Prozessautomation & Messtechnik Einstabsonde für alle Schüttgüter

16.09.2014

Ein Messprinzip, das in allen Prozessbedingungen zuverlässig arbeitet? Ein neuer kapazitiver Füllstandgrenzschalter macht es möglich. Er wird als Überfüllsicherung oder als Bedarfs- und Leermelder in Prozess- oder Lagerbehältern eingesetzt.

Niedriges Schüttgewicht, Brückenbildung, Anbackung, Abrasivität und Korrosion – für diese und weitere Prozessbedingungen hat UWT ihr Sensorik-Portfolio um einen kapazitiven Sensor erweitert, um für jegliche Herausforderung eine Lösung bieten zu können. Der RFnivo ist eine Einstabsonde, welche im Anwendungsprozess keine stark temperatureinschränkenden Bauteile zur Schüttguterkennung benötigt. Edelstähle von 1.4301(303) bis 1.4404 (316L), PPS-Isolatoren, Keramikisolatoren und Teflondichtungen werden im produktberührenden Ausleger je nach Geräteversion verbaut.

So ist der RFnivo mit Keramikisolatoren bis zu einer Prozesstemperatur von 500 °C einsetzbar. Selbst die Standardversion mit PPS-Isolatoren kann in Temperaturen bis 240 °C verwendet werden. Ebenfalls schon in der Standardversion ist ein Einsatz bei einem Behälterüberdruck von bis zu 25 bar möglich. Dies grenzt ihn gegenüber den Messprinzipien Drehflügelmelder und Schwinggabel ab. Außerdem ist der RFnivo in schwerer Ausführung mit einem sehr hohen Drehmoment von 525 Nm und Zugkräften bis zu 40 kN belastbar.

Die Elektronik ist das Herz des RFnivo. Sie garantiert in Verbindung mit der entsprechenden Länge des Einstab­auslegers eine sehr hohe Sensibilität. Es können Schüttgüter ab einem DK-Wert von 1,5 erfasst werden. Dies bedeutet, dass nur wenige Schüttgüter für den RFnivo nicht zu erkennen sind. Die Allspannungselektronik ist übersichtlich mit einem Display und drei Bedientasten ausgestattet und bietet für die Signalauswertung ein DPDT-Signal. Während des Betriebs wird im Display immer die im Moment gemessene Kapazität angezeigt. Parameter wie FSH und FSL sowie die Reaktionszeit des Signalausgangs sind in einem Quickstart-Menü übersichtlich einstellbar. Eine Test-Taste ermöglicht den manuellen Start einer Selbstdiagnose der Sonde.

Kapazitiv messen heißt auch immer, dass die Sensorik in der Anwendung kalibriert werden muss, weil jeder Behälter mit seiner Geometrie einen anderen Einfluss auf die Kalibrierung der Sonde hat. Der zu messende Kapazitätssprung, wenn die Sonde vom Schüttgut bedeckt wird, hängt dann wieder vom DK-Wert und der Sensibilität der Sonde ab. Das ist in der Praxis nicht immer einfach. Es bedeutet oft, dass man sich mit der Bedienungsanleitung der Geräte oder dem kapazitiven Messprinzip selbst auseinandersetzen muss.

Der RFnivo bietet da Hilfe: Er kalibriert sich nach der Montage und Verdrahtung im Behälter und nach dem Anlegen der Spannungsversorgung von selbst. Der Bediener muss nichts weiter tun als den Signalausgang im Quickstart-Menü nach seiner Anwendung einzustellen. Wird ein RFnivo in einer Anwendung eingesetzt, an den bereits schon einmal die Versorgungsspannung angelegt wurde, dann muss nach dem Einbau im Behälter nur die Kalibriertaste gedrückt werden. Die Sonde stellt sich automatisch auf die neue Anwendung ein.

Standard heißt für UWT auch, dass das Gerät international zugelassen ist. Neben Atex sind die Sonden mit IEC-Ex sowie FM/FMc zertifiziert. Für die Anwendungen in der Lebensmittel­industrie gibt es den RFnivo mit EHEDG-Zulassung. Generell sind die Schüttgut berührenden Teile des Auslegers FDA und 1935/2004/EC konform.

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