sommer 2026 in Betrieb gehen sollen.
Offshore-Windpark beginnt mit der Stromproduktion
„Die erste produzierte Kilowattstunde unseres Offshore-Windparks He Dreiht markiert einen bedeutenden Meilenstein für die EnBW. Mit einer Gesamtleistung von 960 Megawatt ist He Dreiht aktuell Deutschlands größter Offshore-Windpark und ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie wir die Zukunft der nachhaltigen Energieversorgung gestalten. Seit über 15 Jahren plant, baut und betreibt die EnBW Offshore-Windparks in Deutschland und Europa und leistet damit einen großen Beitrag, um die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen“, erklärt Peter Heydecker, Vorstand Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur bei der EnBW.
Nils de Baar, Präsident von Vestas Northern & Central Europe, dem Hersteller der Windenergieanlage, fügt hinzu: „Die 15-MW-Anlage ist eine Weltneuheit und setzt neue Maßstäbe in der Offshore-Windenergie. Ihre Effizienz und Leistung ermöglichen eine deutliche Steigerung des Energieertrags pro Anlage. Windenergie hat das Potenzial Strompreise zu senken, Energiesicherheit zu stärken und den wirtschaftlichen Wohlstand zu fördern. Wir freuen uns sehr, unsere neuste Technologie in Zusammenarbeit mit unserem Partner EnBW zum ersten Mal einsetzen zu können.“
Eine einzige Rotorumdrehung der 15-MW-Windkraftanlage reicht aus, um rechnerisch vier Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen. In einer Nabenhöhe von 142 m durchstreift der Rotor mit einem Durchmesser von 236 m bei einer Umdrehung eine Fläche von 43.742 m2, was der Fläche von sechs Fußballfeldern entspricht. Zum Vergleich: Die Leistung der Anlagen des Windparks EnBW Baltic 1, den EnBW im Jahr 2010 installiert hat, liegt bei 2,3 MW.
Strombedarf von rund 1,1 Millionen Haushalten decken
Im August hat die EnBW die interne Parkverkabelung des Windparks EnBW He Dreiht fertiggestellt. Diese verbindet alle Windkraftanlagen miteinander. Zudem wurde die interne Verkabelung des Windparks mit der Konverterplattform verbunden, die vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT betrieben wird. Dort wird der erzeugte Strom gebündelt und von Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt, bevor er über zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Kabel an Land gebracht wird.
EnBW He Dreiht kann rechnerisch den Strombedarf von rund 1,1 Millionen Haushalten decken. Der Windpark wird etwa 85 km nordwestlich von Borkum und 110 km westlich von Helgoland errichtet und kommt ohne Förderung aus. Das Großprojekt wird vom Offshore-Büro der EnBW in Hamburg koordiniert. Ein Partnerkonsortium aus Allianz Capital Partners, AIP und Norges Bank Investment Management besitzt 49,9 Prozent der Anteile an He Dreiht. Die Investitionssumme liegt bei rund 2,4 Milliarden Euro.