Kommentar Digitalisierung im Schlauchgeschäft

Seit dem Jahr 2008 ist Dr. Andreas Bastin Vorstandsvorsitzender der Masterflex-Gruppe, einem Spezialisten für die Entwicklung und Herstellung anspruchsvoller Verbindungs- und Schlauchsysteme aus Hochleistungskunststoffen und -geweben.

Bild: Masterflex
21.10.2019

Wer glaubt, ein Schlauch sei ein triviales C-Produkt, der irrt: So gibt es unter anderem Hightech-Schläuche für Robotersteuerungen, die Medizin oder Luftfahrt sowie beheizbare und schwer entflammbare Schläuche. Mit Sensorik ausgerüstet, gibt es nun auch schlaue Schläuche, mit denen unterschiedliche Parameter erfasst werden können.

Dr. Andreas Bastin war mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2019 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .

Ob bei Novoplast-Schlauchtechnik in Halberstadt, bei Matzen & Timm in Norderstedt oder bei Masterflex in Gelsenkirchen: Unsere Ingenieure, Techniker und Entwickler kreieren laufend innovative Materialien und Produkte. Etwa 15 hochqualifizierte Mitarbeiter befassen sich innerhalb der Unternehmensgruppe mit Innovationsentwicklungen. Sie erproben neue Materialien, erschaffen antistatische Schläuche mit einer Zulassung für den Lebensmittelbereich oder beheizbare Schläuche, mit denen flüssige Schokolade und andere Stoffe, die eine bestimmte Temperatur halten müssen, transportiert werden können. Vor allem aber arbeiten sie am Schlauch 4.0 – einem mit Sensoren versehenen, in digitale Prozesse integrierten Hightech-Schlauch.

Betreibersystem für Schlauchsysteme

Unter dem Namen Ampius haben wir Schlauchsysteme entwickelt, die mit einer digitalen Schnittstelle ausgestattet sind – und damit als erster Schlauchhersteller überhaupt ein vollständiges Betreibersystem, bestehend aus Schlauch, Sensorik, Engineering und Datenverarbeitung, vorgestellt.

Pünktlich zum Start der serienmäßigen Produktion der Ampius-Schlauchsysteme mit integrierten Life-Cycle-Tracking-Funktionen ist auch die Ampius-App online gegangen. Mit der App kann die Produktsignatur eines Schlauchsystems automatisch ausgelesen werden sowie technische Daten, aber auch „Lebenszyklusdaten“ wie Produktions- oder Versandtag abgefragt werden. Per Knopfdruck kann außerdem eine Bedarfsanfrage gestellt werden.

Zukünftig wird es bei entsprechend ausgerüsteten Produkten auch möglich sein, Informationen beispielsweise zu Verschleiß, Abrieb, Temperatur sowie Durchflussmenge abrufen zu können. Viele dieser Hightech-Schläuche entwickeln wir gemeinsam mit Kunden für ganz spezifische Anforderungen im Rahmen von Engineering-Lösungen.

Die Digitalisierung prägt auch unsere internen Abläufe, die oftmals schon digitalisiert sind und immer stärker auf die Anforderungen der Industrie 4.0 ausgerichtet werden. So haben wir nach einer vorangegangenen dreijährigen Entwicklungsphase 2017 die erste und 2018 die zweite voll vernetzte, voll automatisierte Extrusionslinie für Spiralschläuche in der Produktion eingeführt.

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