Produktionsanlagen erzeugen heute mehr Daten als je zuvor. Dazu gehören unter anderem Sensorwerte, Informationen zur Maschinenauslastung und Qualitätskennzahlen in Echtzeit. Viele dieser Daten bleiben jedoch ungenutzt, weil sie in isolierten Systemen gespeichert sind, verzögert in Batches verarbeitet werden und Entscheidungsträger zu spät erreichen. Trotz des hohen Datenvolumens fehlt häufig die nötige Transparenz im laufenden Betrieb.
Daten-Streaming kann diese Defizite beheben. Die Informationen werden kontinuierlich verarbeitet, ohne dass eine vorgelagerte Speicherung erforderlich ist. Sie stehen direkt im passenden Kontext zur Verfügung, und Systeme können sie ohne technische Hürden austauschen. Auf dieser Grundlage lassen sich Maßnahmen wie vorausschauende Wartung, automatisierte Qualitätskontrolle oder Echtzeitüberwachung zuverlässig umsetzen.
Laut dem aktuellen Data Streaming Report von Confluent sind 87 % der befragten Fachleute aus der Fertigungsindustrie mit der Technologie vertraut, 58 % setzen die Technologie gerade aktiv um, und weitere 26 % arbeiten mit Systemen in der Vorbereitung auf den Produktivbetrieb. Das zeigt ihre wachsende Relevanz im industriellen Umfeld.
Know-how und Bereitschaft sind vorhanden
Daten-Streaming stößt in der Fertigungsindustrie bereits auf breite fachliche Akzeptanz. 47 % der Befragten verfügen über fundiertes Wissen, 40 % bringen praktische Erfahrung mit. Moderne Datenarchitekturen wie Data Lakes, Lakehouses und serviceorientierte Plattformen setzen sich durch. Sie bieten direkten Zugriff auf aktuelle Informationen, lassen sich flexibel skalieren und integrieren sich in bestehende Systemlandschaften.
Doch trotz dieser positiven Entwicklung bestehen strukturelle Hürden. 54 % der Unternehmen berichten regelmäßig über isolierte Datenspeicher, 15 % bewerten diese sogar als kritisches Problem. Isolierte und inkompatible Systeme bremsen den Datenfluss, verursachen Verzögerungen und erschweren die Einordnung von Informationen. Auch bei der Daten-Governance besteht Nachholbedarf. 67 % der Unternehmen geben an, dass die Zuständigkeiten für Daten nicht klar geregelt sind, was zu Unsicherheit bei der Implementierung von Streaming-Lösungen führt.
Um das volle Datenpotenzial auszuschöpfen, braucht es deshalb mehr als technologische Bereitschaft. Ziel ist es, Produktionsprozesse dynamisch zu steuern und unmittelbar auf Veränderungen zu reagieren. Dafür sind kontinuierliche Datenverarbeitung, klare Verantwortlichkeiten und integrierte Plattformen entscheidend. Daten-Streaming-Plattformen schaffen die Grundlage: Sie verbinden Datenquellen effizient, unterstützen neue Anwendungsfälle und liefern Daten dahin, wo sie im Betrieb unmittelbar benötigt werden. 70 % der Befragten erwarten, dass die Nutzung von Daten-Streaming-Plattformen in den nächsten zwei Jahren zunehmen wird.
Von technischen Möglichkeiten zur strukturellen Umsetzung
Daten-Streaming ist mehr als nur ein technisches Upgrade. Es verändert grundlegend, wie Unternehmen Daten verarbeiten. Statt sich auf regelmäßige Berichte zu stützen, rücken Entscheidungen in Echtzeit immer stärker in den Mittelpunkt. Dafür reicht es nicht aus, einzelne Systeme zu modernisieren. Auch Prozesse, Schnittstellen und Zuständigkeiten müssen weiterentwickelt werden.
Dieser Wandel hat in der Fertigungsindustrie bereits begonnen. 88 % der Befragten sehen Neuerungen im Daten-Streaming als strategisch wichtig, während 89 % der Unternehmen planen, ihre Investitionen im Jahr 2025 weiter zu erhöhen. IT-Architekturen werden modularer aufgebaut, Anwendungsfälle schrittweise erweitert. Daten gelten zunehmend als kritische Ressource für die Produktion. Gleichzeitig wächst das Verständnis dafür, dass es dabei nicht allein um technische Fragen geht. Daten-Streaming wird immer mehr zu einem festen Bestandteil digitaler Strategien in der Industrie.