Notwendige Transformation gefördert Die Zukunft der chemischen Industrie ist nachhaltig

Übergabe Fördermittelbescheid „HoT - House of Transfer“ durch Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten Sven Schulze.

Bild: Thomas Meinicke Photography
10.10.2022

Die chemische Industrie steht vor einem tiefgreifenden Wandlungsprozess: Die notwendige Transformation von fossilen Ressourcen zum verstärkten Einsatz von grünem Wasserstoff bedarf neuer Technologien. Das bedeutet auch, dass Wertschöpfungsketten neu gedacht, Infrastrukturen ausgebaut und die bestehenden Energie- und Rohstoffverbünde gesichert werden müssen.

Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten Sven Schulze überreichte am 28.09.2022 im Rahmen eines hochkarätig besetzten Fachkolloquiums zur „Transformation der chemischen Industrie in Mitteldeutschland“ den Fördermittelbescheid „HoT – House of Transfer“ an Dr.-Ing. Sylvia Schattauer, kommissarische Institutsleiterin des Fraunhofer IWES, in der Hochschule Merseburg.

Zudem wurde Dr. Christoph Mühlhaus, Beiratsvorsitzender des Leistungs- und Transferzentrum Chemie- und Biosystemtechnik, für seinen außerordentlichen Beitrag zum Restrukturierungsprozess der chemischen Industrie in Sachsen-Anhalt, der Landesverdienstorden überreicht. „Unser Ziel ist nicht nur die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der inländischen Chemieindustrie, sondern auch die Stärkung der Innovationsfähigkeit. Dies kann nur gemeinsam erreicht werden – mit allen Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette und auch darüber hinaus,“ erklärt Schulze.

„Besonders wichtig ist es dabei, anwendungsorientiert zu arbeiten“, erklärt Prof. Dr. Alexander Kurz, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft für Innovation, Transfer und Verwertung. „Die Fraunhofer-Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Wandel durch lösungsorientierte Forschung zu begleiten, deren Ergebnisse direkt genutzt werden können. Mit den Leistungs- und Transferzentren haben wir einen Baustein für die übergreifende Zusammenarbeit von Wirtschaft, universitärer und außeruniversitärer Forschung, wie beim LTZ CBS.“

Das Leistungs- und Transferzentrum Chemie- und Biosystemtechnik (LTZ CBS) legt den Fokus auf die Erforschung und Optimierung verfahrenstechnischer Prozessketten der Kunststoffverarbeitenden, chemischen, biotechnologischen und biomedizinischen Industrie. Dies geschieht im Verbund mit Fraunhofer-Instituten sowie mit den Universitäten und Hochschulen aus der Region Mitteldeutschland.

Landesverdienstorden an Dr. Christoph Mühlhaus verliehen

„Aus den Aktivitäten des LTZ CBS ist das Projekt House of Transfer (HoT) hervorgegangen, ein elementarer Baustein bei der Verzahnung regionaler Akteure und Hebung von Synergien. Ich bin dankbar, dass ich durch das Projekt weiter die Möglichkeit habe, meine Erfahrungen bei der schwierigen Transformation der chemischen Industrie Mitteldeutschlands mit einzubringen“, sagt Mühlhaus, Beiratsvorsitzender des Leistungs- und Transferzentrums Chemie- und Biosystemtechnik. Mühlhaus wurde beim Fachkolloquium von Minister Schulze für sein außerordentliches Engagement bei der Ausgestaltung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie bei der aktiven Mitgestaltung von Netzwerken in Sachsen-Anhalt der Landesverdienstorden überreicht.

Projekt House of Transfer: Förderzusage für Wissen und Technologietransfer

Das Team des Projektes HoT erhielt zudem einen Fördermittelbescheid. „Mit dem HoT fungieren wir als zentrale Anlaufstelle für alle Stakeholder aus dem mitteldeutschen Revier in den Themen Chemie, Wasserstoff, Bioökonomie und Kunststoff. Ziel ist es durch ein breites Dienstleistungsangebot vorhandene Aktivitäten zu verzahnen und somit gemeinsam die anstehende Transformation der regionalen chemischen Industrie anzugehen und damit auch die regionale Wirtschaftskraft dauerhaft zu stärken. Die aktuelle Energiesituation macht gerade in der Region Mittedeutschland deutlich, dass es jetzt innovativer Ideen und regionaler Forschung im Verbund bedarf, um Klimaneutralität und Versorgungssicherheit langfristig übereinzubringen“, erklärt Schattauer.

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