Trotz Fachkräftemangel und Lieferproblemen Deutsche Photonik-Industrie weiter auf Wachstumskurs

Das Wachstumspotenzial der Photonik-Industrie in Deutschland ist vielversprechend.

Bild: iStock; bpawesome
30.06.2023

Deutsche Photonikhersteller verzeichnen weiterhin starkes Wachstum, obwohl sie mit Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Lieferkettenschwierigkeiten konfrontiert sind. Der Umsatz soll 2023 um 8 Prozent steigen, und jährliche Wachstumsraten von etwa 7 Prozent bis 2027 werden erwartet. Die Photonikbranche profitiert von ihrer starken Position in Bereichen wie optischen Komponenten, Mobilität und Gesundheit. Trotz einiger Bedenken bleibt das Wachstumspotenzial vielversprechend.

Nach einem zweistelligen Umsatzplus 2022 stehen die Zeichen für die deutschen Photonikhersteller weiter auf Wachstum. Nach Einschätzung von Spectaris, basierend auf einer neuen, beim Marktforschungsunternehmen Tematys beauftragten Erhebung wird für 2023 mit einem nominalen Wachstum von acht Prozent gerechnet. Die rund 1.000 Branchenunternehmen würden demnach im laufenden Jahr mit ihren 182.000 Beschäftigten einen Umsatz von 54 Milliarden Euro erwirtschaften. Vor dem Hintergrund der starken Preissteigerungen relativiert sich das Ergebnis leicht, kann aber dennoch als Erfolg gewertet werden.

Bis 2027 wird ein jährliches Umsatzwachstum von rund sieben Prozent erwartet. Zu dieser positiven Entwicklung tragen insbesondere die Bereiche bei, in denen die deutsche Photonik stark positioniert ist: Optische Komponenten und Materialen, Mobilität, Industrie 4.0 und Gesundheit. Aber auch als Treiber weiterer innovativer Bereiche innerhalb ihrer Anwendungsmärkte, beispielsweise Quantentechnologien oder Präzisionslandwirtschaft, profitiert die Photonik von deren überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten.

Nicht alles läuft ganz einfach

Eine enorme Herausforderung stellt für die Branche der anhaltende Mangel an Fachkräften dar. Aufgrund der starken Branchenentwicklung wird auch in den kommenden Jahren mit einem steigenden Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerechnet, um die Potenziale des Photonikmarktes vollständig erschließen zu können. Aus Verbandssicht sollten hierfür auch unkonventionelle Plattformen wie zum Beispiel Photonik-Auslandsmessen genutzt werden, um die qualifizierte Zuwanderung zu beschleunigen.

Neben der Personalbeschaffung steht die Bewältigung von Lieferkettenschwierigkeiten, insbesondere im Halbleiterbereich, weiterhin auf der Tagesordnung der Unternehmen. Auch geplante pauschale Stoffverbote wie im Fall der PFAS-Hochleistungswerkstoffe bereiten den Firmen große Sorgen. Ohne zahlreiche Per- und Polyflouralkylsubstanzen könnten wesentliche photonische Anwendungen künftig nicht mehr möglich sein.

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