Digitalisierung im Netz Datengewinnung im Verteilnetz

Dank Installations-App benötigt der Monteur des Netzbetreibers maximal 60 Minuten, um eine Ortsnetzstation mit den Smight-Grid-Sensoren und einem Gateway auszustatten.

Bild: SMIGHT/Uli Deck
21.10.2019

Netze BW stattet Ortsnetzstationen großflächig mit dem neuen Stromsensor des EnBW Start-ups Smight aus. Rund 18.000 Messpunkte liefern ab nächstem Jahr Echtzeitdaten zur Netzauslastung im Niederspannungsnetz.

Sie sind eine wichtige Stütze der Energiewende und heute gefordert wie nie zuvor: die Stromnetze auf der „letzten Meile“ zwischen den Ortsnetzstationen an der Straße und den einzelnen Haushalten. Viele Haushalte speisen mittlerweile selbst Energie in die Netze ein. Gleichzeitig entwickelt sich die Elektromobilität immer mehr zu einem neuen Großverbraucher. Informationen über die tatsächliche Auslastung der Verteilnetze werden für Netzbetreiber daher immer wichtiger. Denn sie sind Grundlage für einen effizienten und vorausschauenden Netzausbau.

Der Prozess

Als einer der ersten Verteilnetzbetreiber Deutschlands investiert die Netze BW großflächig in die Digitalisierung ihrer Ortsnetzstationen. Dafür setzt das Unternehmen auf den gemeinsam mit dem EnBW Start-up Smight entwickelten Stromsensor Smight Grid. Der neuartige Sensor misst die jeweilige Stromstärke an den einzelnen Abgängen – also den Kabeln, über die der Strom von der Ortsnetzstation zu den Haushalten transportiert wird - und überträgt diese verschlüsselt in Echtzeit über das Mobilfunknetz an Smight. Dort werden die Daten auf einer IoT-Plattform gespeichert, ausgewertet und dem Netzbetreiber anschließend in einem Web-Portal zur Verfügung gestellt. Der Stromsensor ist damit das erste am Markt verfügbare Messsystem, das durch die Nutzung von IoT-Technologie großflächig und dauerhaft zur Datengewinnung im Verteilnetz eingesetzt werden kann.

18.000 Messpunkte in Ortsnetzstationen installiert

Laut Hendrik Adolphi, verantwortlich für das Technische Anlagenmanagement Strom/Gas bei der Netze BW werden in den nächsten Wochen 550 Ortsnetzstationen in Baden-Württemberg mit Stromsensoren ausgestattet. In Summe entstehen dadurch etwa 18.000 digitale Messpunkte, die viertelstündlich Daten erfassen und übertragen.

Stromsensor schließt Datenlücke

Klassische Ortsnetzstationen besitzen zwar selbst eine Messeinheit, den sogenannten Schleppzeiger, dieser zeigt aber nur den höchstgemessenen Gesamtverbrauch einer Station an. Zudem wird dieser meist nur alle vier Jahre von den Netzbetreibern manuell abgelesen. Der Stromsensor hingegen misst die Stromstärke an den einzelnen Abgängen und liefert so detaillierte Informationen, wann in welchem Straßenzug wie viel Strom gesamtheitlich verbraucht wird.

Bildergalerie

  • Die Ortsnetzstation in Malmsheim/Renningen ist eine von 550, die die Netze BW mit dem Stromsensor Smight Grid ausstattet.

    Die Ortsnetzstation in Malmsheim/Renningen ist eine von 550, die die Netze BW mit dem Stromsensor Smight Grid ausstattet.

    Bild: SMIGHT/Uli Deck

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